4. Kapitel

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„Das klebt und ist widerlich!“ beschwerte sich Lauren.

„Halt still, es sei denn, du willst Nutella in der Nase haben!“ gab Holly zurück und lachte. Lauren verzog angewidert das Gesicht.

„Also ich bin fertig“ verkündete ich lachend.

„Hmmm, ich auch!“ sagte Alice und leckte sich die Finger ab. Alice und ich beobachteten Holly, die sehr konzentriert wirkte.

„Uuund… fertig!“

„Wurde auch Zeit! Ihr habt ca. eine dreiviertel Stunde gebraucht“ beschwerte sich Lauren. Das machte sie schon die ganze Zeit.

„Dafür sieht es aber fantastisch aus“ sagten wir, wie aus einem Munde und lachten los.

„Hier“ ich gab ihr einen Spiegel. Als Lauren sich erblickte fing sie fast an zu weinen. Dabei schoss ich ein Foto. Lauren schaute mich böse an.

„Was? Das glaubt mir doch sonst keiner“ verteidigte ich mich lachend. Holly und Alice zogen ebenfalls ihre Smartphones aus der Tasche und taten es mir nach.

„Ach, jetzt tu´doch mal nicht, als würde es dir nicht gefallen“ rief ich.

„Es sieht wirklich sehr… kunstvoll aus, aber es fühlt sich nicht so schön an, wie es aussieht“

„Tja so ist das Leben“ erklärte ich.

„So jetzt aber weg damit“ Lauren nahm sich ein Feuchtigkeitstuch und wollte es ab machen, doch Alice hielt sie auf.

„Du zerstörst jetzt nicht unser Werk!“ rief sie.

„Oh doch“ und damit wischte sich Lauren quer über´s Gesicht. Alice und Holly zogen einen Schmollmund. Ich lachte nur. Und so spielten wir die ganze Zeit ‚Wahrheit oder Pflicht‘. Ich musste Kartoffelchips mit Zahnpasta, Nutella, Butter und Marmelade probieren; sagen wovor ich am meisten Angst hatte: Der Höhe, Krabbeltieren und jemals eine sechs zu bekommen und immer so weiter. Bis nur noch ein Los übrig war. Dieses wollte Alice ziehen.

„Das kann nur noch…“ murmelte Holly vor sich hin.

„Gehe in der ganzen Kastanienallee klingeln und schnell wegrennen!“ las Alice vor.

„Oh Gott, das machst du doch nicht wirklich oder? Ich meine das ist doch unfreundlich“ sagte ich etwas ängstlich.

„Doch, na klar. Das wird lustig!“ rief Alice lächelnd und bestimmt. Sie stand auf und zog sich eine Jacke an. Holly und Lauren ebenfalls.

„Worauf wartest du?“ fragte Alice.

„Naja, wie schon gesagt. Das ist einfach unhöflich. Ich meine…“ weiter kam ich nicht, weil Lauren mich unterbrach.

„Grace Wilson, deine Freundlichkeit hat bei mir einen empfindlichen Nerv getroffen. Du kommst jetzt sofort mit!“ verängstigt über ihre plötzliche Ansage, stand ich auf und zog mir meine braune Lederjacke an. Meine drei Freundinnen lächelten zufrieden mit sich. Ich lächelte etwas ängstlich zurück. Wir gingen gemeinsam runter und zogen uns unsere Schuhe an. Ich: meine braunen Kunstlederstiefel, Lauren: ihre Ballerinas, Holly: ihre  schwarzen Halbstiefel und Alice entschied sich für Sneakers. Wir gingen die inzwischen fast dunkle Kastanienallee entlang.

„Teilen wir uns auf?“ fragte Alice.

„Was? Oh nein! Du machst das schön alleine, immerhin hast du ja gezogen!“ regte ich mich auf.

„Ja, freiwillig.“ Gab sie zurück.

„Oh ich mache doch gerne mit!“ riefen Holly und Lauren zugleich. Ich funkelte sie zornig an. Alice schaute mich flehend an. ich wusste das sie nur so tat, denn eigentlichwollte sie mich ärgern. Schließlich knickte ich ein.

Die Jagd hat begonnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt