Kapitel 10

270 20 18
                                    

„Ihr verarscht mich doch", meinte Dean und sah zuerst Sam, dann Castiel schockiert an. „Das kann nicht euer Ernst sein!"

Cas nahm die Hand seines Freundes. „Doch, es ist unser Ernst. Jetzt zieh dich an, wir wollen los."

Dean war immer noch total baff, nickte aber und ging ins Treppenhaus, um sich seine Schuhe anzuziehen. Sie fuhren mit Castiels Auto am Stadtrand entlang. Der ältere Winchester wusste wohin die Fahrt ging, konnte es aber immer noch nicht glauben, weshalb er nur stumm aus dem Fenster schaute.

Cas hielt bei einem Autohändler an, den er persönlich kannte und bei dem er sich damals sein erstes Auto gekauft hatte. Kaum waren sie ausgestiegen, kam ein älterer Mann mit Holzfällerhemd auf sie zu. Er begrüßte zuerst Cas und danach die Winchesters.

„Castiel, ich freue mich so dich zu sehen. Man, das ist lange her", sprach der Ältere lächelnd und klopfte seinem alten Bekannten auf die Schulter. „Was kann ich denn heute für euch Jungs tun?"

Bevor Cas antwortete, legte er einen Arm um Dean. „Wir suchen ein Auto für meinen Freund", antwortete er.

Der alte Mann sah kurz verwundert aus, dann lächelte er allerdings wieder und kam näher auf Dean zu, um auch ihm auf die Schulter zu klopfen.

„So so, mein Junge. Also, hast du einen besonderen Wunsch?"

Sam grinste und sah zu seinem Bruder. „Ich weiß es", meinte er leise.

Dean boxte leicht in Sams Schulter. Während dieser leise fluchte, erklärte Dean dem Autohändler, welche Art von Auto er sich wünschte. Der Mann nickte zufrieden und führte die drei ein wenig auf dem Gelände herum. Dean war ein sturer Bock. Fast alle Autos, die ihm gezeigt wurden, gefielen ihm nicht. Der Händler schien es zu ahnen und führte sie gleich noch ein Stück weiter.

Als er ihnen gerade das nächste Auto zeigen wollte, blieb Dean kurz vorher stehen. Sein Blick lag auf einem wunderschönen schwarzen Chevrolet Impala, Baujahr 1967.

Lächelnd stellte sich der ältere Mann neben den Winchester. „Das ist ein ganz besonderes Stück, nicht wahr? Ein Mann hat ihn mir vor einer Weile verkauft. Er fährt noch prima, alles funktioniert und er sieht einfach traumhaft aus."

„Sie", korrigierte Dean schmunzelnd. „Ein Auto ist eine sie."

Der Andere nickte und kicherte. „Hast du Interesse?"

Dean musste gar nicht lange überlegen. Schnell warf er noch einen Blick auf den Preis. „Ich habe mich entschieden", antwortete er stolz.

____________________

Ein paar Tage später ging Dean am Morgen spazieren, auch um eine Packung seines liebsten koffeinhaltigen Heißgetränks zu kaufen. Dabei ging er den anderen Weg an der Winchester-street vorbei, die nun komplett mit Müll und Schrott zu gestellt war. Die alte Feuertonne erkannte er noch und er musste leicht grinsen.

„Leb wohl, Winchester-street", flüsterte er noch, bevor er weiter ging.

Nach ein paar Schritten wurde er allerdings schon wieder angehalten. Drei Männer – Obdachlose – versperrten ihm den Weg.

„Momentchen mal", meinte er von ihnen. Er hatte ziemlich viele Piercings im Gesicht und an den Ohren. „Ich kenn dich. Du bist ein Freund von Benny. Ihr habt doch eine Weile zusammen hier gelebt, oder?"

„Hast recht. Aber ich kenne dich nicht und ich weiß auch nicht was du von mir willst."

Der Andere kaute auf einem Zahnstocher und sah Dean genau an. „Ich bin ein alter Kumpel von Benny. Haben uns vor ein paar Monaten zum ersten Mal getroffen. Du weißt doch, dass er eine Zeit lang bei uns war?"

Side Street [Destiel]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt