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Er meldete sich auch den darauf folgenden Tag nicht. Er tauchte nicht in der Schule auf, keiner von ihnen, nicht ein einziger. Am Wochenende konnte ich ihn ebenso nicht kontaktieren können und Eigeninitiative ergreifen war genauso unmöglich für mich, denn mein Vater bestand darauf, dass ich mich wieder voll und ganz der Schule widmete. Dieser Mann ließ mich nicht einmal aus den Augen und das Haus durfte ich auch nur noch für die Schule verlassen. Jedoch war mir dies egal, wo sollte ich auch schon anderes hin als zu Johnny? Einen anderen Ort als zu ihm kam für mich gar nicht erst in Frage und für andere Dinge hatte ich nicht die Aufmerksamkeit geschweige denn die Stärke. Wegen dieser unglaublichen Verwirrung in meinem Kopf lag ich immer nur in meinem Bett, wollte weder essen noch schlafen. Meine Augen brannten von den stillen, heißen Tränen die meine Wange Nacht um Nacht verließen und wenn mein Vater allen Ernstes davon ausging, dass ich tatsächlich die letzte Woche Zuhause mit Lernen verbracht hätte, dann wäre er wohl blind gewesen. Allen fiel es auf. Meinen Mitschülern, den Lehrern, Mia, auch meinem Trainer und den Zwillingen fiel es auf, wo ich mich auch direkt krank meldete ebenso wie beim Musikunterricht.

Meine Augen rot und geschwollen, mein Gesicht leblos, meine Wenigkeit täglich allein in den Fluren ohne die sonst bekanntliche Person neben mir und etwas abgenommen hatte ich zudem auch noch. In meinem Bett liegend, unter der Decke welche mich von Fußspitze bis zu meinem Haaransatz bedeckte, versuchend es zu unterdrücken, doch vergeblich. Der Druck in meiner Brust wurde schwerer und belastender, meine Augenlider schlossen sich und wieder kamen diese warmen Tränen hinausgelaufen und über meine Wangen fließend. Ein stumpfes Klopfen an meiner Zimmertür ließ meine verschnupfte Nase aufhören diese erniedrigenden Schlunz Töne von sich zu geben. Erneutes Klopfen gefolgt von Totenstille. Die Tür öffnete sich langsam und schloss sich wieder. "Ms. Huang? Sind Sie noch am Schlafen?" Es war Eunji, die hatte ich total vergessen. "Sie haben bestimmt einiges um die Ohren." Meinte die Dame und begann langsam meine Sachen aufzuräumen. Normalerweise tat sie dies nicht, da ich mein Zimmer immer selbst sauber hielt, jedoch war das in den letzten Tagen nicht der Fall gewesen. Meine Klamotten hatte ich achtlos auf dem Boden verteilt in meinem Zimmer rumliegen lassen, Taschentücher um mein Bett herum, meine Schminkprodukte überall verstreut.

"Sie müssen sich wohl etwas eingefangen haben bei der Menge an verwendeten Taschentüchern." Schmunzelte die Frau, wollte wohl etwas spaßen, hob in diesem Augenblick die Tücher neben mir auf und unsere Blicke trafen sich zum ersten Mal in Wochen. Der gutgelaunte Gesichtsausdruck verschwand automatisch aus ihrem Gesicht und sie sah nach unten, erhob sich ruckartig, legte den Müll beiseite. Ich spürte wie sich die Matratze nach unten neigte, sie hatte sich neben mir niedergelassen. "Ms. Enya, was ist mit Ihnen los?" Unsere Augen trafen erneut aufeinander doch dieses Mal war ihr Ausdruck mit Mitleid gefüllt. Ich starrte sie weiter intensiv an, durch meine brennenden Augäpfel, öffnete meinen Mund und holte tief Luft. "E-Er-.." Mehr konnte ich nicht hervorbringen, denn meine Stimme brach und ich ebenso. Die Tränen nicht weiter zurückhaltend presste ich meine Lider krampfhaft zusammen, als sich plötzlich Arme um mich bildeten. Ich verweigerte nicht und drückt mich noch ein Stück gegen die Dame neben mir, endlich konnte ich mich jemanden öffnen, welcher mich nicht verurteilen tat. In der Schule hätte mir sowieso nur jeder an den Kopf geworfen, dass Johnny eben der Badboy war wie jeder ihn kannte und ich sowas nicht verdient gehabt hätte und so weiter und sofort. Mein Vater an der anderen Hand hätte mir nur eine Predigt vorgehalten, dass er es mir bereits von vornherein gesagt hatte. Eunji war jedoch neutral, sie war perfekt.

⁰⁸ PRINCESS | johnnyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt