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Chapter 6
Newtons Olympic Outfitters

Ungeduldig trommelte ich mit meinen Fingern auf dem Tresen herum

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Ungeduldig trommelte ich mit meinen Fingern auf dem Tresen herum. Es war fünfzehn vor sechs und mein Bruder war noch immer nirgendwo in Sicht. Ich bereute es zugestimmt zu haben, dass er heute Abend mein Auto mitnehmen durfte, um mit seinen Freunden nach Port Angeles zu fahren. Mikes Auto war in der Werkstatt, weil irgendeine Dichtung kaputtgegangen war und er es so nicht benutzen konnte. Mein Handy auf dem Tresen blinkte und ich sah, dass ich eine Nachricht von Leah bekommen hatte. Geschwind entsperrte ich mein Handy und sah, was sie mir geschrieben hatte.

Sam und ich gehen am Samstag Klippen springen, haben Wes und du Lust, mit uns zu gehen?

Ich schloss meinen Chat mit Leah und öffnete den mit Wes.

Lust am Samstag mit Leah und Sam Klippen springen zu gehen?

Ich legte mein Handy wieder auf die Seite und wartete auf eine Antwort von Weston. Mal schauen, was er antwortet. Mein Vater, der gerade eine Kundin beraten hatte, kam zurück zu mir an den Tresen. „Wo steckt Mike? Muss er nicht heute Abend arbeiten?", fragte er mich etwas verwirrt.

Ich zog eine Schnute und nickte. „Ja, doch anscheinend ist er noch nicht aus Port Angeles zurück."

„Dieser Junge treibt mich noch in den Wahnsinn, aber wenn es bis in einer halben Stunde immer noch so ruhig ist kannst du gehen."

Ich zeigte ihm einen Daumen nach oben. Mein Vater schenkte mir ein Lächeln und ging dann wieder zurück zu der Kundin. Hätte ich länger bleiben müssen, hätte ich Mike den Kopf abgerissen, denn heute war einer der wenigen Tage, an denen ich keine Nachhilfe gab und somit endlich mein neues Buch lesen konnte. Das Klingeln der Tür ertönte und ich entdeckte Jared, der in den Laden kam. Das war das erste Mal, dass ich ihn seit Sues Geburtstag sah, was schon wieder über eine Woche her war. Er lief direkt zu dem Tresen, hinter dem ich stand. „Hey."

„Heey,-", grüßte ich ihn etwas verwirrt. Er war doch nicht meinetwegen hier, oder? Laut dem, was Leah gesagt hatte, hatte sie ihn davongejagt. „Was kann ich für dich tun?"

„Mein Onkel hat irgendwas vorbestellt, auf Roland Cameron", antwortete er mir und beantwortete damit meine Frage, warum er in unseren Laden gekommen war. Natürlich nicht meinetwegen. Im Nachhinein kam ich mir wirklich blöd vor, das überhaupt gedacht zu haben.

Ich nahm die Liste mit den Vorbestellungen und ging sie durch. „Ja genau. Es ist hinten, ich gehe es kurz holen."

Mit der Liste in der Hand drehte ich mich um und ging nach hinten in das Lager. Es war wirklich seltsam, wann immer ich Jared sah, fühlte es sich an, als würde ich ihn schon ewig kennen. Dieses Gefühl, das man hatte, wenn man von seinen besten Freunden umgeben war. Aber wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein. Ich nahm das Paket und atmete noch einmal tief durch bevor ich zurück nach vorne ging.

Mit einem Lächeln legte ich es auf den Tisch. „Hier ist es. Schon bezahlt, aber ich bräuchte noch eine Unterschrift, dass du es abgeholt hast", sagte ich.

Er nahm die Liste und unterschrieb auf dem vorgesehenen Feld. Mein Handy leuchtete währenddessen auf und ich sah, dass ich eine Nachricht von Wes bekommen hatte. Er schrieb: Ne sorry, du weißt doch, dass ich nicht so gut mit Sam klarkomme.

Wütend drückte ich die Nachricht weg. Ich kam auch nicht mit seinen Teamkameraden klar und ertrug sie dennoch. Idiot.

„Alles ok?", Jared sah mich ernsthaft besorgt an.

„Ja klar", murrte ich. Wenn Leah mich zu so etwas einlud, war zwischen Sam und ihr bestimmt wieder alles in Butter. Das hieß, sie waren wieder über alle Maße kitschig. Wie sollte ich das bloß durchstehen. Jared blickte mich noch immer an und da kam mir eine Idee. „Hey, hast du Lust, mit Leah, Sam und mir am Samstag Klippen springen zu gehen?"

Jareds Überraschung war ihm ins Gesicht geschrieben, doch nach etwas Überlegung nickte er. „Klar."

Normalerweise lud ich keine Fremden, mit denen ich mich erst zweimal unterhalten hatte, zu irgendwelchen Sachen ein. Doch heute war eine Ausnahme. Ich nahm die unterschriebene Liste entgegen und legte sie wieder zurück. „Super, brauchst du noch eine Tüte?"

„Nein, danke."

Wir lächelten uns ein wenig dumm an bevor Jared etwas sagte. „Willst du mir nicht noch ein paar mehr Details wegen Samstag geben? Zum Beispiel wann ich wo sein soll?", fragte mich Jared und ich kam mir total dumm vor.

Verlegen kratzte ich mich am Kopf. „Das sollte ich tun", murmelte ich und riss ein Notizzettel von dem Block ab. Ich schrieb meine Nummer auf und legte sie ihm hin. „Die genauen Details habe ich selber noch nicht, aber wenn du mir schreibst habe ich deine Nummer und dann kann ich sie dir schreiben."

„Super, aber geht das auch wirklich mit deinem Freund in Ordnung, dass du mit einem anderen Jungen abhängst", er hob fragend eine Augenbraue.

„Warum sollten wir nicht befreundet sein können. Außerdem hat Weston nichts dagegen", log ich. Weston hielt nicht viel davon, wenn ich mich mit anderen Kerlen unterhielt. Was mich eigentlich nicht wirklich störte, da ich keine männlichen Freunde hatte. Doch er wollte ja nicht mitkommen, weil er sich wie ein Kind verhalten wollte, also durfte er kein Problem damit haben und ich konnte mir wirklich vorstellen mich mit Jared anzufreunden.

Jared schien noch etwas nachdenklich zu sein. „Na dann, passt es."

„Cool, dann schreibe ich dir die Details", erfreut klatschte ich die Hände zusammen.

„Ja", Jared klemmte sich die Box unter den Arm und hob seine Hand. „Dann bis Samstag."

„Bis Samstag."

Die Tür klingelte erneut und teilte mir mit, dass Jared gegangen war. Schnell entsperrte ich mein Handy, um Leah eine Nachricht zu schreiben. Wes kann nicht, aber ich bringe jemand anderen mit.

Ich tippte auf Senden und legte es glücklich wieder weg. Es war fast eine halbe Stunde vorbei, das hieß ich konnte gleich gehen. Vielleicht konnte ich dann trotzdem noch mein neues Buch lesen. Jetzt musste ich nur noch herausfinden, wie ich überhaupt nach Hause zu meinem Buch kam. Vielleicht konnte ich mir das Auto meines Dads leihen. Ich verließ den Tresen und lief zu meinem Dad, der in der Wassersport-Abteilung war. „Hey, die halbe Stunde ist rum und es ist eigentlich niemand mehr da, würde es dich stören, wenn ich gehe? Und könnte ich mir dein Auto borgen?"

Mein Dad legte die Schwimmweste, welche er gerade aufhängen wollte, beiseite um mich anzuschauen. „Von mir aus", er kramte in seiner Hosentasche nach seinem Schlüssel. „Ich rufe deinen Bruder an, dass er mich abholen soll. Wenn, er mal aus Port Angeles zurückkommt."

„Ansonsten kann ich dich auch in zwei Stunden wieder abholen", meinte ich und nahm den Schlüssel entgegen.


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Found | 𝐽𝑎𝑟𝑒𝑑 𝐶𝑎𝑚𝑒𝑟𝑜𝑛 [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt