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Obsessed (Chanbaek)

Zu sagen, Baekhyun würde Chanyeol mögen, wäre pure Untertreibung. Manchmal fand er sogar, dass das Wort Liebe noch nicht einmal reichte.

Es war jeden Tag das Gleiche. Baekhyun betrat das Café mit dem Namen „Soo's Coffee Shop" um kurz vor 18:00 Uhr. Natürlich auch heute. Sobald die Tür hinter ihm zufiel, stieg ihm der Geruch der von Kaffeebohnen und saftigem Kuchen in die Nase. Lächelnd steuerte er auf den Barista hinter der Theke zu, der ihn schon grinsend erwartete. „Kyungsoo! Wir geht's dir?", fragte Baekhyun seinen engen Freund und klopfte ihm ein paar Mal auf die Schulter. Die beiden kannten sich, seit Baekhyun anfing, täglich das Café zu besuchen. Kyungsoo war damals neugierig und fragte ihn, warum er so oft käme, weil er außer essen und lesen nicht viel tat. Als Baekhyun ihm den Grund erzählte, kamen sie ins Gespräch und freundeten sich an. „Alles bestens, wie jeden Tag.", sagte Angesprochener lachend und zuckte mit den Schultern, „Heute ist nicht viel los. Hast du Hunger?" Baekhyun nickte enthusiastisch und antwortete hysterisch: „Ich bin am verhungern! Gib mir das beste Stück Kuchen, das du hast."

Freudig nahm er den Teller und wollte sich an seinen üblichen Platz setzten, als er feststellte, dass dieser gerade besetzt wurde. Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Zwei Tische waren noch frei und an einen davon konnte er sich nicht setzen. Denn er wurde immer von einer bestimmten Person besetzt, die Person, wegen der er jeden Tag kam. Die Person, die er stundenlang betrachten konnte. Die Person, die jeden Tag um 18:00 Uhr in das Café kam, einen Milchkaffee und einen Heidelbeerkuchen bestellte, um sich dann immer auf dem selben Platz niederzulassen, um zu lernen. Meistens hatte er seinen Laptop dabei, auf dem viele bunte Sticker klebten. Die Person, der Baekhyuns ganzes Herz gehörte, ohne es zu wissen.

Chanyeol.

Baekhyuns Herz fing an zu klopfen, als er an ihn dachte. Er schüttelte leicht seinen Kopf, um bei klaren Gedanken zu bleiben. Der andere freie Tisch war direkt neben dem von Chanyeol. Der Gedanke, so nah bei ihm zu sitzen, machte Baekhyun nervös. Er warf einen Blick über seine Schulter zu Kyungsoo, der ihm nur ermutigend zunickte.

Schließlich ließ er sich einfach am besagten Tisch nieder und atmete tief ein. So nah hatte er noch nie bei Chanyeol gesessen. Dafür war er immer viel zu feige gewesen. Er schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen, dann warf er einen schnellen Blick auf die Uhr.
Er sollte jeden Moment kommen, dachte Baekhyun.

Und da öffnete sich auch schon die Tür. Baekhyuns Kopf drehte sich automatisch in die entsprechende Richtung und seine Augen trafen sofort auf den großen Jungen mit den schwarzen Haaren, die leicht verwuschelt vor seine Stirn vielen und sich dort bei jedem Schritt fluffig bewegten. Chanyeol trug einen langen grauen Mantel und einen dunkelblauen Wollschal, dessen Ende locker über seiner Schulter baumelte. Eine Hand hatte er tief in der großen Jackentasche vergraben und mit der anderen hielt er seinen Rucksack, den er über die andere Schulter geschwungen hatte.
Zufrieden seufzte Baekhyun. Sobald er ihn erblickt hatte, war sein Tag gerettet und es ging ihm fiel besser. Er brauchte nichts weiter, um glücklich zu sein.

Er erinnerte sich, als er Chanyeol das erste Mal gesehen hatte. Baekhyun hatte lange nicht mehr geschlafen und brauchte Kaffee. Viel Kaffee. Er fand das Café zufällig und besuchte es ab und zu, wenn er wieder zu lange wach gewesen war. Eines Tages, als Baekhyun wieder seine Koffeindosis brauchte, stellte er fest, dass das Café fast vollständig leer war. Nur eine Person war da. Jemand, der ihm noch nie vorher aufgefallen war. Baekhyun war niemand, der viel auf andere Leute achtete, doch diesmal war es etwas anderes. Wie hypnotisiert hatte er ihn angestarrt, konnte gar nicht glauben, dass es so einen hübschen Menschen geben konnte. Er konnte seine Augen fast gar nicht mehr von ihm abwenden. Am nächsten Tag kam Baekhyun zur selben Zeit. Irgendwas in ihm hoffte, dass der hübsche Junge vom vorherigen Tag wieder da sein würde. Es war reine Neugierde, doch als er feststellte, dass er tatsächlich wieder dort saß, an genau dem selben Platz, geschah irgendetwas mit seinem Herzen, was er damals noch nicht kannte.