Kapitel 5

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Hoseok Pov:

»Ich muss etwas Unternehmen.«, sagte ich mit ernster Stimme und mein Blick verfinsterte sich, ehe ich die Tür wieder öffnete und ins Arbeitszimmer meines Vaters ging.

»Was möchtest du mein Sohn?«, sagte mein Vater überrascht, da er wohl nicht mit mir gerechnet hatte.
Er zündete sich eine Zigarre an und thronte dort auf seinem Stuhl wie ein unberechenbarer Diktator, der er ja auch war.
Mir wurde schlecht. Nicht nur von diesem Bild, sondern auch vor dem, was ich nun vorhabe. Niemand wusste, was in dem Kopf von ihm vorging. Ein falsches Wort und man war tot.
Er schluckte den Kloß in meinem Hals herunter, ehe ich näher kam und anfing zu sprechen.
Erst etwas leise, doch dann wurde ich immer selbstsicherer.

»Bitte, höre mich an Vater. Ich möchte, dass du mit diesem Spiel aufhörst. Bitte erschieße nicht grundlos Menschen.«

Mein Vater zog eine Augenbraue nach oben, so als hätte ich einen schlechten Witz gemacht.
Er stand auf, lief um seinen Schreibtisch herum und blieb ganz dicht vor mir stehen. Mir lief es eiskalt den Rücken runter.

»Willst du mir etwa Befehle erteilen? Mein eigener Sohn kehrt mir den Rücken zu? Interessant, das macht dich nicht viel besser, wie diese Rebellen, doch ich werde dich dieses Mal noch verschonen. Das nächste mal, wirst du nichts mehr zu lachen haben.«

Ich trat einen Schritt zurück. Gott was hatte ich mir nur dabei gedacht. Ich verschwand wieder in meinem Zimmer, schloss dienTür ab und biss mir auf meine Unterlippe.
Wie komme ich darauf, mit ihm ein vernünftiges Gespräch anzufangen, wenn er doch selbst nicht vernünftig war. Ich legte mich hin und versuchte mir noch etwas auszudenken.
Eigentlich konnte da nur noch Gewalt eine Lösung sein.
Ich musste die Rebellen suchen, egal wie lange ich brauchte. Sie waren die letzte Hoffnung für Frieden, da sonst alle hinter meinem Vater standen.

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Mirae Pov:

»...und dann hat Namjoon versehentlich die Bombe in einem falschen Haus gezündet. Gott sei dank war niemand drinnen.«, beendete Jin seine Erzählung und sah zu der angesprochenen Person die laut anfing zu protestieren.

»Was kann ich dafür, wenn ihr mir nicht gleich gesagt hättet, dass es das falsche Haus ist?«

»Vieles, da wir dir einen Plan mitgegeben haben, mein Lieber. Seitdem lassen wir ihn nicht mehr an solchen Missionen teilnehmen.«, mischte sich nun auch Jungkook ein, der jüngste der Gruppe und legte sich dicht neben Taehyung, der es sich ebenfalls auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte.
Ich kicherte leicht, da die Geschichten der Jungs echt spannend waren.
Ich hatte ihnen versprochen, niemanden zu erzählen, dass sie Rebellen waren und hier ein Versteck hatten. Wen sollte ich es denn schon sagen? Ich kannte hier ja sowieso niemanden.
Allerdings musste ich wieder an den netten Jungen denken. War er denn wirklich Jung Hoseok gewesen?

»Hey Mirae, möchtest du nicht langsam nach Hause gehen? Deine Eltern machen sich bestimmt schon sorgen oder?«

Schnell sprang ich auf, da ich die Zeit total vergessen hatte.
Die Jungs lächelten mich an, ehe Jin zu mir kam, um mich noch ein Stück zu begleiten, was ich sehr nett fand.
Ich verabschiedete mich von allen, auch bon Yoongi, der jedoch nur etwas schnaufte.
Ich war ihm nicht böse, trotzdem könnte er doch etwas netter sein oder?
Jin nahm mir meine Schultasche ab und zusammen verließen wir den Container.

»Noch einmal danke, für die Gastfreundschaft. Anfangs hatte ich etwas Angst, da ihr mich regelrecht entführt habt, doch am Ende...«, fing ich an, doch Jin unterbrach meinen Gedankengang.

»Schon gut, mit tut es auch sehr leid, dass es so angefangen hat, aber Yoongi ist wirklich ein schwieriges Kleinkind. Nur bei Jimin ist er so fromm wie ein Lamm, was ich allerdings nicht wirklich verstehe.«

Ich nickte nur, und den Rest des Wegen hüllte uns eher in Schweigen. Kein Unangenehmes, da Jin soeine beruhigende Wirkung auf einen hatte. Wie eben eine Mutter.
Als meine Straßenbahn kam, gab mir Jin meine Tasche wieder. Er umarmete mich zum Abschied ehr er wieder Richtung Container lief. Hatte er etwa kein eigenes zuhause?
Und wie stand es mit den anderen?
Ehe ich einstieg hielt ich Jin noch einmal auf.

»Kann ich euch vielleicht mal besuchen kommen. Ich gehöre zwar euch Rebellen nicht offiziell an, aber ich würde gerne wissen wie es ist, gegen etwas zu kämpfen was unbesiegbar scheint.«

Jin sah mich überrascht an, schien zu überlegen, was er am besten sagen sollte, ehe er mich anlächelte und dann nickte.

»Ich freue mich auf deinen Besuch.«

Er winkte mir ein allerletztes mal zu ehe ich in die Straßenbahn stieg und nach Hause fuhr.
Ich war also für einige Zeit die Gefangene der Rebellen und nun waren sie schon sowas wie gute Bekannte.
Egal wie oft ich darüber nachdachte, do unwahrscheinlich war dies eigendlich. Und trotzdem ist es passiert.
Was hatten die Jungs wohl für Ziele? Wieso taten sie genau dies?
Was trieb sie an?

»Ich werde den Jungs zur Seite stehen. Besonders, weil sie keine Bösen Menschen sind und ihre Ziele womöglich alles verändern könnten. Bangtan City könnte eine ganz normale Stadt werden. Ohne Kontrollen und ohne Furcht.

[BTS] Criminal Love ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt