Side Street [Destiel]

Kapitel 4

Die Tage, an denen Cas nicht früh aufstehen musste, wachte er meistens ungefähr um die gleiche Zeit auf. Gähnend stieg er aus seinem Bett und machte es schnell zurecht, bevor er zu dem großen Fenster ging und die Vorhänge beiseite schob. Wieder versprach es ein recht sonniger Tag zu werden, was den Dunkelhaarigen sehr freute. Schnell schlüpfte er in eine einfache Hose und einen dünnen Pullover. Er fragte sich, ob Dean wohl schon wach war. Er beschloss gleich in die Küche zu gehen und schon mal Kaffee für sie beide zu machen. Als er die Küche betrat, erblickte er Dean, der auf einem der Esszimmerstühle saß und seine Gitarre vom Schmutz befreite. Der Blonde bemerkte Cas und fing automatisch an zu grinsen.

„Guten Morgen", begrüßte er seinen Freund und legte sein Instrument auf dem Tisch ab.

„Guten Morgen, Dean", erwiderte Cas, der daraufhin das Kaffeepulver und einen Filter aus einem der Hochschränke nahm. „Hast du gut geschlafen?", wollte er von dem Winchester wissen.

Der Angesprochene erhob sich und machte den Lappen, den er zum Putzen der Gitarre verwendet hatte, schnell unter dem Wasserhahn sauber. „Jap. Ich hab wirklich gut geschlafen. Als ich wach wurde konnte ich kaum glauben, dass ich nicht auf der Straße gepennt hab."

Cas lächelte ihm kurz zu und drückte bei der Kaffeemaschine auf den Startknopf. „Ist die Gitarre in Ordnung? Also, bis auf die gerissene Saite und der Verschmutzung?", war seine nächste Frage.

„Alles gut. Sie hält einiges aus", antwortete Dean. „Soll ich dir was vorspielen?"

„Bitte", erwiderte Cas glücklich, während er zwei Tassen aus einem anderen Hochschrank holte.

Dean setzte sich wieder hin, nahm seine Gitarre und fing an zu spielen und zu singen.

„Oh, the summertime is comin'. And the trees are sweetly bloomin' and the wild mountain thyme grows around the purple heather. Will you go? Lassie, will you go?

And we'll all go together to pick wild mountain thyme. All around the purple heather. Will you go? Lassie, will you go?"

„Wirklich, Dean, du hast Talent", meinte Cas überzeugt und füllte anschließend den Kaffee in die Tassen. Er machte sich ein wenig Milch und Zucker rein, während Dean ihm mitteilte, dass er ihn nur schwarz trank. Als er ihm und Benny damals am Morgen einen Kaffee vorbeigebracht hatte, wusste er das noch nicht.

„Hey, wann hast du eigentlich Geburtstag?", fragte Cas plötzlich, als er sich gegenüber von Dean an dem Tisch niedergelassen hatte.

Dean war tatsächlich ein wenig überrascht von der Frage, antwortete dann aber: „24. Januar. Du?"

Cas öffnete den Mund und zog leicht die Augenbrauen zusammen. „An dem Tag hab ich euch ja in der Winchester-street besucht...", murmelte er.

Dean schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Konntest du ja nicht wissen. Außerdem hast du uns an diesem Tag Kaffee, Bücher und andere Sachen vorbeigebracht. Fast so, als hättest du es gewusst."

Kurz lächelte Cas und nippte an dem sehr koffeinhaltigem Heißgetränk, ehe er antwortete: „Mein Geburtstag ist der 18. September."

Nachdem beide ihre Tasse leer getrunken hatten, stellte Cas sie in die Spüle und ging rüber zum Wäscheständer, an dem noch immer Deans Klamotten hingen. Am Tisch legte er diese behutsam zusammen und stapelte sie. Währenddessen saß Dean schweigend daneben und starrte Löcher in die Luft.

Cas bemerkte dies schnell und warf ihm einen unsicheren Blick zu. „Alles okay?", fragte er und Dean blickte zu ihm auf.

„Bist du dir wirklich sicher, dass du mich hier haben willst?", meinte er leise, was Cas' unsicheren Blick in einen besorgten verwandelte.