Kapitel 15

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,,Hey. Willkommen zu Hause." Sagte Clary leicht lächelnd, als sie die Tür zu ihrer Wohnung öffnete und Kayla begrüßte.

,,Das hier ist nicht mein zu Hause. Das wird es auch niemals sein."

Clary schloss niedergeschlagen die Tür, als ihre Schwester eintrat.

,,Ich weiß. Es tut mir so leid, hätte ich gewusst, dass es dich gibt, dass ich eine Schwester habe, hätte ich nach dir gesucht."

,,Du wusstest es aber nicht, deshalb macht dir niemand irgendwelche Vorwürfe." Antwortete Kayla gelassen, und sah sich interessiert in der Wohnung um.

In der Ecke des Wohnzimmers stand eine riesen Leinwand, auf der ein Portrait zu sehen war. Von ihr.

Erst dann bemerkte die sonst so aufmerksame Schattenjägerin, die Farbflecken auf der Kleidung ihrer Schwester.

,,Du zeichnest gerne?" Fragte Kayla, obwohl die Antwort bereits auf der Hand lag.

,,Ja, gerade in stressigen Situationen, wie dieser. Das habe ich von Mum."

Kayla nickte bloß, bevor sie sich zu Clary umdrehte.

,,Hast du das gezeichnet?"

Clary schüttelte bloß den Kopf.

,,Nein, das ist eins von Mums Bildern. Das hat sie vor ungefähr Zwei Jahren fertig gestellt. Ich habe mich immer gefragt, wer dieses Mädchen war, weshalb Mum sie zeichnete, nun weiß ich es."

Kayla sah, wie sich Tränen in den Augen des Mädchens ihr gegenüber bildeten und versuchte stark, nicht unhöfflich zu sein und die Augen zu verdrehen.

,,Wir werden deine Mum finden. Valentine wird endlich seine gerechte Strafe bekommen und dann, wird alles wieder seine Normalität zurück bekommen."

Clarys Herz brach, als sie Kaylas ersten Worte hörte.

,,Unsere Mum." Sagte sie kleinlaut.

,,Tut mir leid, was?"

Die jüngere sah nun zuversichtlich zu ihr auf.

,,Sie ist nicht meine Mum. Sie ist unsere Mum."

Kayla hielt ein Schmunzeln zurück, als sie Clarys Gesichtsausdruck sah.

Nun bestand für sie kein Zweifel mehr, dass wirklich ihre Schwester vor ihr stand, denn dieses Feuer in ihren Augen, hatte sie selbst des öfteren in ihren eigenen gesehen.

Dennoch musste sie Clarys Traum von der perfekten Familie wieder platzen lassen.

,,Nein. Die Lightwoods sind meine Eltern. Jocelyn hat sich nie um mich geschert, hat mich alleine gelassen, als ich meine Mutter am meisten gebraucht hätte und mein Vater..."

Sie atmete einmal tief durch, bevor sie weiter sprach.

,,Mein Vater ist für mich gestorben, und zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht einmal wer er ist."

Clary wollte etwas sagen, ihr eine Frage stellen, doch der Kloß in ihrem Hals saß bereits zu fest.

Kayla blickte sie nun sanfter an, als zuvor.

,,Nichts von all dem besagt, dass ich dich nicht in meinem Leben haben will Clary. Du kannst nichts für die Entscheidungen, die Jocelyn und Valentine getroffen haben. Doch für mich ist es schwerer als es vielleicht für dich ist."

,,Ich weiß. Nur, ich habe dich gerade erst gefunden, ich will dich nicht sofort wieder verlieren. Ich hab doch nur noch dich."

Seufzend zog Kayla ihre jüngere Schwester in eine Umarmung.

,,Das wirst du nicht. Du bist der einzige Teil meiner richtigen Familie, der mir etwas bedeutet. Und deine Mum hast du auch noch. Wir werden sie zu dir zurück holen, ich verspreche es."

Clary nickte leicht lächelnd, während sie sich von Kayla entfernte und sich die Tränen weg wischte.

,,Na schön, als deine ältere Schwester und da du erst 17 bist, beschließe ich hiermit, dass du unverzüglich deine Sachen packst und bis auf weiteres mit uns im Institut wohnst. Dort wirst du dein tägliches Training bekommen, ebenso wie Drei Mahlzeiten und ich nehme dich zu einigen Missionen mit, wenn ich denke, dass du soweit bist. Wie hört sich das an?"

Mit einem heftigen Nicken, beantwortete Clary diese Frage und rannte sofort los um ihre Sachen zu packen.

,,Kleine Schwester." Flüsterte Kayla grinsend, bevor sie den Kopf leicht schüttelte und ihrer Schwester zur Hand ging.

Während Kayla half Clarys Sachen zu packen, kam Simon im Institut an.

,,Hey Leute. Simon der lebensrettende Vampir ist da um euer Problem zu lösen."

Isabelle lachte bei diesen Worten, während Alec und Jace ihn nur starr ansahen.

,,Daraus wird nichts. Kayla hat sich selbst umentschieden."

,,Und dann hättest du nicht anrufen können? Ein einfaches, Hey Simon, wir brauchen deine Hilfe nicht mehr, Kayla ist Vernünftig geworden, hätte vollkommen genügt."

Jace zuckte bloß mit den Schultern, bevor er sich von dem Vampir abwandt und weiter mit Alec auf den Monitor vor sich starrte.

,,Nehm es ihnen nicht so übel. Jace ist einfach nur eifersüchtig und Alec mag dich insgeheim sogar ein wenig." Sagte Isabelle.

,,Das stimmt nicht Izzy."

Alec sah seine Schwester nicht an, als er dies sagte, doch Jace hingegen tat es ziemlich intensiv.

,,Wir müssen los." Sagte er, bevor er an Isabelle vorbei ging.

,,Und ich bin nicht eifersüchtig!" Rief Jace gleich bevor sich die Tür schloss.

,,Simon!" Schrie plötzlich jemand.

Der Vampir drehte sich zu der großen Eingangstür um.

Gerade im richtigen Moment um Kayla aufzufangen.

,,Kay."

Er schloss für einen Augenblick die Augen um diesen Moment voll und ganz zu genießen.

,,Es ist so schön dich zu sehen. Tut mir leid, wie die letzten male verlaufen sind, ich weiß, dass du dir alles anders vorgestellt hast."

Lachend musterte Simon ihr Gesicht.

,,Schon gut, jedes Wiedersehen ist auf seine Art und Weise speziell."

Nickend sah sich auch Kayla, Simon nun genauer an.

Er hatte sich kaum verändert, was sie nicht sonderlich überraschte, wenn sie daran dachte in welch einem Zustand er sich befand.

,,Clary."

Simon gab nun auch ihr eine feste Umarmung.

,,Hey Simon."

Clary fand es großartig, dass Simon und Kayla ebenfalls die besten Freunde waren, selbst wenn es sie ein wenig eifersüchtig machte, dass die beiden eine stärkere Verbindung hatten, als sie selbst mit einem von ihnen.

,,Na los ihr beiden, verlagern wir das Wiedersehen in mein Büro. Wir haben bestimmt alle, eine menge zu erzählen."

Ohne weitere Zeit zu verschwänden, begaben sich die Drei in Kaylas Büro um dort verlorene Zeit nachzuholen.

Isabelle sah ihnen leicht lächelnd nach.

Hinter diesem Lächeln verbarg sich jedoch ein Schmerz, der ungreifbar zu sein schien.

Ein Schmerz, der das Gefühl hervor brachte, dass sie Kayla verlieren würde.

The fight of the ShadowworldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt