Chapter Two

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Chapter Two ||

I don't need nobody
(To save me)
»Mount Everest«

Liam

Seltsam wie einsam man sich fühlen kann, während das eigene Heim bis zum Bersten gefüllt ist. Zumindest lässt es die Geräuschkulisse der Silvesterparty vermuten. Bisher habe ich keinen Fuß auf die Feier gesetzt. Die Absicht, daran etwas zu ändern, würde bedeuten, ich wäre auf verkorkste Art Masochist; hätte Spaß mich Fremden und ihren nervigen Fragen auszusetzen.

Warum wird eigentlich dem letzten Tag des Jahres eine solch übertriebene Bedeutung beigemessen? Morgen wird es einfach weitergehen. Neujahrsvorsätze werden solange eingehalten, bis sie zur Last fallen und man dem alltäglichen Trott erneut verfällt.

Niemand wandelt sein Verhalten von einem auf den anderen Tag. Veränderungen sind schleichende Prozesse, dessen Auswirkungen erkennbar werden, wenn sie kaum mehr aufzuhalten sind.

Ich muss es wissen. Schließlich widmete ich mich in den letzten zwölf Monaten dem Versuch, meine gewohnten Umgangsformen zum Besseren zu verändern. Angefangen weniger Mist zu verursachen, indem ich mir den späteren Konsequenzen eher bewusst werde. Leichter gesagt als getan.

Weshalb ich auch hier sitze.

Eine halb leere Flasche Scotch in der einen Hand und die andere tief vergraben in den Haaren meiner Ex-Freundin, die willig vor mir kniet und ihren feuchten Mund um meinen erigierten Schwanz schließt. Schlechten Angewohnheiten kann man nur schwer widerstehen.

»Fuck, Jordan. Fester«, raune ich. Zerre nachdrücklich an ihren Strähnen.

Früher hätte ich mir Sorgen gemacht, zu grob mit ihr umzugehen, aber seit wir den Status Ex erreicht haben, scheren wir uns wenig um die Gefühle des anderen. Im Nachhinein kann ich mich an keinen Moment erinnern, in dem wir es je getan haben – was mich kaum wundert. Andererseits haben wir uns im Bett stets mehr den wilderen Attributen unsere Lust hingegeben. Bedingungslose Liebe oder Austausch romantischer Zärtlichkeiten würden wohl ganz unten auf der Liste meiner zahlreichen Talente stehen.

Gehorsam folgt sie meiner Bitte, wobei ein erregtes Stöhnen Jordans Kehle verlässt. Die Vibrationen ihrer Laute reizen mein Glied auf genüssliche Weise. Zwischen ihren Lippen immer härter werdend, drücke ich mich ihr fordernd entgegen. Mit einem lüsternen Blick gibt sie mir zu verstehen, dass sie mag, was ich tue. Ihre Hände bearbeiten mich im gleichen Tempo wie ihr geübter Mund. Neckend gleitet ihre Zunge über meinen Schaft, leckt über empfindliche Haut und fährt die Venen meiner Männlichkeit nach. Jordans Bewegungen wechseln zwischen schnell und langsam, fest und beinah sanft, fordern mich heraus, die Mauern meiner Selbstbeherrschung einstürzen zu lassen. Ich denke gar nicht daran. Auch als die Schwarzhaarige den Druck verstärkt und ich reflexartig mit mein Becken tiefer in ihren Mund stoße, behalte ich die Kontrolle, packe ihr Haar zu einem unordentlichen Zopf und gebe ihr den Rhythmus an.

Nicht mehr lang und ich komme. Sich beim Höhepunkt in die Augen zu schauen, scheint mir ungewohnt intim. Was lächerlich sein sollte, da Jordan gerade mein bestes Stück zwischen ihren Fingern hält und wie eine entschlossene Siegerin mich über die Ziellinie bringen will. Statt ihren intensiven Ausdruck zu erwidern, kippt mein Nacken nach hinten.

Als wäre meine Erlösung ebenso ihre, saugt Jordan stärker, liebkost mithilfe geschwollener Lippen ein letztes Mal meinen Penis.

Während ich lautlos komme, sehe ich in den sternklaren Himmel. Obwohl es sich nie richtig kalt anfühlen wird, verglichen mit meiner Heimatstadt Ottawa, ist die Winternacht selbst für kalifornische Verhältnisse extrem mild.

𝐇𝐢𝐫𝐚𝐞𝐭𝐡 - 𝐚𝐥𝐦𝐨𝐬𝐭 𝐥𝐨𝐯𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt