Cas wurde durch die Strahlen der Sonne geweckt, die durch die Vorhänge direkt auf sein Bett schienen. Grummelnd rieb er sich die Augen und schlüpfte aus der Decke. Er entschied sich spontan für ein einfaches Shirt und eine normale Jeans. Leise trottete er rüber in die Küche, wo er hoffte Dean vorzufinden, doch er wurde enttäuscht. Vermutlich schlief er noch, war sein erster Gedanke, zumal es noch ziemlich früh war.
Ungeduldig den verschlafenen Dean mit verwuschelten Haaren zu sehen, beschloss Cas mal einen Blick in sein Zimmer zu werfen. Vorsichtig öffnete er die Tür – Dean war nicht da. Das Bett war ordentlich gemacht. Cas wurde unsicher. Ein böser Gedanke schlich sich in seinen Kopf. Was, wenn Dean gegangen war? Vielleicht ging ihm das mit dem Kuss doch zu schnell. Cas' Herz klopfte wild, doch dann stellte er erleichtert fest, dass seine Gitarre an die Wand gelehnt war. Ohne sie würde Dean garantiert nicht verschwinden.
Dennoch fragte er sich, wo der Winchester um diese Uhrzeit wohl hingegangen sein könnte. Im Badezimmer war auch niemand, auch nicht im Wohnzimmer. Der Dunkelhaarige ging kurz raus, um die Zeitung rein zutragen, ehe er sich damit am Küchentisch niederließ. Als er bei Seite zehn angekommen war, klingelte es an der Haustür und Castiels Herz machte einen Sprung. Schnell machte er auf und war froh, den blonden Mann zu sehen. Schnell umarmte Cas den Größeren.
„Man, Dean, wo warst du um alles in der Welt?"
Dean lächelte ihm leicht überrascht zu. „Draußen. Hab was zum Frühstücken besorgt."
Cas runzelte die Stirn. „Oh, na gut. Aber hattest du noch so viel Geld?"
„Hatte noch was vom Shopping gestern übrig... das was du mir gegeben hast", war Deans Antwort und Cas nickte.
„Du hättest auch was sagen können", meinte Cas. „Du hast noch keinen Schlüssel und was hättest du getan, wenn ich gerade nicht hier gewesen wäre?"
Der Blonde zuckte die Achseln. „Hätte draußen auf dich gewartet."
Glücklich nahm Cas seinen Freund mit in die Küche. Er packte Deans Einkäufe aus und servierte sie auf dem Tisch, während Dean Kaffee machte. Ein paar Minuten später saßen sie gemeinsam am Tisch, aßen, tranken den Kaffee in ihrer gewohnten Variante und redeten. Den Kuss oder ihr aktuelles Verhältnis sprach aber vorerst noch keiner an, auch wenn Cas es gerne wollte.
„Hey, gib mir mal die Zeitung", meinte Dean plötzlich. „Vielleicht stehen ja ein paar gute Jobangebote drin..."
Jedoch sprach keines der Stellenangebote den Winchester an. Manche interessierte ihn nicht, andere passten nicht zu ihm und ein für ein paar fühlte er sich nicht geeignet. Er machte damit Schluss und legte die Zeitung beiseite.
Nachdem sie das Frühstück beendet hatten, räumten sie gemeinsam den Tisch ab und trafen sich wieder bei der Spülmaschine. Cas griff nach Deans Hand. Er wurde ein wenig rot.
„Ähm, hast du was dagegen, wenn ich dich wieder küsse?", fragte er ein wenig schüchtern.
Dean grinste und vereinte schließlich ihre Lippen zu einem Kuss, der ein paar Sekunden anhielt. Überwältigt lösten sie sich wieder und sahen sich eine Weile genauso an.
„Du küsst wirklich sehr gut", kommentierte Cas.
Einen Moment wendete Dean den Blick ab, aber nicht weil er sich unwohl fühlte, denn so war es ganz und gar nicht. Er war richtig glücklich. Zwar war es noch ziemlich ungewohnt einen Mann zu küssen, dennoch gefiel es ihm sehr. Sein Interesse an Cas wuchs immer weiter. Ihr gemeinsamer Moment hielt noch ein wenig an, bis Dean sich ein Stück zurückzog.
„Cas, ich möchte gern meinen Bruder anrufen. Hab lange nichts von ihm gehört", meinte er.
Der Dunkelhaarige nickte lächelnd und begleitete Dean noch bis zum Telefon. Er hatte sowieso noch etwas Eigenes zu tun und während der Winchester telefonierte, konnte er das gut erledigen.
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Side Street [Destiel]
FanfictionCastiel ist ein aufstrebender Geschäftsführer, Dean ein Gitarre spielender Obdachloser. Durch Zufall kreuzen sich die Wege der beiden Männer - sie werden Freunde. Nach einem langen Winter verliert Dean auf unbekannte Weise seinen alten Freund Benny...