Wie es überhaupt dazu kam? Eine gute Frage. Denn ich weiß es nicht.
Es begann mit einem sonnigen Tag. Eigentlich schön, würde ich die Sonne nicht verachten. Mit dem zwitschern der Vögel wurde ich wach und setzte mich in meinem Bett auf. Noch total verpennt sah ich mich um. Mein Zimmer. Mein Blick ging dann schon etwas aufmerksamer zu dem Regal vor meinem Bett. Da saß ein kleines grünes Vögelchen auf einem Astgestell. Also war alles gut. Das ist nähmlich Lui, mein Wellensittig. Er zwitscherte und ich ließ mich zurück fallen. Lui piepte lauter. "Ich will noch nicht aufstehen" murmelte ich in mein Kissen, doch da kam er schon angeflogen, setzte sich auf meinen Kopf und hackte leicht zwischen meine Dreads. "Ey! Ist ja gut" sagte ich genervt und richtete mich erneut langsam auf. Ich war so fertig. Müde. Aber Lui. Er piepte mir genau in mein Ohr, da er nun auf meiner Schulter saß und von einem Bein auf das andere hopste. Sein Anblick munterte mich auf und aus irgendeiner Ecke nahm ich mir Motivation um aufzustehen. Nachdem ich mich umgezogen hatte polterte ich schon die Treppe runter und bog gleich links in die Küche ein. Lui machte sich aus dem Staub und flog durch das offene Wohnzimmer. Nachdem ich mir ein Stück Brot nahm und eine Handvoll Körner aus einem Schubfach genommen hatte, ging ich zu dem Tisch gleich neben dem Fenster. Die Körner verstreute ich auf dem Tisch und sofort kam Lui angeflogen. Wir aßen beide und ich beobachtete ihn vertäumt wärend er noch weiter aß, als ich schon fertig war. Ich dachte nach. Noch immer war der Laden geschlossen, und noch immer hatte ich ein paar Aufträge. Sogar einen von weiter oben, aber an kreativität mangelte es mir schon lange. Statdessen hatte ich die letzten Tage damit verbracht in den Himmel zu schauen und Sterne zu beobachten. Vielleicht hätte ich damals auf Vater hören sollen, als ich es noch konnte. 'Werde Astrologe! Da hast du gute Karten!' hatte er gemeint, doch da er es gesagt hatte war es schon aus Prinzip keine Lösung gewesen. Und jetzt saß ich den ganzen Tag in meiner Werkstatt und schnitzte, hobelte und feilte an Möbeln, Holzfiguren, Besteck und noch anderem Mist. Und ich musste nach meiner Sternen-Pause nun langsam mal wieder damit anfangen. Vielleicht hatten die Sterne etwas Motivation mit sich gebracht. Schon wie in Trance, noch halb in Gedanken erhob ich mich von meinem Stuhl und ging auf die gegenüberliegende Tür im Zimmer, welche in die Werkstatt führte. Ich ging hinein und sah mich etwas trostlos um. Nichts hatte sich geändert. Nachdem ich die Werkstatt vor einer Woche zuletzt betreten hatte, hat sich nichts geändert. Ich seufzte. Da war ein kleiner großer Haufen an Papieren auf der Arbeitsplatte, welche mich doch nur schon so gehässig anlachten.
Aber erst einmal Holz. Ich bog links ab und stieg die Wendeltreppe hoch, hinauf in das Dachgeschoss der kleinen Werkstatt. Als ich jedoch oben ankam, verließ mich jegliche Lust erneut und ich blieb aprupt auf der Treppe stehen. Da war kein Holz. Ich hatte kein Holz mehr, es war alle. Ich stöhnte in mich hinein und ließ den Kopf hängen. Dann trottete ich wieder die Treppe hinunter, um dann durch die Werkstatt wieder in die Wohnzimmerküche - übrigens meinen natürlichen Lebensraum - zu gehen. In der Mitte des Raumes blieb ich nachdenkend stehen. Ich konnte doch nicht schon wieder einfach nichts tun. Ich meine, rein theoretisch schon aber langsam machte mich die einsame Stille wahnsinnig. Lui war zwar da, doch er schlief meist, oder schnatterte herum da er raus wollte. Und wenn man vom Teufel spricht. Der kleine Piepmatz flog leicht wie eine Feder durch den Raum und landete dann auf meiner Schulter. Er vergrub seine Krallen in dem Lederschutz und verweilte dann dort. Wie klein er doch war. Ich betrachtete ihn kurz und hielt inne, ehe ich einen Entschluss fasste. "Lass uns Holz holen gehen" sagte ich zu ihm und schliff mich zur Tür. Ich nahm meine Streitaxt von der Wand und schnallte sie auf meinen Rücken, um dann die Tür voller Elan auf zu reißen.
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ein Funke der Magie
FantasyAls wäre mein Leben nicht genug, begegnete ich Rat. Ihm. Den, den man beachtete. Weil er nicht von hier war. Wärend ich flüchte, sucht er. Ich flüchte vor meinem Leben, wärend er sich eines suchte. Ob wir so miteinander auskommen würden? Wir musste...