PoV. Manu
Ich öffnete meine Augen und musste gähnen. Ich war anscheinend eingeschlafen, was mit wirklich gut getan hatte. Noch etwas verschlafen schaute ich mich um. Mein Blick fiel sofort auf Palle. Er schlief und Sophia, neben ihm, auch. Sie hatte ihren Kopf auf seiner Schulter abgelegt und er hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt. Wieder spürte ich den Stich im Herzen. Er war so süß wenn er schlief und er sah so glücklich aus. So glücklich könnte er mit mir niemals werden. Ich schloss die Augen um es nicht mit ansehen zu müssen. Vor meinen Augen sah ich es allerdings immer noch, weswegen ich die Augen wieder öffnete. Schlafen konnte ich jetzt erst recht vergessen. Ich holte mein Handy raus und sah auf die Uhr. Ich hatte gerade mal eine halbe Stunde geschlafen. Ich seufzte und lehnte meinen Kopf an die Scheibe. Draußen war schönstes Wetter. Die Sonne schien und mit einem Blick auf das Thermometer vorne im Bus, erkannte ich dass es auch sehr warm draußen war. Das genaue Gegenteil von dem was ich gerade fühlte. Ich fühlte wie meine Augenlider wieder schwer wurden, bis ich wieder einschlief.Als ich die Augen aufschlug sah ich wie der Bus gerade in eine Art Auffahrt einbog. Ich schaute aus dem Fenster und erkannte eine Art Hauptgebäude mit vielen kleinen Hütten verteilt auf einem ziemlich großen Gelände. Nicht weit entfernt lag ein See, dessen Wasser die Sonnenstrahlen zum glitzern brachte. Hinter dem Hauptgebäude, direkt an einem Wald entdeckte ich den Eingang zu dem Kletterpark, von dem Sophia erzählt hatte. Sofort kam mir Palle wieder in den Sinn. Ich schaute zu ihm rüber. Er hatte seinen Arm immer noch um Sophias Schultern gelegt, während sie sich an ihn kuschelte. Und wieder wünschte ich dass ich die Person war, die sich an ihn kuschelte. Meine Gedanken wurden plötzlich von Herrn Bergmann unterbrochen, der aufgestanden war. „So Leute, wir sind da. Bevor ihr alle losrennt, sammeln wir uns alle vor dem Bus. Da holen wir das Gepäck raus und ihr kriegt ein paar Infos. Verstanden?" rief er durch den Bus. „Ja" murmelten manche, noch verschlafen. Als der Bus hielt und die Türen geöffnet wurden sprangen alle auf und stürmten los. Ich hielt mich zurück. Ich hatte es schon immer für unnötig gefunden gleich loszustürmen, sobald die Türen aufgingen. Als der Gang einigermaßen frei war stand ich auf und ging zum Ausgang. Als ich anfing die Treppenstufen runterzusteigen wurde ich plötzlich von hinten angerempelt. Ich stolperte und landete auf dem Asphalt. Ich hörte wie manche lachten, andere grinsten nur spöttisch. „Geh mal aus dem Weg, du Schwuchtel" hörte ich die Stimme, von dem der mich angerempelt hatte. Er stieg über mich drüber und wäre beinahe auf meine Finger getreten, hätte ich sie nicht vorher weggezogen. „Sag mal, gehts noch?!" hörte ich Herrn Bergmann, der den Jungen böse ansah. Er ging auf mich zu, hielt mir seine Hand hin, um mir aufzuhelfen. Ich nahm sie dankend an und schaute beschämt zu Boden. Wie sehr ich mir doch wünschte dass Palle das, anstelle von Herrn Bergmann getan hätte. Ich ging zur Seite und hielt mich wieder im Hintergrund. Ich schielte zu Palle rüber, der natürlich immer noch seinen Arm um Sophia gelegt hatte. Ich wandte meinen Blick schnell wieder ab. „So Leute. Es werden immer zwei in einer Hütte wohnen..." Er wurde von Sophia unterbrochen. „Dann wohne ich mit Pat!" Herr Bergmann schaute sie an. „Ich fürchte das geht nicht, es wohnen nur Mädchen mit Mädchen und Jungs mit Jungs zusammen" sagte er. „Aber-„ setzte sie wieder an. „Nichts aber!" unterbrach er sie. Ich musste lächeln. Das heißt dass Palle und ich wahrscheinlich in einer Hütte wohnen würden. Es fühlte sich immerhin an wie ein kleiner Sieg gegen Sophia. „Also, ihr könnt euch selber aussuchen mit wem ihr zusammen wohnen wollt, sofern Jungs mit Jungs und Mädchen mit Mädchen wohnen. Das klären wir dann gleich. Essen gibt's im Hauptgebäude. Frühstück von um 7 bis um 9, Mittagessen von um 12 bis um 2 und Abendessen von um 6 bis um 8. So ihr könnt euch jetzt aussuchen mit wem ihr zusammen wohnen wollt. Kommt dann zu mir, damit ich es aufschreiben kann und euch den Schlüssel für die Hütte geben kann" Sofort redeten alle wild durcheinander. Ich schaute zu Palle rüber. Er kam auf mich zu. „Wollen wir zusammen?" fragte er. „Na klar" antwortete ich lächelnd, bevor wir zusammen zu Herrn Bergmann gingen um uns eintragen zu lassen und unseren Schlüssel zu bekommen. Dann machten wir uns auf dem Weg zu unserer Hütte. Ich war in Gedanken immer noch bei Sophia. Ob er immerzu sich mit ihr treffen würde und mich alleine lassen würde? Ich musste wohl irgendwie traurig ausgesehen haben, denn plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. „Alles ok bei dir?" fragte Palle und sah mich besorgt an. „Jaja" antwortete ich schnell ohne ihn anzusehen. Doch ich konnte die Besorgnis in seinem Blick quasi spüren.
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Freundschaft oder Liebe? [Kürbistumor]
FanfictionIn seinem besten Freund verliebt zu sein, ist wohl schon kompliziert genug. Doch noch schlimmer ist es wenn dieser eine Freundin hat, die möglicherweise etwas davon ahnt. So geht es Manu. Nach jahrelangem Mobbing, ist Palle der einzige der seine Se...