Kapitel 12

1.5K 43 3
                                    

,,Okay, da nun alle da sind, kann ich ja anfangen." Sagte Kayla, während sie mit Jaces Fingern spielte.

Dieser sah nur nervös in die Runde, da er sich denken konnte, was Valentine Kayla verriet.

,,Als mich Valentine gefangen hielt, hat er mir, wie ihr gesehen habt, einiges angetan, doch er hat mir nicht nur körperliche Schäden zugefügt, er hat mir Dinge erzählt, die ich nicht für richtig empfinde."

Kayla sah während der ganzen Zeit, die sie sprach nur Luke an, denn sie wusste, dass er die Antworten zu allen Fragen hatte.

,,Valentine hat mir etwas über meine Familie erzählt, ich habe ihm kein Wort geglaubt, da ich keinen Grund dazu hatte, doch nun zweifel ich an meinem Glauben."

Sie entfernte ihre Hand aus der von Jace und lächelte ihn entschuldigend an, bevor sie ihren Blick wieder auf Luke fixierte.

,,Ich kenne deine Vergangenheit Luke, du bist ein ehemaliges Mitglied des Kreises, Valentines Parabatai. Wieso fiel es dir all die Jahre so schwer mir das zu sagen, was ich schon immer hören wollte?"

Stille trat ein. Niemand traute sich auch nur einen Muskel zu bewegen.

Alle wussten, worauf Kayla anspielte und sie bereuten es, dass sie es ihr nicht schon früher mitteilten.

,,Doch wie ich sagte, habe ich Valentine nicht ein Wort, das aus seinem verlogenen Mund stammte geglaubt. Jetzt möchte ich von dir wissen Lucian, ist Clary meine Schwester, was Valentine zu meinem Vater macht?"

Kayla klang aufgebracht. Sie hoffte inständig, dass Luke ihr sagen würde, dass nichts davon der Wahrheit entsprach, doch zu ihrem Pech, nickte er bestätigend mit dem Kopf.

Ungläubig lachte sie, bevor sie die Gesichter der anderen sah und sofort verstummte.

,,Jedem hast du es erzählt, doch derjenigen, die es am meisten verdient hätte, die Wahrheit zu erfahren, hast du verschwiegen, was am wichtigsten war."

Luke wusste nicht was er sagen sollte, also sagte er gar nichts und starrte sie einfach nur an.

,,Ich will das du gehst." Sagte sie nun etwas entspannter.

,,Was?"

Luke traute seinen Ohren nicht. Noch nie hatte irgendetwas dazu geführt, dass er von ihr weggeschickt wurde.

Sie waren schließlich wie Vater und Tochter, nichts konnte die beiden trennen, zusammen schafften sie alles.

,,Verschwinde." Sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen, da sie mit den Tränen kämpfte.

Der Werwolf akzeptierte die Entscheidung der Schattenjägerin und verschwand, was sie doch etwas überraschte.

,,Könnt ihr mich bitte alleine lassen?"

,,Ich bleibe bei dir." Sagte Jace während er nach ihrer Hand griff, diese zog sie jedoch weg.

,,Lass mich alleine. Bitte."

Seufzend stand er auf, bevor er zusammen mit Alec, als letztes, den Raum verließ.

Als sich Kayla sicher war, dass auch niemand mehr vor der Tür stehen würde, schob sie die Bettdecke weg, stand auf und suchte ihre Sachen zusammen.

Langsam zog sie sich um, da ein kleiner Teil des Schmerzes noch in ihren Knochen steckte.

Nachdem dies geschafft war, verließ auch Kayla den Krankenflügel und machte sich auf den Weg in ihr Büro.

Auf dem Weg dort hin liefen ihr natürlich einige Shadowhunter über den Weg, die nach ihrer Gesundheitlichenlage fragten, doch diese schüttelte sie mit einem aufgesetzten Lächeln und einem wahrheitsgetreuem 'mir geht es gut' ab.

In ihrem Büro angekommen, erschreckte sie sich leicht, da Kayla nicht damit rechnete, dass Alec gerade jetzt seiner Arbeit als stellvertretender Leiter nach ging.

Es machte sie wütend, dass Valentine es geschafft hatte ihren Willen zu brechen und sie nun wohlmöglich mehr Angst hatte den je.

,,Tut mir leid, ich wusste nicht, dass du den Krankenflügel so schnell verlassen wolltest. Ich suche nur schnell alles zusammen, dann bin ich auch sofort wieder weg."

,,Ist schon gut Alec. Ich hatte sowieso mit dir sprechen wollen."

Wie von einem Blitz getroffen, erstarrte der ältere der beiden.

,,Komm schon, setz dich."

Kayla deutete auf den freien Platz, neben sich auf dem Sofa.

Alec lief mit gesenktem Kopf auf sie zu, und auch als er sich setzte, sah er sie nicht an.

,,Als erstes möchte ich dir danken, dafür, dass du das Institut in meiner Abwesenheit, auch wenn es nicht lange war, geführt hast."

,,Ich würde es immer wieder tun." Antwortete er leiser als zuvor.

Kayla sah, dass seine Hand leicht zitterte, weshalb sie ihre darauf legte, um dies zu stoppen.

,,Nun möchte ich mit dir über das geschehene reden Alec. Über das, was dich so sehr beschäftigt."

Alec schüttelte schuldbewusst seinen Kopf.

,,Kayla, ich..."

Doch sie ließ ihn nicht weiter sprechen.

,,Hör mir bitte erst zu. Du bist ein ausgezeichneter Shadowhunter, mit dem besten Gespühr für die Schattenwelt und für deine Familie. Ich trage den Namen Lightwood mit Stolz, doch jeder weiß, dass ich nicht dem Blut deiner Familie entstamme."

Sie machte eine kurze Pause, in der sie Alecs Hand etwas fester drückte.

Dieser sah ihr nun zum ersten mal seitdem sie wieder da war in die Augen.

Er bemerkte, dass sie ihren Glanz verloren hatten.

Die einst so strahlend blauen Augen, waren nun einem fahlen Grauton gewischen.

,,Isabelle hat ihr Leben aufs Spiel gesetzt um zu sehen wo ich bin. Ich verstehe, weshalb sie dies tat, doch ich kann auch nachvollziehen, weshalb du es anfangs nicht wolltest. Simon hat mich vielleicht bewusstlos gefunden, doch ich habe gespürt, was sie getan hat und auch ich hatte Angst um sie. Auch ich hätte es sie nicht tun lassen Alec."

Der Shadowhunter sah das Mädchen vor sich verdutzt an.

Er hatte gedacht, dass sie wütend auf ihn wäre, dass sie nicht verstand, weshalb er diese Tat nicht zulassen wollte.

Alec dachte, dass sie jemand wäre, die diese Idee überhaupt vorschlagen würde, doch genau das Gegenteil war der Fall.

Kayla sah ihn besänftigend an.

,,Ich wäre lieber den grausamsten Tod gestorben, anstatt einen von euch in Gefahr zu bringen."

Die beiden Shadowhunter fielen sich in die Arme.

,,Genau so geht es mir auch. Danke, für dein Verständnis und dennoch möchte ich mich entschuldigen. Wärst du gestorben hätte ich mir das niemals verziehen."

Kayla lächelte ihren besten Freund an, als sie sich von einander entfernten.

,,Ich bin hier Alec, und mir geht es mehr, als nur gut. Nun lass uns über etwas anderes sprechen. Tatsächlich habe ich eine bitte an dich."


The fight of the ShadowworldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt