15 | 𝐖𝐚𝐡𝐫𝐡𝐞𝐢𝐭

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Zitternd entrinnt mir die Luft aus den Lungen, was meinen Hals zum Brennen bringt.
Meine Lippen sind staubtrocken, doch auch auf meiner Zunge gibt es nicht genug Speichel, um dies zu ändern.
»Kira?«
Ein glänzendes Licht und eine weitentfernte Stimme lassen meine Augen unter den Lidern hin und her zucken.
»Jennie, gib mir das Wasser!... Hey Kira? Bist du wach?«
Ich kann nicht antworten, doch ich öffne langsam meine Lippen, als ich plötzlich kaltes Wasser auf meiner Haut und in meinem Mund spüre.
Schwer schlucke ich es und öffne meine Augen, welche mir den Blick auf all die Gesichter vor mir erschaffen.
»Kannst du mich hören?«, fragt Chan und bewegt seine Hand vor meinen Augen hin und her.

Vorsichtig nicke ich und will mich aufrichten, wobei mir Chan sofort hilft.
»Was ist passiert?«, erwidere ich kratzig, da mein Hals immer noch trocken ist und es schmerzend an meinen Stimmbändern reibt.
»Neben dir ist ein Blitz eingeschlagen.«, sagt Jackson, der neben Chan hockt und mich besorgt mustert.
Seufzend reibe ich mir mit den Händen über das Gesicht und stehe langsam auf, während ich auf die helfenden Hände verzichte.

Mein Blick gleitet über den kleinen Platz im Dschungel und die Puzzlestücke in meinem Kopf setzen sich wieder zusammen.
»Was machen wir jetzt?«, frage ich schließlich und sehe die Anderen an, die mich nur anstarren können.
»Willst du dich nicht erstmal richtig ausruhen?«, fragt Irene schließlich und alle nicken kurz, als hätten sie genau das auch gedacht.
»Nein. Wir müssen aufmerksam sein. Die Anderen sind immer noch da draußen, da können wir uns keine Pause leisten.«, sage ich schroff und atme danach tief ein, da mein Kopf langsam zu pochen beginnt.
Taehyung tritt einen Schritt nach vorne und schüttelt leicht mit dem Kopf.
»Kira...Da muss ich dir zwar Recht geben, aber lass uns trotzdem hierbleiben, da es bestimmt in einer Stunde dunkel ist und wir ganz bestimmt nicht zu diesem Zeitpunkt durch den Dschungel rennen.«
Erst jetzt fällt mir auf, dass der Himmel langsam rot wird und ich sehe schließlich wieder zu unseren kleinen Gruppe.
»Okay.«, hauche ich und setze mich an einen Baum, nachdem sich jeder ebenfalls ein Plätzchen gesucht hat.
Aus dem Augenwinkel bemerke ich Changbins Blicke und sehe auf, als er auf mich zu kommt.
»Hier.«
Er hält mir ein Blatt mit Wasser hin, was ich sofort entgegennehme und gierig trinke.
Schmunzelnd setzt er sich neben mich, doch ich bin zu erschöpft, um ihn zu fragen, warum er das macht.
»Deine Stimme hat sich wie Schleifpapier angehört, also...«, murmelt er und lehnt sich an dem Baum an.
Schweigend sehen wir uns in der Runde um, wobei ich bei Jackson hängen bleibe.
Kurz heben sich meine Mundwinkel, bevor ich den Mund öffne.
»Hast du mal die Nachtschicht abgegeben? Ich bin erstaunt.«
»Jackson ist gut darin und ich bin zu müde, um irgendwas zu machen. War auch ein schwieriger Tag...«, erwidert er leiser und ich schließe die Augen.
»Kira?«
»Mh?«
»Wird einer von uns das hier gewinnen?«
Wegen seiner Frage öffne ich die Augen wieder und drehe den Kopf in seine Richtung.
»Das kann ich dir erst beantworten, wenn nur noch einer von uns da ist.«
Eigentlich sollte es die Laune heben, doch meine Stimme bleibt monoton, weshalb es Changbin zum Schweigen bringt.
Gern hätte ich noch weiter mit ihm geredet, doch mein Körper streikt einfach und die Müdigkeit holt mich schneller ein.

×××

Die Nacht ist ohne einen Vorfall vorbeigegangen, was eigentlich schon fast Rekord ist.

In unseren kleinen großen Gruppe stiefeln wir hinter einander durch den Dschungel, während meine Augen die ganze Zeit auf dem Boden hängen.
Es will einfach nicht aus meinem Kopf gehen...

Wir sind acht Leute und müssen uns zu 100% dann gegenseitig umbringen, da nur noch zwei von den anderen leben.
Bereits 14 Leute haben ihr Leben für dieses kranke Spiel gegeben, was meine Wut wieder in mir hochkochen lässt.
»Wo gehen wir eigentlich hin?«, fragt Jennie hinter mir und sieht vor zu Taehyung und Chan.
»Wir gehen zum Füllhorn, vielleicht sind die Anderen zwei noch dort und...ach keine Ahnung, wie stiefeln durch den Wald hier und warten bis wir sterben.«
Wegen diesem Kommentar bekommt Taehyung einen bösen Blick von Chan und Jackson.
»Was denn?! Bin ich der Einzige, der bis jetzt darüber gedacht hat? Wir sind zu acht und die zu zweit. Wer muss sich am Ende gegenseitig umbringen? Wir. Also warum springen wir nicht einfach in das Messer des Anderen, dann ist die ganze kranke Scheiße immerhin vorbei.«, knurrt er und geht weiter, doch niemand bewegt sich außer er.

⁰¹ 𝐡𝐮𝐧𝐠𝐞𝐫 𝐠𝐚𝐦𝐞𝐬 ━ kpopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt