Auf einmal kam mir eine Kack-Briese entgegen, denn gerade fuhr ein Bauer mit einem riesigen Misthaufen auf dem Lader an mir vorbei. Einzelne Kackklumpen flogen durch die Holzstäbe und flatschen auf den Boden. Und ich Idiot habe gerade den größten Luftzug meines Lebens genommen. Würde der Fahrer mich nicht gerade freundlich grüßen, würde ich mich hier und jetzt übergeben um dann die Tür wieder zu zu schlagen und zurück in mein Bett gehen. Ich hielt die Luft an und hob freundlich die Hand, konzentrierte mich darauf das alles in meinem Magen blieb und ich nicht vor den anderen Passanten hier auf die Straße reierte. Der Bauer fuhr weiter und ich schloss schnell die Tür hinter mir um dann nach rechts auf die Straße zu gehen, die entgegengesetzte Richtung des Laders. Ich holte Luft und genoss die nun nicht mehr so sehr stinkende Luft. Ekelhaft war das gewesen. Ich bog in die nächste Straße ein, bzw. auch in die Handelsstraße. Nachdem ich mich wieder eingekriegt hatte, begab ich mich an den Rand des Pflastersteinweges, in den Schatten der Bäume und sah mich um. Heute war nicht viel los, einige Männer und Frauen liefen mit Gütern durch die Straßen, zwei, vielleicht drei andere Lader (ohne Mist) fuhren in Richtung Marktplatz. Vereinzelt rannten auch eine Scharr Kinder zwischen den Beinen der Leute umher und kreischten vergnügt. Zwar war etwas weniger losals sonst, aber es war nicht leiser, denn als ich den Marktplatz betrat standen da schon wieder die Prediger, die herumgröllten und mir in's Ohr schrien. Ich wollte erst garnicht auf sie eingehen, rannte also über den Marktplatz und bog schnell in eine Seitengasse ein. Lui kam mir hinterher geflogen und setzte sich dann auf meinen Kopf, wärend ich die Gasse weiter entlang ging. Sie war nicht lang, aber es dauerte bis ich endlich an einem kleinen Tor am Stadtrand ankam. Der dort stehende Soldat blickte wachsam auf. Ich näherte mich ihm und er hob die Hand, sodass ich zwei Meter vor ihm stehen blieb. "Wo darf's denn hingehn' junge Dame?" fragte er mich mit starkem Akzent. Ich schaute ihn verwirrt an. "Wie bitte?" fragte ich ihn und spitze die Ohren. "Na I hob gefragt wo's denn hingehn' soll" wiederholte er sich und ich zog die Brauen zusammen. "Wo willste'n hin?" fragte er mich jetzt laut und überdeutlich und lehnte sich auf seinen Speer. "Achso, nun, ich muss in die Wälder. Holz für meinen Laden sammeln" sagte ich und trat ungeduldig von einen Bein auf das andere. Normalerweise stand hier niemand, deswegen wunderte es mich. Der König ließ momentan niemanden aus der Stadt, geschweige denn in die Stadt, da so viele Fremde dazu gekommen sind, und viele behaupten dass Hexen und Magier beziehungsweise auch andere unbekannte Lebewesen unter ihnen waren. So haben sich einige des Untergrundes kleine Passagen oder Tore an unbekannten Stellen aus der Stadt herraus gebaut, um an bestimmte Utensilien zu kommen. Der Soldat hier schien einer der Maulwürfe unter den Königssoldaten zu sein, denn er lachte und trat zur Seite. "Pass 'uf, da Könisch hat seit 'ner Zeit a paar Soldaten raus geschickt, dit kann escht gefährlisch werden für eusch, ja?" laberte er viel zu schnell für mein Gehör und ich verstahnd nur 'Soldaten' und 'pass auf'. Ich nickte verwirrt, lächelte dann aber schief und betrat den Wald.
Ein kühler Luftzug umgab mich und wehte ein paar Blätter von den Bäumen. Es war für die jetzige Jahreszeit recht kühl, vor allem im Schatten. Umso besser für mich. Ich stiefelte eine Weile lang durch den Wald, und ich muss zugeben ich achtete wirklich auf Holz. Nur leider war kein gutes dabei. Ich irrte bestimmt schon seit einer Stunde am Waldrand entlang, in der Hoffnung gut geeignetes Holz zu finden. Meine Motivation schweifte immer mehr ab, und ich fühlte mich schon wieder schuldig. Aber wenigstens bewegte ich mich mal und tat etwas.
Nach etwa einer weiteren Stunde, als die Mittagshitze auf meinen Schultern brannte, gab ich auf. Eigentlich wollte ich jetzt nur noch Heim, und gucken was ich aus meinem Leben machen könnte, aber der Wald war viel zu schön um jetzt schon zu gehen. Die Sonne schien idyllisch zwischen den Blättern hindurch und warf ein angenehmes goldenes Licht auf den Boden. Ich seufzte, um mich dann in Bewegung zu setzten, in Richtung Waldinnerem. Lui flog um die Bäume herum und folgte mir.
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ein Funke der Magie
FantasíaAls wäre mein Leben nicht genug, begegnete ich Rat. Ihm. Den, den man beachtete. Weil er nicht von hier war. Wärend ich flüchte, sucht er. Ich flüchte vor meinem Leben, wärend er sich eines suchte. Ob wir so miteinander auskommen würden? Wir musste...