➷6➷ ~ ¢σℓ∂ ∂αуѕ

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Ich möchte ihm langsam diese Maske abnehmen. Ich will wissen wer der Mensch dahinter ist. Wie er ist. Was er tut.

Unbewusst beiße ich auf meiner Unterlippe herum.
Diese schönen schwarzen Haare. Sie wirken so flauschig. Und die weiße Haut so unberührt.

Natürlich weiß ich nicht ob ihn vorher jemand angefasst hat, es ist mir auch egal. Doch es reizt mich ein wenig diesen makellosen Körper zu beflecken.
Für mich ist es kein Anzeichen das ich auf ihn stehe, ich hege einfach das verlangen danach. Ich will alle Geheimnisse und Erfahrungen mit ihm Teilen.

Ich legte meinen Stift zur Seite, tippte die letzten Buchstaben am Computer, nahm meinen leeren Kaffee Becher und verschwand in der Küche. Kihyun haftete sich an meine Versen.

Er legte seine Arme um meine Schultern.
"Hast du schon Feierabend Hyung?"
"Ja, aber wir sehen uns morgen wieder mh." ich zerzauste liebevoll sein Haar.

An der Garderobe wechselte ich die Uniform in Alltagskleidung und begab mich hinaus in die Straßen Koreas.

Ob er hier allein rum lief? Oder hatte er eine Freundin bei sich? Vielleicht war er auch schwul?

Ich hatte mir noch nie Gedanken um Sexualität gemacht, Schließlich waren wir in Korea und es war normal hetero zu sein.
Ich hatte bisher auch keine Beziehung gehabt. Zu viel Stress mit Ausbildung, Arbeit und Alltag.

Noch einmal machte ich den Umweg am Cafe vorbei. Die Scheiben der Schaufenster waren dunkel. Straßenlaternen beleuchteten die Straße spärlich.

Es war so kalt wie an manchen Wintertagen. Ich hasste solches Wetter. Gänsehaut überzog meinen Körper.
Irgendwie fühlte ich mich leicht beobachtet, doch ich dachte nicht das mich jemand in einer gut bewohnten Straße überfallen würde.

Ich krämpelte meinen Kragen etwas hoch.

Hinter dem Glas funkelte mir die silberne deko entgegen, meine Blicke fielen auf dem Platz an dem er immer saß. Nun war er leer. Noch nie hatte ich ihn leer gesehen.
In meinem inneren rief etwas Sehnsucht hinauf. Sicherlich kam sie von dem ungewohnten Anblick, ihn nicht dort zu sehen.

Ich wusste nicht genau, wie lange ich dort verweilte und einfach herum träumte. Eigentlich war ich auch nicht so.

Nach einer gefühlten Ewigkeit setzte ich mich wieder in Bewegung. Kaum war ich um die nächste Ecke gebogen, liefen mir die letzten Menschen noch über den Weg.
Keiner reizte mich besonders. Alles an ihnen war durchsichtig.

Die ganzen Kleinkriminellen waren jetzt nicht mehr mein Problem, sondern das meiner Kollegen. Ich stieg in die Bahn und suchte schon einmal den Haustür Schlüssel in meiner Jackentasche.

An der nächsten Station eilte ich aus dem Zug, Richtung Wohnung.
"Renn doch nicht so!" ließ mich eine Männerstimme einfrieren.

Ich drehte mich vorsichtig zu der Person herum.

Wer ist er?
~Hyungwon

υηкησωη тяυтн - JᴼᴼᴴʸᵁᴷWo Geschichten leben. Entdecke jetzt