Ein peinlicher Moment [Kapitel 4]

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PoV. Manu
Ich spürte ein kitzeln an meiner Wange. Ich schlug die Augen auf und würde sofort von warmen Sonnenstrahlen geblendet. Aber in so einer Situation liebte ich es von der Sonne geblendet zu werden. Ich kuschelte mich noch etwas in mein Kissen. Auf einmal fiel mir ein dass morgen die Klassenfahrt beginnt und ich und Palle heute zusammen packen wollten. Er wohnte direkt auf der anderen Straßenseite und da wir beide kein Fan von alleine packen waren, hatten wir beschlossen es zusammen zu tun. Ich war froh dass uns Sophia dabei nicht stören würde. Ich liebte es einfach mit Palle Zeit zu verbringen und jedes Mal wenn ich ihn mit ihr sah fühlte es sich an wie ein Stich im Herzen. Natürlich wusste ich dass er mich nie lieben würde, aber das hindert meine Liebe zu ihm nicht.

Plötzlich klopfte es an der Tür und sie wurde kurz danach geöffnet. „Manuel, Patrick wartet. Ihr wart doch verabredet" sagte meine Mutter als sie den Kopf durch die Tür steckte. „Ist es schon so spät!" rief ich entsetzt. „Um 12" Meine Mutter musste lachen. „Sag einfach er soll reinkommen. Ich mach mich schnell fertig" sagte ich ebenfalls lachend. Meine Mutter verschwand wieder aus der Tür. Ich schlug meine Decke weg und raffte mich auf. „Na, Schlafmütze" grinste Palle. „Nenn mich nicht so" antwortete ich gespielt beleidigt, weswegen er lachen musste. Ich wurde sofort von seinem süßen Lachen angesteckt. Wie ich seine Lache liebte. „Ich geh kurz ins Bad und mach mich schnell fertig" sagte ich. Er nickte und setzte sich auf mein Bett. Ich ging schnell ins Bad, putzte mir die Zähne, kämmte meine Haare und ging kurz auf die Toilette.

PoV. Palle
Als Manu aus dem Zimmer verschwunden war ließ ich meinen Blick durch sein Zimmer schweifen. Ich musste Lächeln als er an einem Bild von ihm und mir hängen blieb. Es war ein von uns als wir sechs waren. Wir hatten gerade eine Kissenschlacht und ich war dabei mit einem Kissen auf ihn zu einzuschlagen. Ich konnte mich so gut an diesen Moment erinnern, als wäre es gestern gewesen. Ich konnte garnicht fassen dass es schon zehn Jahre her ist. Ich spürte eine Träne über meine Wange kullern. Dass er dieses Bild an der Wand in seinem Zimmer hatte machte mich so glücklich. Wir waren wirklich die besten Freunde die man sich vorstellen kann. Ich lächelte und ließ meinen Blick weiter durch den Raum wandern. Dieses Mal blieb er an der Kommode hängen. Ich bekam die Idee schon mal ein paar von seinen Sachen rauszunehmen, um schonmal ein bisschen produktiv zu sein. Ich überlegte kurz und stand dann auf. Ich öffnete eine Schublade und nahm zwei Hosen hinaus. Dann nahm ich aus einer anderen Schublade ein paar T-Shirts raus. Ich legte sie auf seinem Bett ab und öffnete die nächste Schublade. Ich blickte in seine Unterhosen und musste grinsen. Ich nahm vorsichtig welche hinaus. Plötzlich ging die Tür auf und Manu schaute mich an. Als er sah was ich in der Hand hielt, fing er an zu grinsen. Ich spürte wie die Röte mir ins Gesicht stieg. „Ich...also ähm...ich hab schonmal....ähm ein paar Sachen rausgeholt" stotterte ich. Ich wollte einfach nur noch im Boden versinken. Sein Grinsen wurde größer und seine giftgrünen Augen leuchteten. „Du musst vor klein Mänjuel doch nicht stottern" sagte er. Oh Gott, wie peinlich. Was war nur mein Problem. Eigentlich hatte er ja recht, aber ich hatte die Situation einfach tausendfach schlimmer gemacht mit meinem knallroten Gesicht und Stottern. Ich verstand mich selber nicht mehr. Wieso war ich plötzlich so nervös vor ihm?

Freundschaft oder Liebe? [Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt