Schwächen

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P.O.V Zombey

Alle Kommandanten waren nun in den Angriffsplan eingeweiht. Ich fühlte mich ein bisschen schlecht, da ich Manu, Rosie und Maudado einfach so weggeschickt hatte, aber es war nur zu ihrem Besten. Mein Blick ruhte gedankenverloren auf der Karte von Freedom. Ich begann an meinem Plan zu zweifeln, ließ mir jedoch nichts anmerken. Mein Gespräch mit Paluten machte mich nur noch unsicherer. Manu würde versuchen mich zu töten, aber konnte ich ihn töten? Ich seufzte. Der Plan würde funktionieren. Er musste. Ich verließ den Raum und ging in Richtung der Quartiere der Soldaten. Sie mussten über den Plan informiert werden. Schließlich erreichte ich die Räume und trommelte alle zusammen.
Die Soldaten blickten mich ehrfürchtig an. "Seid gegrüßt. Ich bin hier, um euch über den Angriffsplan zu informieren." Ich machte eine kurze Pause. "Die Armee wird in vier Batallione aufgeteilt. Geführt von Lieutenant Magnus, Kommandant Mark, mir und Kommandant Jack. Ich werde das größte Batallion anführen, dass direkt angreift. Die anderen werden wenig später dazustoßen. So haben wir alle vier Fronten gedeckt. Und mit Glück haben wir den Überraschungsmoment auf unserer Seite." Erklärte ich den Plan. Alle nickten verstehend. "Außerdem habe ich von den Wachposten erfahren, dass sie von einer von Xaroths Schergen angesprochen wurden und Xaroth nun denkt, dass ihr ihm gegenüber loyal seid." sagte ich. Ein Raunen hallte durch die Reihen. Lieutenant Magnus, Kommandant Mark und Jack hatten sich mittlerweile zu mir gestellt. "Das können wir zu unserem Vorteil nutzen." sagte Magnus ans Heer gewandt. Die Anführer riefen nun ihre Männer zusammen und ich tat es ihnen gleich. Mein Trupp bestand aus 65 Personen. Wir würden das Dorf frontal angreifen. Darin bestand ein großes Risiko, also war Vorbereitung das Wichtigste. Das Leben könnte innerhalb einer Sekunde beendet sein. Ich vertraute jedem dieser Personen mein Leben an. Ein junger Soldat, aus einem anderen Trupp, sprach mich plötzlich an. "Euer Majestät, ich habe Angst vor der Schlacht. Das ist meine Erste und ich bin nervös." sagte er. Seine Stimme klang leicht brüchig und er sah peinlich berührt aus. Ich lächelte ihn aufmunternd an. "Keine Sorge, wir schaffen das! Ich bin mindestens genauso nervös. Es ist auch meine erste Schlacht." Sagte ich. Er lächelte auch. "Danke." erwiderte er und wandte sich wieder seinem Angriffstrupp zu. Ich hatte auch Angst, aber nicht um mich. Ich hatte Angst, dass Xaroth den Thron gewinnt. Ich hatte Angst, um die Menschen von Freedom und um meine Freunde. Xaroth würde sie gnadenlos abschlachten. Alle. Ich verwarf diesen Gedanken schnellstmöglich. Wir mussten siegen. Es gab keine andere Möglichkeit.
Mein Trupp und ich besprachen, die morgige Vorgehensweise. Dann verließ ich mit den Anderen Soldaten den Raum. Sie gingen zum Training und ich ging auf mein Zimmer. Lieutenant Magnus kam auf mich zu. Plötzlich musste ich gähnen. Ich hielt mir die Hand vor den Mund. "Sir, ihr solltet wirklich schlafen." sagte Magnus besorgt. Seit bestimmt zwei Tagen, hatte ich kein Auge zugedrückt, aber ich durfte nicht schlafen. Ich musste mich vorbereiten. "Nein, das kommt nicht in Frage. Ich muss noch Vorbereitungen treffen." sagte ich erschöpft. Müdigkeit nahm beinahe überhand. "Ihr braucht Schlaf" Sagte er ernst. "Wann habt ihr das letzte Mal geschlafen?" fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. Sein Blick war sorgenvoll. Ich wandte mich zum gehen. Ich würde ganz sicher nicht meine Zeit mit Schlaf verschwenden. Meine Überlebenschance war sowieso  schwindend gering. Da würde das nichts ändern. "Bitte."der Lieutenant legte seine Hand auf meine Schulter. Ich drehte mich zu ihm. "Ihr müsst euch hinlegen, sonst seid ihr morgen unkonzentriert." bat er mich erneut. Er würde nicht locker lassen. Also musste ich wohl ein Machtwort sprechen. Ich blickte ihn ernst an. "Geht wieder auf euren Posten, Lieutenant." sagte ich ruhig.  Er schüttelte den Kopf. Sein Blick ließ keine Widerrede zu. Eine plötzliche Wut ergriff mich. "Magnus, ich befehle euch auf euren Posten zu gehen! Ich werde diese Schlacht nicht überleben, dass war schon von Anfang an klar! Euch auch!" sagte ich wütend. Er blieb stehen. Wie konnte er es wagen sich zu weigern?!
Die Wut wich Entsetzen, dann Trauer. Was war aus mir geworden? Ich musste an meinen Bruder denken.
Ich wollte nicht wie er werden.
Ich durfte nicht.
"Es tut mir leid."murmelte ich beschämt. Magnus sah mich mitfühlend an. "Zombey, du wirst das überleben." sagte er warm. Ich schüttelte traurig den Kopf. Es gab keine Hoffnung in dieser verkommenen Welt. "Danke für alles." sagte ich und ging fort. Meine Schritte hallten durch die Flure. Schließlich öffnete ich die Tür zu meinem Zimmer und trat ein. Ich ging ziellos umher. Tun konnte ich nichts. Der Tod stand bevor. Ich hatte keine Chance gegen Xaroth. Er war schon immer begabter als ich. Ich nahm das Armband meiner Mutter und ging auf den Balkon. Das Armband umfasste ich fest und warf es dann von der Balustrade. Ich brauchte es nicht.
Mein Blick flog wieder ins Innere. Das Bücherregal war staubig, seit der Krönung hatte niemand etwas daraus gelesen. Ich ging zurück nach drinnen und schloss die Balkontür. Eine warme Sommerbrise hatte draußen geweht. Im Raum war es ungewöhnlich kühl. Eine unheimliche Kälte kroch durch meine Adern.
Dann durchfuhr mich ein unglaublicher Schmerz, durch den ich zu Boden sank. Ich kniete auf dem Boden und konnte mich vor Schmerzen nicht rühren. Es fühlte sich an, als würde mein Herz zu Scherben brechen. Mein Atem wurde hektisch, dann kehrte eine plötzliche Stille ein. Der Schmerz verschwand so schnell, wie er gekommen war. Eine übermächtige Kälte breitete sich aus. Ihren Ursprung hatte sie bei meinem Herz.
Eine dünne Eisschicht begann meine Haut und Kleidung zu benetzten. Sie kroch immer weiter empor, bis sie mein Gesicht erreichte. Meine Wangen wurden kühl. Dann erreichte es meine Augen. Für einen kurzen Moment konnte ich nichts sehen. Nach kurzer Zeit konnte ich wieder klar sehen. Wenn das so weiter geht, gefriere ich lebendig. Ich musste mich aus dieser Situation befreien.
Mit ganzer Kraft richtete ich mich auf.  Das Eis fiel wie ein Stein von meinem Herzen. Die Kälte verschwand. Ich blickte mich um. Der Raum hatte vom Eis nichts abbekommen.
Dieser Vorfall war höchst beunruhigend, aber dem dufte ich keine Aufmerksamkeit schenken.
Plötzlich klopfte es. Ich schwieg. Gestört zu werden, war das letzte was ich gebrauchen konnte. Die Tür öffnete sich zögerlich und Maudado trat ein. Ich konnte ihn nicht abweisen. Er war mir viel zu wichtig. "Zombey" Sagte er besorgt. Er ging auf mich zu und ergriff meine Hand. Er brauchte nicht zu sprechen, damit ich verstand, was ihn besorgte. Er hatte mit Magnus gesprochen. Ich umarmte ihn wortlos. Er erwiderte sie und nun standen wir dort Arm in Arm.
Ich war traurig.
Vielleicht würde das unsere letzte Umarmung sein...

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Hey,
Ihr musstet wieder einmal lange auf ein neues Kapitel warten.
Es tut mir leid. Ich habe seit Montag wieder Schule und deswegen wenig Zeit und Inspiration zum Schreiben.
Also stellt euch darauf ein, dass demnächst wieder unregelmäßig Kapitel erscheinen werden.
Sorry.

Habt trotzdem nen schönen Tag,
Eure Sky ^-^

Das Dunkle in mir.../Freedom FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt