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Den Roller hatte ich einige Straßen vor meiner geparkt, hatte den Standort Tian direkt zugeschickt, doch als ich mich meinem Elternhaus näherte sah ich direkt den Jeep in unserer Einfahrt stehen. Mein Puls stieg, und als ich auf meinen schwarzen Handybildschirm starrte, meine Spiegelung betrachtete, meine verheulte Person unter die Lupe nahm, war mir klar, dass nun kein Lügen mehr half. Aber genau in diesem Augenblick, als mir dieser Gedanke kam, schrieb mir der Chinese. Ich dachte nach, ich hatte niemanden mehr, Mia war nur in der Schule mit mir unterwegs, hätte sich niemals mit mir in der Öffentlichkeit zeigen wollen. Die Jungs waren meine einzigen sogenannten ‚Freunde' gewesen und Jisung..dieser war nun auch einer von ihnen und stellte mich hinter sie. Tian jedoch, er war irgendwie da, auf eine gewisse Art und Weise. Er sorgte sich um mich, er warnte mich vor Johnny, er hatte es geahnt, dass es so untergehen würde.

Enya: ich danke dir nochmals, jedoch hat es nicht viel geholfen, mein Vater weiß vermutlich bereits alles.

Tian Gāo: Wie kommst du darauf Longhitter?

Doch ich konnte ihm nicht weiter schreiben, denn ich erkannt Eunji im Fenster, wie sie am Staubputzen war und auch ihre Augen fokussierten mich, woraufhin sie direkt zur Tür hinüber lief und mir diese öffnete. Mein Handy vibrierte noch ein Mal, jedoch stand ich da schon bereits im Hausflur. Am Ende von diesem standen zwei Männer, mein Vater und Jeremy. "Gehen Sie ruhig schon in Ihren wohlverdienten Feierabend, Jeremy." Der Angestellte verbeugte sich vor meinem Vater, lief ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen an mir vorbei und hinaus. Ganz anders als mein Papa, dieser hatte selbst beim Sprechen zu unserem Chauffeur seine Augen auf mich gerichtet gehabt. Mit einem gesenkten Kopf kam ich vor meinem Vater zum Stillstand, hatte weder den Mut noch das Rückgrat nun aufzuschauen. "Ich vermute, dir ist bewusst, weshalb du nun Schweigen solltest." Ich atmete tief durch meine Nase ein und nickte, meinen Blick auf seine Hausschuhe gerichtet. "Es-.." Doch das Klingeln meines Smartphones unterbrach meine Laute, ich blickte auf den Bildschirm. Tian? "Heb' ab, er ist jemand wichtiges, seine Eltern sollen nichts Unerzogenes von dir denken." Weißte mein Gegenüber an, wessen ich auch schnell folgte.

"Huang, hallo?" Hob ich ab. "Ah, hallo Enya, Tian Gāo hier. Ich wollte dir nur nochmal danke sagen, dass du mich begleitet hattest." Kurz herrschte Stille und ich sah zu meinem Vater auf, dieser hörte jedes Wort durch unser schweigsames Haus. "D-Du brauchst dich nicht dafür zu bedanken. Übrigens bin ich soeben Zuhause angekommen und war in einem Gespräch mit meinem Vater." Versuchte ich vertuschend zu vermitteln, dass wir nicht unter vier Ohren waren. "Tatsächlich? Welch ein unzuverlässiges Personal, ich hatte meinem Chauffeur angeordnet, mich zu informieren, sobald er dich Daheim abgesetzt hat." Ich lachte Scheinheilig, noch immer nicht wissend, wohin diese Unterhaltung führen sollte. "Tian, jedenfalls, was ist jetzt eigentlich wegen.." Kurz biss ich mir auf die Lippen, wissend wie unglaubwürdig ich nun erschien, doch ich sollte erneut gerettet werden. "Wegen Thien? Ach, er hatte nur eine Lebensmittelvergiftung, aber alles schlimmer als es klingen mag. Warum gab es auch heute Muscheln, sie hätten lieber Fisch anrichten sollen." Und dann verstand ich was er tat. Sein letzter Satz sagte mir alles. Es war ein Spruch unter uns Golfern, welchen mein Vater niemals hätte verstanden. Immer wenn wir einander halfen oder vermitteln wollten, auf einer Seite zu stehen, gab es diesen altmodischen und schlichten Satz. Es hätte Fisch geben sollen. Er war einfach und simpel, weshalb niemals irgendjemand etwas vermutet hätte.

"Ja, du hast vollkommen recht, Fisch wäre besser gewesen." Ein leises ,Perfekt' hörte man und dann räusperte sich der Junge auf der anderen Leitung. "Nun denn, ich möchte nicht weiter stören, wir sehen uns ja nächste Woche bestimmt wieder." Bejahend beendete ich unser Telefonat, senkte die Hand mit welcher ich mein Mobiltelefon hielt wieder und sah zu dem Größeren. "Also warst du da und es war ein Missverständnis." Stellte mein Vater fest und sah zur Seite, ich nickte erneut, hoffend, dass er mir diese Lügen abkaufte. "Seit wann sagst du nicht mehr Bescheid? Dass bestimmt nicht deiner Natur, hat es was mit diesem Jonathan zutun, wenn ja dann-.." Aber er verschluckte seine Worte, denn in diesem Augenblick, als ich mich nicht mehr um Tian's Roller-, einer Ermahnung meines Vaters- oder das Rätsel hinter Johnny's Verhalten sorgen musste, kam ich wieder zurück in die Realität. Johnny hatte mit mir Schluss gemacht und es gab keinen Weg, wie ich ihn hätte umstimmen können, denn ich würde meinem Vater niemals in den Rücken fallen, ich hatte schließlich nur ihn. Wir hatten nur einander.

"Ich glaube, dass wir genug Aufregung für einen Tag hatten. Leg' dich schlafen, Engel." Ich nickte und drehte mich um zu den Treppen, mein Vater ahnte es, er hatte nicht nur eine Vermutung, er wusste es vermutlich schon. Johnny und ich wären niemals ein gutes Paar geworden und wir waren nicht für einander bestimmt. "Aber Enya?" Ich hielt still. "Es wird bald eine Gala stattfinden und da ich meinen Fall nun gewonnen habe, möchte ich gerne Stolz mit meiner Familie in der Öffentlichkeit stehen. Sie wäre übermorgen, ich erwarte dich strahlend an meiner Seite, ginge das Schatz?" Mein Magen drehte sich, mir wurde schlecht, bei dem Gedanken, so zu tun, als würde es mir gut gehen — als wäre alles in Ordnung. Dabei war es das nicht. "Natürlich Vater." Ja, es war nicht alles perfekt, mir ging es beschissen, doch ich würde mein bestes geben, um meinen Vater und unseren Ruf nicht noch ein weiteres Mal zu schädigen. "Ich gehe dann mal." Daraufhin verschwand ich die Treppen hinauf doch, als ich dann allein war, oben angekommen und von Ruhe umzingelt war, nur mit mir selbst, kam das Stechen zurück. Mein Herz schlug schwerer und härter, mein Magen drehte sich und meine Augen wurden glasig.

Doch bevor ich es noch ahnen konnte, rannte ich bereits ins Badezimmer, Kopf — Toilettendeckel voraus. Ich machte es so leise wie möglich und als ich fertig war, überkam mich ein Gefühl an Verzweiflung. Denn obwohl ich mich nun übergeben hatte, war dieses Gefühl nicht weg und es würde nicht weggehen. Wem machte ich auch bitte etwas vor? Johnny war meine erste Liebe, es war meine erste Beziehung und obwohl einige Dinge hätten anders sein können, war sie dennoch perfekt. Perfekt für mich. Und nachdem ich nun seine Beweggründe kannte, kam es mir trotzdem so vor, als hätte John ohne jeglichen Grund Schluss gemacht, es war mein Empfinden. Mein Magen verkrampfte sich und ich wischte mir die heißen Tränen weg.

"Ich brauche dich John, ich brauche dich an meiner Seite."

..Fortsetzung folgt..


Es tut mir leid, dass so lange nichts kam und ich möchte erwähnen, dass ich das Ende dieses Kapitels anders geplant hatte (von Enyas Seite aus).
Aber
die Worte die dort stehen, sind nicht nur ihre sondern auch meine. Meine Beziehung, welche bereits neun Monate mein Herz füllte, wurde von ihm beendet. Ich fühle mich leer und verloren, aber ich weiß, dass es weitergehen wird.
Irgendwann, irgendwie.

⁰⁸ PRINCESS | johnnyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt