12. Kapitel

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Am letzten Tag waren wir dann nochmal shoppen. Ich ging gerade durch meine Haustür und schrie wie gewohnt „Ich bin wieder da!“ , da fiel mir etwas auf. Irgendwie wurde hier etwas verändert. Ich überlegte eine Weile. Genau! Meine ganze Verwandschaft schaute mich an.

„Ist was?“ fragte ich und stellte die Tüten ab.

„Warum wusste ich nicht, dass du auf ein Internat gehst?“ fragte meine Mom zurück und kam auf mich zu.

„Auf ein Internat?“ fragte ich verwirrt und erwiederte ihre Umarmung.

„Na das in London!“ jetzt war selbst meine Mom leicht verwirrt.

„Ähm… Grace kommst du mal bitte?“ fragte mich mein Dad und ich ging mit ihm in die Küche.

„Internat? Wovon spricht sie?“ fragte ich verwundert.

„Das ist eine Art… Ausrede. Niemand darf wissen wohin du gehst!“ belehrte er mich.

„Aber, Holly und die anderen? Die wissen es!“ ich fühlte mich leicht schuldig.

„Die waren dabei, als du den Brief bekommen hast, aber sonst niemand. NIEMAND!“ flüsterte Dad ungeduldig. Ich nickte.

„Also darf ich jetzt lügen.“ Murmelte ich. Mein Dad nickte und wir  gingen wieder zu meiner Verwandschaft. Alle begrüßten mich herzlich und gratulierten mir. Ich nickte nur eifrig und versuchte nicht so viel zu sagen, denn ich war schlecht im Lügen.

Als wieder alle weg waren, war es schon 13:30 Uhr. Ich wollte hoch gehen, um meine Sachen zu packen, doch Dad hielt mich auf.

„Du brauchst nichts.“ Sagte er.

„Was? Da musst du dich irren! Ich kann doch nicht ohne Klamotten länger als einen Monat dort bleiben!“

„Doch. Dort gibt es eine Art Uniform. Du brauchst nichts mitzunehmen.“ Erklärte Dad. Ich klatschte mir die Hand an die Stirn. Uniform? Super.

„Wir müssen los. Du solltest nicht zu spät kommen.“schlug Dad vor.

„Können wir nochmal bei Holly, Lauren und Alice vorbeifahren? Sie wollten mit zur Waterloo-Station kommen.“ Keuchte ich, während wir zum Auto gingen. Ich bekam keine Antwort, aber das erledigte sich, als Holly ins Auto stieg. Wir sagten beide nichts was äußerst peinlich war, doch nach einer Weile kamen dann auch die anderen und somit änderte sich das, weil Alice die ganze Zeit über irgendwas redete. Ich hörte aber nicht zu. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, darüber nachzudenken, was auf mich zukommt.

Die zwanzig Minuten vergingen wirklich ziemlich schnell, aber das lag an meiner Aufregung. Ich stieg aus dem Auto aus und holte den Rubin aus meiner Tasche. Ich fühlte mich total leer ohne Gepäck.

„Bist du bereit?“ fragte mein Dad, der auf einmal neben mir stand.

„Nein. Lass uns gehen. Wie kommt man auf 1000?“

Inzwischen standen auch meine Freundinnen neben mir. Alice hatte Tränen in den Augen.

„Komm schon Ali!“ beruhigte ich sie. Oder versuchte es. Doch das machte es nur noch schlimmer. Ein Schluchzen entfuhr ihr. Ich nahm sie in die Arme. Die sonst immer starke und mutige Alice.

„Grace“ sagte mein Dad. Ich ging zu ihm und Lauren kümmerte sich um Alice, während Holly mit zu meinem Dad kam, um nichts zu verpassen.

„Du musst den Rubin in diese Delle stecken und dann drehen.“ Erklärte er kurz und ich nickte mal wieder.

„Komst du mit zu Bahngleis 1000?“ fragte ich ihn mit schwacher Stimme.

„Das geht nicht. Tut mir leid.“

Ich nickte mit zusammengepressten Lippen. Er nahm mich in die Arme und ich musste mich zusammen reißen, nicht loszuheulen.

„Ich hab dich lieb.“ Sagte Dad. Ich konnte nur nicken.

„Tschüss.“ Antwortete ich und wir lösten uns. Ich drehte mich zu Holly. Auch ihr standen die Tränen in den Augen.

„Komm her!“ schluchzte sie und schloss mich in eine lange Umarmung. Mir liefen die Tränen die Wange herunter.

„Vorsicht. Deine Wimperntusche.“ Warnte sie mich und wischte die Tränen weg. Ich kicherte leicht.

„Danke“

Holly mickte und jetzt war Alice an der Reihe. Auch sie schloss ich in eine Umarmung.

„Hör auf zu weinen.“ Bat ich sie.

„Du weinst doch selber.“ Verdeidigte sie sich. Nochmals nickte ich. Ich weiß nicht wie lang diese Umarmung dauert, aber ich wollte sie meine BFF nicht loslassen.

„Du kommst zu spät.“ Mischte sich Lauren ein. Sie war die einzige die nicht heulte. Ich nahm das nicht als Beleidigung, was ich hätte tun sollen. Vielleicht. Ich riss mich zusammen  und wandte mich diesem Kartenschalter zu. Der Rubin war schon in meiner Hand.

 Hey Leute! new part, also; Voten und Komentieren bitte!

Die Jagd hat begonnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt