Ich trug ihn in meinem Armen, er konnte kaum noch laufen. Und ich war auch kurz vorm Ende, aber ich konnte nicht aufgeben. Ich wollte und konnte Arthur nicht aufgeben. Ich liebte ihn, ja. Und nachdem ich ihm von meiner Magie erzählt hatte und er es so akzeptierte, wurde mir klar, dass ich ihn nicht aufgeben durfte. Halt durch, mein Freund, wir müssen durchhalten. Ich ächzte, meine Knochen schmerzten, meine Augen brannten. Ohne, dass ich dagegen ankommen konnte, liefen mir Tränen die Wangen hinunter. „Wir müssen es zum See schaffen", sagte ich außer Atem.
Wir liefen, doch irgendwann sackte er in sich zusammen und wir fielen beide schwer atmend auf den Boden.
„Ohne die Pferde geht das nicht, Merlin, es ist zu spät. Das schaffen wir nicht ... es ist zu—", murmelte Arthur. Ich konnte ihm anmerken, wie anstrengend das für ihn war. „Da hast du so viel Zauberkraft und kannst mir nicht das Leben retten."
Ich widersprach ihm, war mir aber nicht sicher, ob das, was ich sagen würde, stimmte: „Doch, Arthur, das kann ich. Ich kann und werde dich jetzt nicht verlieren. Halte bitte durch!"
„Ha— ... halt mich einfach fest", erwiderte er.
Und das tat ich. Ich hielt Arthur fest an mich gedrückt. Irgendwie wurde mir klar, dass ich doch nichts tuen konnte. Seine letzte Bitte hatte mir das irgendwie klar gemacht. Arthur war bereit, um zu sterben. Und ich musste jetzt versuchen, mich darauf vorzubereiten, ihn gehen lassen zu können. Doch das konnte ich einfach nicht. Was würde ich wohl ohne Arthur tun? Was war mein Leben dann noch wert? Wo lag dann der Sinn?
„Merlin", setzte Arthur an. „Ich, ich muss dir noch was sagen."
Er machte eine Pause, holte Luft. Seine Lippen formten Worte. ‚Ich liebe dich' sagte er mir wortlos, gefolgt von einem „Danke dir, Merlin. Ich weiß jetzt endlich, was du alles getan hast: für Camelot und vor allem für mich". Es war unfassbar, dass die Worte, die er nicht Mals laut ausgesprochen hatte, mir so viel bedeuteten. Die Tränen liefen nur so runter.
„Weißt du, mein Freund, wir haben das ganze Königreich zusammen aufgebaut—"
Ich unterbrach ihn kopfschüttelnd: „Nein, nein. Du hättest das alles auch ohne mich geschafft."
„Nein", er widersprach mir. „Merlin, du hast mir so geholfen. Und ich habe mich dafür noch nie bei dir bedankt. Ich danke dir für alles."
Bevor seine Hand abschlaffte, strich er mir noch durchs Haar. „Nein, nein, Arthur, bitte, du darfst nicht sterben. Bleib bei mir! Arthur", schluchzte ich. Doch es war zu spät. Er war tot. Arthur, mein König, aber vor allem war er ja mein Freund, war tot. Und ich hatte ihn nicht retten können. Die ganze Zeit hatte ich mein Bestes gegeben, ihn so oft gerettet. Und jetzt war er tot. Ich wollte es nicht wahrhaben. Es war jetzt vorbei — es konnte doch gar nicht vorbei sein! Ich meine, wir hatten gerade gesiegt, der Krieg wäre vorbei gewesen ... aber wofür hatte ich gekämpft? Ich weiß, dass es dumm war zu denken, ich hätte das alles nur für ihn getan. Aber in dem Moment und selbst später fragte ich mich noch oft, warum, wenn nicht für ihn.
„AAAARTHUUUUR!" Ich konnte die Tränen und Schreie nicht mehr zurückhalten. Ich rief Kilgharrah, den Drachen, herbei. Noch nie zuvor hatte ich solche Schmerzen verspürt. Arthur war mein bester Freund gewesen und ich liebte ihn ... ich würde ihn auch immer lieben.Die letzten Worte des Drachen konnten meinen Schmerz nicht mindern, verschafften mir aber Hoffnung. Hoffnung darauf, dass es wohl nicht endgültig vorbei war. Irgendwann würde ich Arthur wiedersehen. Und solange würde ich warten.
„Wenn Albion seinen König am meisten braucht, dann wird Arthur Pendragon, der wahre König Camelots, wieder auferstehen."
... ... ...
DU LIEST GERADE
Haven't we met already? || {Eine Merthur FF}
FanfictionNach Arthurs Tod blieb Merlin ihm immer treu, wartete bis ins 21. Jahrhundert hinein. Auf einem Internat im Süden Englands treffen die beiden sich nicht ganz so zufällig wieder. Merlin hat noch all die Erinnerungen an die vergangene Zeit, doch Arthu...