Märchenhafter Tod

Dado?

Nachdem ich mich stundenlang im Bett erfolglos hin und her gewälzt hatte, setzte ich mich auf meine kleine Terasse.

Was hatte er vor? Er hatte einen Plan, so viel war sicher. Aber was war dieser Plan? Und wie schlimm würde er sein?

Seufzend sah ich in den Himmel. Ich hörte Schritte, die immer schneller und lauter wurden. Anfangs kaum wahrnehmbar aber irgendwann unmöglich zu ignorieren. Warscheinlich lag es an der Stille der Nacht, dass es mir so vorkam.

Es klingelte. Ich stand auf und nahm mir vorsichtshalber ein Buch mit, was ziemlich dämlich war, wenn man bedachte, dass es nichts helfen würde. Vorsichtig entsperrte ich meine Türe und öffnete sie. Dort stand ein völlig aufgelöster Michael.

Ich legte mein Buch auf die Seite und nahm ihn in den Arm.
Sein Gesicht war völlig verweint und er zitterte.

"Was ist passiert?"

Er sah mich an.

"Dado... er..." Micha atmete tief durch. "Er hat gedacht, dass er zu wenig gemacht hat. Er ist alleine in die Bar gegangen und... nicht mehr nach Hause. Er geht nicht an sein Handy und schreibt nicht zurück."

"Wann ist er los?"

"Vor 5 Stunden."

"Ich helfe dir suchen. Ich zieh mir nur kurz was anderes an." Micha nickte schluchzend.

Nachdem ich mir etwas angezogen hatte liefen wir zu seinem Auto.

"Jemand sollte zu dir. Was wenn er doch heimkommt?"

Er begann noch mehr zu weinen.

"Ich habe T und Ardy schon gefragt. Tim und Stegi schauen sich die Kameras um meinen Block an. Falls mein Handy klingelt, ist es wahrscheinlich einer von denen. Und unsere Chefs wissen auch Bescheid."

Ich nickte. Der Rest der Fahrt verlief relativ stumm. Micha sah alle paar Sekunden auf sein Handy. Ich verstand ihn. Dado war wahrscheinlich eine der wichtigsten Personen in seinem Leben. Um so wichtiger war es, dass wir alle versuchten ihn lebendig zu finden.

Wir kamen an der Bar an. Ich hatte kaum geparkt, da sprang er schon aus dem Auto. Ich ging so schnell wie möglich zu ihm.

Micha öffnete die Türe und ging rein. Es war unglaublich voll. Aber trotzdem würde Maudado auffallen. Er war im Gegensatz zu den meisten hier sehr groß. Wir gingen noch zu den Sitzbänken.

"Ruf ihn mal an." Schrie ich über die Musik.
Er nickte und wählte Dados Nummer. Kurz danach begann ein Handy neben uns zu vibrieren. Ich sah es an.
In jeder anderen Situation hätte ich wegen diesem wirklich süßem Spitznamen gelächelt, aber jetzt wussten wir, dass etwas sicher nicht stimmte.

"Ist es seine?"

"Ich... ich glaube ja." Micha griff  nach dem Handy und gab einen Code ein. Es funktionierte sofort. Das Hintergrundbild war ein Bild von Dado und Micha. Nun war es zweifelsfrei Dados.

Trotzdem sahen wir uns noch um. Schließlich könnte er es ja einfach vergessen haben. Aber nirgends war eine Spur von meinem Kollegen.

Wir gingen raus. Man sah Zombey an, dass es ihm immer schlechter und schlechter ging. Ich legte meinen Arm um seine Schulter. Sein Handy begann zu klingeln. Er nahm ab und stellte auf laut.

"Auf den Kameras war nichts zu sehen." Man hörte das Bedauern in Tims Stimme. "Viel glück noch." Ohne etwas zu sagen legte er auf und fiel mir um den Hals.

"Soll ich T anrufen?" Er nickte.

Ich tat es. Leider hatten auch die beiden keine guten nachrichten.
Zombey stand wieder einigermaßen gerade da. Wir gingen gemeinsam zum Türsteher.

"Hallo. Patrick Mayer. Ich bin leitender Ermitler in einem Fall. Haben Sie diesen Mann gesehen?" Der Mann sah zu uns runter auf ein Bild von Dado. Als Antwort nickte er.
"Ist er auch wieder gegangen?" Nun schüttelte er den Kopf.

Michael sah mich geschockt an. Er wusste genauso gut wie ich, dass es nur eine Sache bedeuten konnte und wir jetzt nur noch auf das beste hoffen konnten.

A/N: Soooooo, willkommen zurück. Das Kapitel ist kürzer aber hoffentlich nicht schlechter. Ich versuche es bald wieder zu Updaten, will aber nichts versprechen. Natürlich hoffe ich wie immer, dass es euch gefallen hat und wir uns im nächsten Kapitel oder einem anderen Buch mal wieder sehen.

Tschüss
Lisa