Ausbruch

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P.O.V Maudado

"Lass uns raus!" schrie Rosie und hämmerte wild gegen die Tür. Tränen rannen unkontrolliert über ihre Wangen, denn sie wusste genau wie ich, dass das Zombeys letzte Schlacht sein könnte. Es war ein Himmelfahrtskommando einfach so in Xaroths Lager zu stürmen. "Es bringt nichts. Er ist schon lange weg." sagte ich kraftlos. Auch ich weinte bereits. Rosie schaute mich traurig an. "Wir müssen ihm helfen." sagte sie entschlossen."aber es gibt keinen Ausweg! Der Balkon ist zu hoch, um zu springen und die Tür ist verschlossen!" fuhr ich sie an. Ich wollte nicht schreien. Rosie zuckte zusammen. Ihr Blick wanderte zum Balkon. Sie betrat ihn und schaute über die Balustrade. "Du hast recht" sagte sie geschlagen. "Es gibt kein Entkommen." Manu kam mir in den Sinn. Was war so ein großes Geheimnis, dass Manu weggesperrt werden musste? Was war so gefährlich? Zombey wirkte verloren, als er zu uns sprach. Nun waren wir hier gefangen. Mir kam eine Idee. Das war Zombey's Büro, dort musste irgendwas nützliches wie ein Werkzeug liegen, um die Tür aufzubrechen. Ich öffnete die Schubladen an seinem Schreibtisch. Ich fühlte mich schlecht, da ich in seine Privatsphäre eindrang, aber es war ein Notfall. Wir mussten hier raus. Rosie erkannte meine Absicht und durchsuchte die Regale. In den Schubladen fand ich ausschließlich Dokumente, außer in der letzten Schublade. Dort lagen alte Briefe. Sie waren schon leicht vergilbt. Ich nahm sie vorsichtig in die Hand. Xaroth Trillion war als Absender eingetragen. Sie waren Adressiert an Zombey. Ich wurde wieso bekam Zombey Briefe von Xaroth? Die Nachrichten mussten schon viele Jahre alt sein. Ich schaute mir Zombey's Adresse zu der Zeit an. Das Smiths Grove Waisenhaus. Was? Zombey ist ein Waisenkind. Das wusste ich nicht. Meine Finger berührten das Wachssiegel vorsichtig. Es war Xaroths Wappen. Mein Verstand sagte mir ich solle den Umschlag öffnen und hineinschauen, aber etwas in mir sagte, dass es zu sehr in Zombey's Privatsphäre eindringen würde. Schließlich bewegte ich mich dazu den Umschlag zu öffnen. Die Handschrift war echt unleserlich und krakelig geschrieben, aber ich konnte den Brief schließlich doch entziffern.

Hallo Zombey,
Ich weiß du wirst es nicht billigen, dass ausgerechnet ich dir schreibe. Ich vermisse deine Anwesenheit. Wir hatten eine bewegte Vergangenheit, aber ich würde gerne von neu anfangen. Ich habe vor dich aus dem Waisenhaus zu holen, dann kannst du zu mir ins Schloss ziehen und wir könnten zusammen regieren. Die Leute würden uns fürchten! Sie hätten Respekt. Ich weiß, dass ich deine Eltern umgebracht habe. Ich weiß was ich getan habe und bereue meine Entscheidung nicht. Du sollst bei mir sein Zombey. Ich verzeihe dir auch die Narbe, die mein Gesicht ziert. Alles sei vergeben und vergessen.
Meine Wachen werden dich in zwei Tagen abholen und dann wird unsere Schreckensherrschaft beginnen.
Es ist besser gefürchtet zu werden, als geliebt.
Bis bald,
Dein Xaroth

Ich schloß den Umschlag wieder und legte ihn zurück in die Schublade. Ich schaute geschockt zu Rosie. Dieser Brief war das Geheimnis, was Zombey so gut hütete. Xaroth hatte seine Eltern umgebracht. Ich verstand jedoch nicht, wieso Zombey mit Xaroth zusammen regieren sollte. Er hatte doch nichts damit zutun. Rosie schaute mich entgeistert an. Ich gab ihr den Brief, den ich wieder aus der Schublade holte. Sie las ihn und schien auch zu verstehen. Ich wandte mich nun dem zweiten Brief an. Er schien etwas jünger zu sein.

Hallo Zombey,
Ich bin enttäuscht von dir. Wieso bist du aus dem Waisenhaus abgehauen?
Ich bin wütend auf dich. Das war deine Chance auf einen Neuanfang und du verspielst sie einfach.
Wenn ich dich in die Finger kriege, werde ich keine Gnade walten lassen. Also versteck dich lieber oder sieh dem baldigen Tod entgegen.

Xaroth.

Der zweite Brief schockierte mich nochmehr. Xaroth trachtete Zombey wohl schon länger nach dem Leben und er hat nie etwas davon erwähnt. Er hätte mit uns reden können. Wir sind immerhin seine Freunde. Nun war die Gefahr, die von der morgigen Schlacht ausging um ein vielfaches gestiegen. Zombey war in ernster Gefahr. Ich reichte Rosie auch den zweiten Brief. Wir mussten hier raus. Meine Beine trugen mich zur Tür und ich schlug wild darauf ein. Es brachte nichts. Plötzlich hörte ich eine Stimme. "Hallo?" fragte sie. Ich erkannte sie, als der Kadett von vorhin. "Hallo! Wir haben uns selbst eingesperrt! Bitte helft uns." rief ich. Ich hörte Schlüssel klimpern von draußen und dann öffnete sich die Tür. Der Kadett schaute mich unterwürfig an. "Danke" sagte ich dankbar. Rosie schaute mich erleichtert an. Dann wurde der Kadett stutzig. "Warte mal. Seine Majestät sagte, keiner solle euch rauslassen." Er wirkte entsetzt. Bevor er etwas tun konnte stieß ich ihn zur Seite und rannte mit Rosie davon. "Hey!"schrie er wütend und nahm die Verfolgung auf. Wir rannten um unser Leben. An Anhalten war nicht zu denken, denn unser Verfolger war uns dicht auf den Fersen. Eins musste man ihm lassen, er war recht schnell und überaus wendig. Jeden Hacken, den wir schlugen, parierte er mit einer Abkürzung oder einem gekonnten Sprint. Er hatte zu uns aufgeholt und packte Rosie am Arm. "Lass mich los!" schrie sie und schlug gegen seinen Arm. "Das kann ich leider nicht, mylady." sagte der Kadett. Er zerrte weiter an ihr. Ich griff einen Kerzenhalter von einer nahestehenden Komode und schlug dem Kadetten auf den Kopf. Er fiel stöhnend zu Boden. Er rührte sich nicht mehr. Erst jetzt wurde mir die fatalität meiner Handlung bewusst. Ein kleines Rinnsaal Blut lief über seine Stirn. Ich hatte ihn verletzt. Das wollte ich nicht! Rosie zog mich weiter. Ich wandte meinen Blick erst vom Kadetten ab, als wir um die nächste Ecke liefen. Wir mussten Manu finden undzwar dringend. Er könnte überall sein, aber das naheliegendste war der Kerker. Ich schnappte mir vorsichtshalber das erstbeste was man als Verteidigung nutzen konnte. Ich griff nach einem Regenschirm und hielt ich fest in der Hand. Nur für den Notfall. Wir begegneten einigen Wachen, aber die schienen sich recht wenig, um uns zu kümmern, da sie mitten in Kampf vorbereitungen waren. Um ein Haar wären wir Lieutenant Magnus in die Arme gelaufen, der sich mit seinem Kommandanten unterhielt. Dann erreichten wir schließlich den Kerker. Ich stürmte mit dem Regenschirm voran in den Zellentrakt. Keine Wachen. Wahrscheinlich waren alle auch in Vorbereitungen vertieft. "Das hat ja lange gedauert." kam es genervt aus der ersten Zelle.

Das Dunkle in mir.../Freedom FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt