| EPIPHANY |
Ich wurde nervöser, mit jeder weiteren Minute, dabei hatte ich noch eine Stunde Zeit. 'Du bist ein verdammtes Miststück Enya.' Kam es wieder in meinem Kopf hoch. 'Weißt du, was dich von den anderen unterscheidet? Du bist ein Einzelgänger und wirst es auch immer sein, weil du komisch bist, niemand will was mit dir zutun haben. Denn du bist eine Huang.' Ich legte meine Haarbürste auf den Tisch, atmete tief durch. Niemals hätte ich Jisung so nah an mich ran lassen sollen, niemals hätte ich mich an ihn wenden sollen, als ich am schlimmsten litt, denn damit hätte ich rechnen müssen. Damit, dass auch er mir in den Rücken fallen würde. Genauso wie Yejin damals.
Ich sah auf die Uhr, dann lauschte ich der Stille um mich herum. Ich war allein, allein, in diesem Haus, in meinem Leben. Eunji war wie zu erwarten krank geworden und schrieb mir gestrige Nacht, dass sie zum Arzt ginge, ich solle doch bitte Jeremy informieren. Als ich ihre Nachricht heute Morgen laß, tat ich jedoch nicht worum sie mich bat. Zunächst wollte ich meinem Chauffeur Bescheid geben, aber dann realisierte ich, dass es das erste Mal wäre, wo ich die Gelegenheit hätte, mich von meinen Fesseln zu lösen und atmen könnte. Nicht einfach atmen, nein, durchatmen. Kein 'sich verstellen', kein 'es allen gerecht machen', kein 'Drang zur Perfektion'. Einfach Luft holen und ich selbst sein und genau dieser Gedanke verlieh mir zum ersten Mal ein aufrichtiges Lächeln auf die Lippen, welches nicht zuvor von einer anderen Person ausgelöst wurde. Also beschloss ich, niemanden zu informieren. Zudem schien es wie ein Geschenk gewesen zu sein, ausgerechnet am heutigen Tag, am Tag der Feier, mir diesen Freiraum zu schenken.
Ich setzte gerade die letzten Akzente meines Make-up's als plötzlich mein Handy vibrierte und mein Herz bei dem aufleuchten von Johnny's Namen schneller schlug. Nicht nur, da er es war, sondern auch, da ich Angst wegen der heutigen Veranstalten hatte. "Johnny?" Hob ich ab. Er schien draußen, unterwegs zu sein. "Wo bist du?" Fragte ich etwas besorgt, da es schien, dass er schon länger unterwegs war, das oder er war zuvor gerannt. "Prinzessin?" Erleichtert atmete ich aus, immer wenn er mich so nannte beruhigte sich etwas in mir. Es gab mir nicht nur Bestätigung, sondern auch Gewissheit, dass er vermutlich niemals damit aufhören würde. "Machst du dich schon fertig?" Hackte er nach. Ich kicherte leicht auf, seine Stimme besänftigte mich auf so viele verschiedene Weisen. "Ich bin so gut wie abholbereit." Scherzte ich, blickte an mir hinunter, auf meine blanken Füße. "Hör mir nun genau zu, ok? Und bitte, vertrau mir, es ist alles gut, kein Grund zur Panik." Stirnrunzelnd horchte ich den Worten des anderen.
"Ich schaffe es nicht, dich von Zuhause abzuholen." Nickend, obwohl mir klar war, dass er mich nicht sah, hörte ich weiter zu. "Einer von den Jungs wird dich aber abholen und am Clubeingang werde ich da sein, versprochen. Kleine? Bist du noch dran?" Etwas mulmig zumute schwieg ich zunächst, antwortete dann jedoch. "Ja, ich bin noch hier Johnny." Bestätigte ich. "Und es ist wirklich alles gut bei dir? Ich weiß, dass du Angst hast aber-.." Ich unterbrach ihn schmunzelnd. "Nein, es ist alles..bestens. Mach dir keine Sorgen." Wollte ich ihn nicht noch mehr stressen. Ich hörte ihn erleichtert aufatmen, dann sich räuspern. "Ok, perfekt. Schuhe gibt dir übrigens derjenige welcher dich abholt, okay?" Der Junge auf der anderen Seite der Leitung schien noch immer etwas außer Atem zu sein, aber ich ging nicht drauf ein. "Bis heute Abend John." Beendete ich unser Gespräch, von ihm kam nichts zurück.
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⁰⁸ PRINCESS | johnny
FanfictionEr ließ sie fühlen, wie kein anderer es tat, denn er beherrschte das Spiel, wie niemand anderes es konnte. |never trust a player| ーNCT JOHNNYー 19.06.2019 - #63 fan-fiction 21.06.2019 - #59 fan-fiction 30.07.2019 - #48 fan-ficti...