Freundschaft oder Liebe? [Kürbistumor]

Eine freudige Nachricht [Kapitel 1]

PoV. Manu
Ich stand am Schultor und ließ meinen Blick über den Schulhof gleiten. Plötzlich entdeckte ich ihn. Palle, mein bester Freund. Er war der einzige der mich so akzeptierte wie ich war und dafür war ich ihm unendlich dankbar. Mein Blick verfinsterte sich als ich sie sah. Palles Freundin, Sophia. Ich hasste sie wie die Pest und umgekehrt war es genauso. Als Palle den Kuss löste entdeckte er mich und verabschiedete sich von seiner Freundin. Sie drehte sich um und sah mich mit hasserfüllten Augen an. Selbst, wenn ich nicht schwul wäre, würde ich niemals mit so einem Mädchen etwas anfangen. Ihre Persönlichkeit war einfach schrecklich. Sie war das beliebteste Mädchen der Schule, arrogant, blond und immer perfekt gestylt, mit 34 Tonnen Schminke in der Fresse. Wie man sich solche Mädchen eben vorstellt. Ich starrte sie angewidert an. Ich konnte echt nicht verstehen was Palle an ihr fand. Die zwei waren unter dem Spitznamen „das Traumpaar" an der ganzen Schule bekannt und jeder liebte es die beiden zu sehen. Jeder außer ich. Ich hasste den Anblick. Nicht nur weil ich Sophia verabscheute, sondern auch weil mir Palle sehr viel bedeutete. Vielleicht mehr als mir lieb war. Ich vertrieb meine Gedanken als Palle auf mich zu ging. „Hii" begrüßte er mich fröhlich. Er war immer gut drauf und das liebte ich an ihm. Mein Blick hellte sich auf. „Hey na" antwortete ich. „Bock auf Schule?" fragte er lachend. Wie ich dieses Lachen liebte. „Ne, bestimmt nicht" sagte ich und rollte mit den Augen. „So kennt man klein Mänjuel" Er lachte wieder. Ich musste bei dem kuriosen Spitznamen schmunzeln. „Als ob du Bock hast" lachte ich nun. „Ne, aber Herr Bergmann hat gestern gesagt dass er ne Überraschung für uns hat" Seine Augen leuchteten wie die eines kleinen Kindes an Weinachten, was mich wieder zum schmunzeln brachte. Er war echt süß. Halt stop, Manu! Hör mit den Gedanken auf. ermahnte ich mich selber. „Wollen wir reingehen?" fragte er nun. Lächelnd nickte ich.

„Wie ihr euch wahrscheinlich erinnern könnt, habe ich auch gestern eine Überraschung versprochen" sagte er Herr Bergmann fröhlich. „Also es ist so..." Alle starrten ihn aufmerksam an. „...dass die Schule beschlossen hat die ganze Klasse 11B auf Klassenfahrt zu schicken" beendete er den Satz. Jubeln und Pfiffe gingen durch die Klasse. Ich freute mich ebenfalls. „Wohin denn?" fragte jemand. „Und wann?" fragte jemand anderes. „Und für wie lange?" fragte noch jemand. „Beruhigt euch. Keine Sorge, ich werde auf alle Fragen eingehen" versuchte er die Klasse zu beruhigen. „Also, wir fahren in einer Woche und bleiben eine Woche. Wohin es geht..." er legte eine Pause ein um Spannung aufzubauen. „...wollten wir euch fragen. Ich bitte um Vorschläge" Sofort redeten alle, wie wildgewordene Hühner durcheinander. „Alle der Reihe nach!" rief Herr Bergmann. Er nahm sich ein Stück Kreide und wandte sich dann wieder der Klasse zu. „Ich würde gerne irgendwo in die Berge" sagte jemand. Herr Bergmann notierte den Vorschlag. „Och neee" murrten ein paar. „Berlin wäre cool" sagte jemand anderes. Der Vorschlag war sehr beliebt. Plötzlich meldete sich Sophia zu Wort. „Mein Vater kennt jemanden, der so ne Art Feriencamp hat. Da gibt es massig Sachen die man machen kann. Das Camp liegt direkt an einem See und neben einem Wald, es gibt einen Kletterpark , und ne Minigolf-Bahn. Und ich glaube man kann da sogar Rafting machen. Außerdem liegt es direkt an einem kleinen Dorf, wo man auch shoppen gehen kann." rief sie. Bei dem letzten Satz kreischten die "gackernden Hühner" aka ihre Freunde um sie rum auf. Aber auch alle anderen waren begeistert. Ich verdrehte die Augen. Es nervte tierisch wie Sophia mit allem immer angeben musste. Zum Beispiel wie reich ihre Familie ist, wie toll ihr Vater ist, der ihr sozusagen jede Woche ein neues Handy schenkt und was für tolle Leute ihre Familie kannte. Aber eigentlich fand ich den Vorschlag auch nicht schlecht. Es wäre wirklich schön ein bisschen aus der Stadt rauszukommen. Plötzlich ertönte die Klingel und alle sprangen auf. „In de nächsten Stunde entscheiden wir dann wo es hingeht!" rief Herr Bergmann noch. Palle wartete bis ich meine Sachen zusammengepackt hatte und wir gingen nach draußen.