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Patricia

Heute morgen war ich in Leah's Bett wach geworden, die letzte Nacht hing mir noch nach. Ich hatte den ganzen Tag mit niemandem ein Wort gewechselt.

Langsam schlenderte ich durch die Straßen, ich kannte diese Stadt in und auswendig, deswegen konnte ich nichts neues mehr erkunden.

Ich blieb immer wieder vor einigen Schaufenstern stehen um mir deren Inhalt genauer anzusehen. Leider sprach mich nichts an, aber ich sah immer wieder dinge die mich an Leah erinnerten.

Ich beschloss, ihr eine Gitarre zu schenken, selbst wenn sie eine gehabt hat, sie wäre jetzt durch die Explosion eh kaputt.
Ich lief also auf direktem Wege zu dem Geschäft indem ich auch meine Lieblingsgitarre gekauft hatte.

Es gehörte einem älteren Mann, welcher mich bereits sehr gut kannte.

"Patricia! Was verschafft mir die Ehre?" lächelte er als er mich erkannte.

"Eine Gitarre, für meine Tochter." sagte ich direkt und sah mich um.

"Eine Gitarre für die Tochter, zu Befehl." grinste er und verschwand, kurze Zeit später kam er mit einer Wunderschönen Gitarre zurück.
Sie war aus einem Hellen Holz mit etwas Schwarz, sie passte perfekt zu ihr.

"Die ist Perfekt, danke!" lächelte ich.

Nachdem ich die Gitarre gekauft hatte, brachte ich sie in mein Auto, ich wollte noch nicht nachhause, irgendwas sagte mir das ich noch länger hierbleiben muss.

Also schloss ich das Auto wieder ab und lief die Straße etwas hinab, es war dabei wieder dunkel zu werden. 

Mit der Zeit wurde es etwas kalt und ich zog meine Jacke fester um mich, normalerweise fror ich nicht so schnell.

Aus der Ferne hörte ich einen lauten und hellen Frauenschrei, sofort spitzte ich meine Ohren und versuchte dem Schrei zu folgen.
Es fiel mir nicht sonderlich schwer, denn sie schrie immer wieder.

Als die schreie immer lauter wurden, kamen sie mir immer bekannter vor und irgendwann begann ich zu rennen. 

In einer seitlich liegenden dunklen Gasse erkannte ich den Ursprung der Schreie.
Zwei Männer beugten sich über eine Frau, welche bereits weinte und versuchte die Männer von sich zu drücken, allerdings fassten diese ihr immer wieder unter ihre Klamotten.

Ich brauchte nicht lange zu gucken um die Frau zu erkennen. Wie von einer Tarantel gestochen rannte ich in die Gasse und warf mich seitlich gegen den Mann, dem anderen versuchte ich zeitgleich zwischen die Beine zu treten, ich traf.

Denis hatte mir vor ein paar Tagen ein Pfefferspray gegeben, ich hatte nicht gedacht das es so schnell zum Einsatz kommen würde.
Ich sprühte dem Mann gegen den ich mich geworfen hatte das Spray in die Augen und dem anderen der sich die Hand zwischen die Beine hielt versuchte ich den letzten Rest ins Gesicht zu sprühen.

"Basti, verschwinde, die ist verrückt!!" rief einer der Männer und sie rannten beide los, während dem Rennen verloren sie eine kleine Tasche weil sie sich beide die Augen hielten.

Ich nahm die Tasche und kniete mich dann sofort zu Leah, welche zusammengekauert in einer Ecke saß und ihren Kopf in ihren Beinen versteckte, wie ich heute Nacht.

"Ich bin da, alles wird gut." flüsterte ich und nahm sie in den Arm.

Im selben Moment tat sie etwas mit dem ich nicht gerechnet hatte und was mich ebenfalls zum weinen brachte.

Sie legte ihre Arme um mich und flüsterte etwas während sie weinte.

"Mama."

Ice Princess - I guess you didn't careWo Geschichten leben. Entdecke jetzt