Mirae Pov:
Als ich meine Augen aufschlug, war es gerade einmal sieben Uhr.
Ich konnte aber nicht mehr einschlafen, daher stand ich auf und holte mir etwas zu trinken.
Zu meiner Überraschung war ich nicht alleine.»Guten Morgen Taehyung. Kannst du auch nicht mehr schlafen?«
»Morgen Mirae, nein leider nicht.«, sagte er mit einer rauen Morgenstimme und trank ein Glas Wasser. Ich nahm mir ebenfalls ein Glas und setzte mich neben ihm auf einen alten Holzstuhl.
Ich konnte sehen, dass er geschwitzt hatte. Ging es ihm nicht gut?
Hatte er einen Albtraum?»Ist etwas passiert?«
»Nur Albträume, mehr nicht. Keine Sorge, die habe ich nicht oft.«, sagte er mit einem lächeln, doch irgendwie machte ich mir Sorgen um ihn. Allerdings nickte ich und ließ ihn in Ruhe. Ich wollte ihn ja nicht ausquetschen.
Also saßen wir schweigend nebeneinander und starrten zusammen die Wand an. Auch eine Art die Zeit totzuschlagen.»Du willst wissen, was mich bedrückt oder?«, fragte er mich und als ich sofort nickte lachte er ein wenig, so als hätte er dies bereits erwartet. Solange er es von sich aus erzähle, würde ich kein schlechtes Gewissen zu haben.
Taehyung räusperte sich, trank sein Wasser aus und setzte sich mit mir auf's Sofa, da es dort bequemer war als auf einem Holzstuhl.
Er sah ihn fragend an, bis er mich ansah und anfing zu sprechen. Vielleicht ging es ihm ja dann besser. Zumindest mir ging es immer so, wenn ich etwas schlimmes geträumt hatte und mit jemanden darüber geredet hatte.»Meine Albträume fingen an dem Tag an, an dem meine Eltern starben. Sie wurden erschossen und einfach in den Fluss geworfen. Es war Jung, wie du es vielleicht schon geahnt hast. Sie hatten eine andere Meinung wie er. Nur deswegen mussten sie sterben. Jung hatte nicht gewusst, dass ich existierte. Ich lebte auf der Straße. Irgendwann wurde ich beim klauen erwischt, da war ich acht Jahre alt. Man brachte mich zu komischen Männern, die Menschenhandel betrieben.", brachte er nur leise hervor und ich legte meine Hand auf seine Schulter. Er musste nicht weitersprechen, doch offenbar wollte er es nun entgültig loswerden. Daher hörte ich weiter zu.
»Dort hatte man mich behandelt als sei ich ein Tier. Man steckte mich in einen Käfig, entkleidete mich, man schlug mich und ließen mich hungern. Aber nicht nur ich litt darunter, sondern auch andere Kinder, die mit mir in dieser verlassen Fabrik gefangen waren. Und dann hatten sie sich auch an uns vergangen. Es war so schlecklich. Ich wollte weg, jeden Tag hab ich versucht aus diesem Käfig zu kommen, doch ich hatte keine Kraft. Doch dann änderte sich alles, als ich an einem alten Mann verkauft werden sollte. Ich konnte irgendwie flüchten, auch wenn ich kaum noch kraft hatte. Da war ich 13 Jahre alt. Ich bin irgendwann zusammengebrochen, doch mir wurde geholfen. Ich habe Jungkook getroffen, der mich gerettet hatte. Er hatte auch auf der Straße gelebt, da er ja verjagt wurde.«
Taehyung schluckte und ich konnte nicht anders als ihn in den Arm zu nehmen. Dieser junge Mann hatte in seinem Leben so viel Leid erfahren und trotzdem war er so stark.
Als er sich wieder beruhigt hatte, lächelte er etwas und sagte mir, dass es ihm nun etwas besser ging.
Meine Wut auf Jung wurde immer größer. Am liebsten würde ich ihm eigenhändig sein kaltes Herz aus der Brust reißen.»Guten Morgen...«, hörte ich Hoseok nuscheln, der plötzlich bei uns im Raum aufgeraucht war.
Wir wünschten ihm auch einen guten Morgen und lächelte.
Auch Taehyung lächelte, stand auf und ging zu Jungkook.
Hoseok machte Kaffee und trank, nachdem er eine Weile gewartet hatte das bittere Getränk gierig aus.
Ich konnte ihn durchaus verstehen, immerhin hatte er gestern viel durchgemacht.
Immerhin hatte er sich gegen seinen Vater gestellt und Jimin zu uns zurückgebracht. Da hätte einiges schiefgehen können.
Ich lächelte ihn an und Hosek setzte sich neben mich.»Komisch, wir treffen uns immer wieder.«, sagte er und ich lachte. Er hatte recht.
Es war irgendwie verrückt. Doch es störte mich überhaupt nicht. Seit unserer ersten Begegnung war ich fasziniert von ihm gewesen.
Er war, obwohl er in so einem schlimmen Umfeld gelebt hatte, das komplette Gegenteil von seinem Vater. Er war freunlich und beschützt jeden Menschen.»Was ist? Hab ich was im Gesicht?«, wollte er wissen und ich drehte mich sofort weg, damit er nicht sah, dass ich rot angelaufen war.
Er lachte und knuffte mich an meine Hüfte, was mich überrascht aufquicken ließ.»Gib doch zu, du findest mich attraktiv!", sagte er lachend und sofort schlug ich ihn ein Sofakissen ins Gesicht.
»Attraktiv? Du siehst aus wie ein Pferd Hoseok.«, neckte ich ihn und rannte vor ihm weg, richtung Badezimmer. Jedoch kam ich nicht weit, da Jin plötzlich vor mir stand und seine Hände auf die Hüften gestemmt hatte.
Ohh Ohh, das konnte nichts gutes heißen.
Und ich wusste auch wieso. Durch unsere Rangelei, hatten wir das Wohnzimmer verwüstet.
Sofort räumten wir auf was Jin mit einem nicken kommentierte.»Unsere Familie wird immer größer, genauso wie die Unordnung hier.«, hörte ich ihn noch murmeln und ich musste kichern.
Wo er recht hatte, hatte er recht.
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[BTS] Criminal Love ✔
FanfictionIn Bangtan City herrschen ganz andere Gesetze, wie in anderen Städten. Das hat Mirae sehr schnell begriffen, als sie mit ihrer Familie dorthin gezogen ist. Finanzieller Stand sagt dort aus, wie viel man für die Gesellschaft wert ist, Überwachung der...