Kapitel 4

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Gwynneth's Kopf hämmerte, als sie die Augen aufschlug. Ihre Glieder schmerzten von dem Kampf, sie fühlte sich wie gerädert, obwohl sie das ganze eigentlich gewohnt sein sollte. Sie versuchte aufzustehen, doch ihre Knie gaben nach, sie fühlten auch an, wie Wackelpudding und sie ließ sich zurück auf das Bett fallen.

Fury beobachtete das Mädchen. Vielleicht war sie doch nicht so stark, wie er gedacht hatte. Er betrat den Raum und nahm sich einen Holzschemel, auf welchem er sich, gegenüber von ihr, niederließ. Wütend knurrte sie:" Sie...Sie! Was haben sie mit mir gemacht?! Was haben sie mir gespritzt?" Sie wollte auf den Director losgehen, aber das könnte sie nicht, nicht nur wegen ihrer wackligen Beine, sondern auch, weil ihre linke Hand an das Bett gefesselt worden war. Gelassen antwortete Nick:" Ich habe gar nichts gemacht. Sie sind wohl nur nicht so, wie sie dachten. " Er ließ sich von ihrem ärgerlichen Zischen nicht beeindrucken und fuhr einfach fort:"Nun, sie sagten, dass sie die Hydra Agenten getötet hätten, ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Nur durch ihre Überzeugungskraft. ...Sagen sie, wie haben sie es wirklich angestellt?" Auf Gwynneth's Gesicht breitete sich ein dämonisches Grinsen aus und sagte mit Honigsüßer Stimme:" Ich sagte ihnen bereits, wie ich es geschafft habe. Wenn ihr Intelligenzquotient zu klein ist, um es zu verstehen, ist das nicht mein Problem. Sie haben doch S.H.I.E.L.D. , eine Organisation voller heller Köpfchen, die ausgebildet wurden, um in Verbrechen zu ermitteln. Die werden dafür sogar bezahlt, ich nicht. Ich nehme ihnen doch nicht ihren Job ab! Ein bisschen müssen sie sich schon anstrengen. ...Was die Sache vorhin angeht... nehmen sie das, was ich gesagt habe ,nicht so ernst. Wenn ich wütend bin, habe ich mich nicht mehr allzu gut unter Kontrolle. Übrigens ist mir nicht entgangen, dass sie auf mich haben schießen lassen,...zum zweiten Mal. Dafür hätte ich dann gerne noch eine Entschuldigung." Schon hatte sie ihre alte scharfzüngigkeit wieder erlangt. Dieses Mädchen blieb für Fury ein Rätsel, sie war einfach unberechenbar. Nick kam auf sein Angebot zurück:"Du hast dich noch nicht zu meinem Vorschlag geäußert, dich S.H.I.E.L.D. anzuschließen ...Wie sieht es aus? Hast du Interesse? Wir könnten sie gut in unserem Team gebrauchen." Gwynneth antwortete erst, nachdem einige Minuten vergangenen waren:"Das glaube ich ihnen gerne...So schlecht wie ihr Team ist, wäre ich für sie von großem Nutzen. ...Aber nein. Ich werde nicht für sie arbeiten. ...Wann kann ich mit meiner Freilassung rechnen?" Schon wieder erinnerte sie ihn an Thor, genauso hatte Coulson ihm den aufbrausenden Asen, nach deren ersten Begegnung,beschrieben. Bedauernd meinte Fury:" Schade, ich hätte gerne mit ihnen zusammengearbeitet. Was ihre Freilassung angeht... vorerst wird es sie nicht geben." Morgan war damit nicht einverstanden:"Ich habe kooperiert...jetzt ist es an der Zeit, dass sie das auch tun Director! Wenn sie mich nicht nach Hause gehen lassen wollen,...okay. Aber dann erwarte ich, dass ich mich in ihrer Basis bewegen kann. Ich möchte mir ein Bild von dieser Einrichtung machen und mir meine Beine vertreten. Ob es ihnen gefällt oder nicht, sie haben mich ohne Begründung entführt und halten mich ohne Befugnis hier gefangen. Da erwarte ich, dass sie mir ein bisschen entgegen kommen. Es ist mir egal, wie sie es anstellen, aber ich verlange, dass sich etwas ändert!" Wortlos stand Fury auf und verließ den Raum. Immerhin versuchte sie sich nicht stur aus der Basis zu kämpfen, wie es der Donnergott garantiert getan hätte. Sie zählte allem Anschein nach auf die Diplomatie und schien beinahe gerne hier zu sein, es sogar zu genießen. Genau wie Loki, kurz bevor er New York mit der Hilfe der Chitauri angegriffen hatte. Irgendeine Verbindung musste zwischen den Asen und ihr bestehen.
Gwynneth's Augen funkelten vor Zorn, als sie dem Director hinterher starrte. Hätten Blicke töten können, wäre er auf der Stelle tot umgefallen.

Einige Stunden später bekam das Mädchen Besuch. Mack betrat den Raum und nahm ihr die Handschellen ab. Er bedeutete ihr, ihm zu folgen. Vor der Türe stand Nick und sie hakte misstrauisch nach:"Was wird das?!" Unschuldig zuckte er mit den Schultern und erklärte:"Ich komme ihrer Bitte nach...sie können sich in der Basis frei bewegen,...unter einer Bedingung: Dieser nette Kerl wird dir nicht von der Seite weichen. Wenn sie auf dumme Gedanken kommen, wird er eingreifen. Machen sie ihren neuen Freund Agent MacKenzie nicht wütend, dass könnte nämlich unschön enden, nur ein kleiner Tip. Ich wünsche ihnen viel Spaß." Kaum war der Director verschwunden, wandte sie sich ihrem Begleiter zu:"Also, MacKenzie, ich bin einfach Mal so frei, sie Mack zu nennen. Wir hatten noch nicht das Vergnügen. Ich bin Gwynneth-Rowan Morgan. ...Sollen sie mich einschüchtern?" Überrascht fragte er:"Nein, wie kommen sie darauf?"
"Ich weiss auch nicht...Auf einmal kommt Fury meinen Wünschen nach und verpasst mir einen Babysitter, der mir auf Schritt und Tritt folgt. Und dieser Aufpasser ist rein zufällig ein über zwei Meter großer, Muskelbepackter Schrank." Der Agent lachte, aber das Mädchen fuhr unbeirrt fort:"Nun gut, ein anderes Thema...Wo ist der Trainingsraum?" Das eben noch fröhliche Gesicht von Mack verfinsterte sich:"Was willst du dort?" Selbstsicher , mit spitzem Unterton erwiderte sie:" Ich verspüre den unbändigen Drang, irgendetwas  kaputt zu schlagen, da mich ein Haufen von Möchte gern-Geheimagenten, entführt und Niedergeschossen haben." Ihr Gegenüber war immernoch Misstrauisch, schmunzelte aber und sagte:" Hier entlang."

Nach einiger Zeit erreichten sie ihr Ziel. Sie betraten den Trainingsraum und Gwynneth sah sich um. Zielstrebig lief sie auf den Boxsack zu, Mack blieb auf der Türschwelle stehen und beobachtete sie. Sie nahm sich Handbandagen und begann das Gerät mit ihren Fäusten zu bearbeiten. Als einige Minuten vergangen waren lief er zu ihr und meinte: " Okay, das reicht. Das bringt nicht viel. Wie wäre es mit etwas anspruchsvolleren? Was hältst du von einem kleinen Trainingskampf? " Gwynneth musterte ihn: "Herausforderung angenommen ." Die beiden begaben sich auf die leere Fläche in der Mitte des Raumes.Mack zeigte auf ihre Schuhe und befahl: "Ausziehen! Deine schönen Stahl verstärkten Schuhe kannst du vergessen. Wir kämpfen fair. Das bedeutet nur die Trainingshandschuhe, sonst keine anderen Hilfsmittel ." Widerstrebend nickte Gwynneth, zog ihre Schuhe aus und lief zurück zu Mack. Beide Namen ihre Grundhaltung ein und umkreisten einander. Er wagte den ersten Schlag und zielte dabei auf ihren Kopf. Doch sie hatte ihre Hände hinter dem Rücken gefaltet und wich mit Leichtigkeit aus, indem sie den Kopf einfach zur Seite drehte. Zwei schnelle aufeinanderfolgende Schläge von Mack, beiden wich sie auf dieselbe Weise aus, doch einem konnte sie nur knapp entkommen, indem sie sich so weit nach hinten beugte, dass sie fast in einer Brücke war. Dann drehte sie sich mit einem Knie auf dem Boden, platzierte ihr Bein zwischen denen ihres Trainingspartners und schlug sie unter seinem Körper weg. Dieser flog mit dem Rücken auf dem Boden auf und fluchte leise. Selbstgefällig streckte sie ihm eine Hand zum Helfen hin: "Je größer dein Gegner ist, desto tiefer wird er fallen ." Mack nahm die Hand, aber anstatt sich von ihr hochziehen zu lassen, benutzte er sie,  um Gwynneth über sein Kreuz hinweg zu Fall zu bringen. Er hechtete auf sie, fixierte dann ihre Arme und ihre Beine und meinte: "Schon möglich... Aber ich stehe immer wieder auf ."Sie lächelte, ihr Aufpasser schien gar nicht mal so übel. Er war nicht so, wie die anderen Agents, er behandelte sie nicht wie eine psychisch labile aussätzige. "Schön.... Würden Sie jetzt bitte von mir runter gehen?!Langsam wird das ungemütlich. Sie sind vom Charakter her zwar ein nettes schmusekätzchen,... Aber ihr Gewicht ähnelt er dem, eines übergewichtigen Tigers. "Etwas beleidigt kam er ihrer Bitte nach. Gekränkt sagte er:" Schon gut, du musst ja nicht gleich aus der Haut fahren.... Ich habe ja schon verstanden, dass du alles und jeden hasst Gwynneth-Rowan! " Das Mädchen meinte nun:" Erstens, so war das nicht gemeint. Zweitens, es stimmt zwar, dass ich vieles nicht leiden kann, aber ich hasse nicht jeden. Drittens, Gwynneth  reicht aus.... so... Genug! Ich gehe jetzt zurück in meine Zelle. " Ohne auf eine Antwort zu warten, stapfte sie zu ihren Schuhen, zog diese an verschwand mit katzenhafter Anmut aus dem Raum und um die nächste Ecke. Mack beeilte sich ihr nachzukommen. Vielleicht war sie doch nicht so schlimm und hinterhältig und gefährlich wie alle dachten. Vielleicht war sie genau das, was S.H.I.E.L.D. gefehlt hatte. Vielleicht war sie der Schlüssel zum endgültigen Sieg über Hydra. Schließlich hatte sie bereits Erfahrungen im Umgang mit dieser korrupten Organisation.

Secret sister (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt