15

725 28 4
                                    

Patricia

"Ich bin so dumm, ich hätte dir nie einfach so glauben dürfen! Du hast mir wirklich fuckin' zwei Wochen lang vorgespielt das du meine beste Freundin bist, aber stattdessen bist du meine Mutter?! Sowas würde eine Mutter nicht tun, ich bin nichtmal hier aufgewachsen. Du warst nie meine Mutter und wirst es auch nie sein, lieber sterbe ich!" rief Leah, scheuchte mich aus dem Raum und schloss die Türe als ich draußen war.

Der letzte Satz hatte gesessen. Eine einzelne Träne bahnte sich den Weg meine Wangen hinab, gefolgt von vielen weiteren.
Langsam ließ ich mich die Türe hinuntersinken, bis ich komplett auf dem Boden saß.
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Knien und begann hemmungslos zu weinen, ich war gerade dabei meine ganze Familie zu zerstören, wäre ich damals nur nicht so feige gewesen!

Nach einer weile spürte ich wie sich ein Arm um mich legte, Alex hatte ich sich neben mich gesetzt und einen Arm um mich gelegt. Anstatt ihn anzusehen drehte ich mich allerdings weg, ich wollte nicht das er mich so sah.

"Sie will lieber sterben, anstatt anzunehmen das ich ihre Mutter bin." flüsterte ich und sah an die Decke, dieser hatte sich wie ein Brandzeichen in mein Herz gebrannt.

"Ma', sie hat ihr keinen mehr, ihre 'Familie' hat sich abgesetzt, sie sind nichtmehr auffindbar. Sie sind froh, dass sie Leah los sind, sonst hätten sie ihr etwas gesagt." flüsterte er und nahm mich etwas fester in den Arm.

Allerdings machte mich dieser Satz nur noch trauriger, ich fing erneut an zu weinen wie ein Schlosshund.

"Ich habe alles kaputt gemacht. Ich habe dieses Mädchen neun Monate und meinem Herzen getragen, und anstatt mich darum zu kümmern das es ihr gut geht, habe ich ihr Leben zerstört.
Ich bin an allem Schuld, allein ich." flüsterte ich und schloss die Augen, dadurch das Alex nichtsmehr sagte, schlief ich irgendwann ein.

Ich erwachte durch einen Knall, die Tür hatte sich geöffnet und ich war mit dem Kopf nach hinten gefallen, direkt vor Leah's Füße.

"Egal wie lange du vor der Tür sitzen wirst, du bist immer noch nicht meine Mutter." zischte sie und sah mich an, sie sah mir in die Augen, meine Augen mussten so Rot wie Tomaten gewesen sein.
Ich merkte wie sich ihr Blick kurzzeitig erwärmte als sie mir in die Augen sah, als hätte sie Mitleid mit mir, hatte sie vermutlich auch, denn sie zog mich nach oben und schob mich in ihr Zimmer.

"Leg dich hin und schlaf. Es ist mitten in der Nacht. Ich schlafe unten auf dem Sofa." sagte sie und verließ das Zimmer, sie war das was sie auf dem Eis verkörperte. Eine Eisprinzessin. Eine wunderschöne Eisprinzessin mit einem Warmen lächeln, aber mit einem durch Schmerz ausgekühltes Herz.

Meine Augen wurden immer schwerer und ich drehte mich auf die andere Seite, allerdings fiel mir dort etwas ins Auge.

Ein ziemlich alter Stoffhase, welcher mir bekannt vorkam. Ich nahm den Hasen und sah ihn mir genauer an, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Der Hase war das einzige was ich ihr vor 22 Jahren gelassen habe, dieser Hase sollte immer auf sie aufpassen.
Mein Herz begann etwas schneller zu schlagen als ich daran dachte, dass sie ihn die ganzen 22 Jahre über hatte und er sogar hier im Bett lag.

Mit dem Hasen im Arm fiel ich in einen Traumlosen schlaf.

______

Realtalk, denkt ihr Leah ist zurecht Sauer? 

Also ich selbst würde Patricia sofort verzeihen, aber wenn Leah ihr freudestrahlend in die Arme springen würde, wäre das Buch ja bereits vorbei :)

Würdet ihr Patricia verzeihen?



Ice Princess - I guess you didn't careWo Geschichten leben. Entdecke jetzt