Ich würde alles für die Menschen in meinem Leben tun, die ich liebe. Auch wenn es bedeutet, eine Straftat einzugehen, von der ich annahm, sie verlief wie am Schnürchen. Bis er auftauchte und mir das Gegenteil beweist.
Er ist abweisend, arrogant und...
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I'm coming to terms I'm starting to learn »Coming to Terms«
Nach neun Tagen Tourneeleben habe ich zwei Dinge festgestellt. Ich liebe vor Menschen aufzutreten, obgleich ich vor den Auftritten zum Nervenbündel mutiere und mir am liebsten jede Wimper einzeln ausreiße. Doch dieser Rauschzustand ist wie eine neuentdeckte Droge, deren Schuss ich mir immer und immer wieder setze, unwissend was die Folgen mit sich bringen werden. Solange ich in diesem Delirium gefangen bin, schere ich mich nicht um irgendwelche Konsequenzen und genieße mein Leben in vollen Zügen.
Außerdem hasse ich lange Busfahrten. Nach unserer erfolgreichen Show in Portland ging es nahtlos Richtung Kanada. In der Nacht fand ich keine Ruhe, so überwältigt war ich von den Bildern, die seitdem auf Dauerschleife vor meinem inneren Auge abgespielt werden. Trotz der raren Auszeit, die wir außerhalb der Arenen verbringen durften, war Kanada großartig und hat den Wunsch geweckt, das Land irgendwann ausführlich zu erkunden.
Heute findet das zweite Konzert in den Staaten statt.
Der blonde Gitarrist flucht. »Wiederholen wir die Passage?«
Die drei folgen Coles Anweisung. Erneut erklingt die Melodie durch die Anlagen, doch irgendetwas fehlt. Brayden stoppt, wodurch er einen bösen Blick aus Coles Richtung kassiert, der dieses Mal die richtige Notenabfolge spielte.
»Irgendetwas ist nicht stimmig«, ruft Mason von hinten, der ebenfalls innehält.
Der blonde Schönling schnaubt gereizt – noch gereizter als die letzten Tage. »Wenn du im Takt bleiben würdest-.«
»Wer von uns verkackt denn gerade sein Solo?«, kontert Mason wütend.
Brayden mischt sich ein. »Leute, wie alt sind wir? Hört auf mit den Schuldzuweisungen, das bringt uns kein bisschen weiter.«
»Vielleicht sollten wir den Song heute Abend einfach ersetzen«, schlägt Liam vor, welcher gedankenverloren über die Saiten seiner E-Gitarre streicht. Er gab bisher erstaunlich wenig von sich, seit der Soundcheck begonnen hat.
»Was schwebt dir vor?«, fragt der Bassist.
»Renegade.« Bis jetzt saß ich still am Bühnenrand, doch nun atme ich zischend ein, was alle Aufmerksamkeit auf mich lenkt.
Mason kratz sich mit einem Drumstick am Kopf. »Das Lied von dir und Mac?«
»Kommt gar nicht infrage. Wir haben uns darauf geeinigt, sie als Vorband mitzunehmen. Es war nie die Rede davon, dass sie mit uns gemeinsam spielt.« Coles Abneigung überrascht mich keineswegs. Auch meine Verwirrung klingt noch immer nach.
»Pläne können sich ändern. Der Song ist gut«, sagt Liam in einem ruhigen Ton, als müsse er ein wildes Tier unter Kontrolle bringen.
»Wir können ihn ausprobieren.« Ganz der Diplomat versucht Brayden, das aufflammende Feuer zu ersticken. »Sei nicht so eine Spaßbremse, Porter. Seit wann scheust du dich vor neuen Wagnissen?«
