Gefangenschaft

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P.O.V Mark

Um mich herum erschallten Stimmen.
Ich war schon seit längerem wieder bei Bewusstsein, jedoch hatte ich mich noch nicht bemerkbar gemacht, da es mir zuerst wichtig erschien, dass ich die Spur einer Ahnung hatte, im was für einer Gegend ich mich befand. Schließlich wollte ich so schnell wie möglich hier weg. Meine Kräfte waten im Moment ziemluch schwach. Es war, als wäre das Feuer in mir, nur noch Glut. Erstmal wäre ich nicht in der Lage, sie in irgendeiner Weise einzusetzen. Dieser Mann, der es geschafft hatte mich zu überwältigen, wollte mich wegen meiner Kräfte. Deswegen konnte diese Entführung nichts Gutes bedeuten. Es war nicht gerade profitabel, dass ich derart geschwächt war. Ich wollte es nicht zugeben, jedoch war es klar, dass ich mich in Gefahr befand. Bisher wusste niemand, dass ich wach war.
Ich stellte fest, dass meine Hände mit einem Strick hinter meinem Rücken gefesselt waren. Meine Arme wurden von jeweils zwei Händen am rechten und zwei weiteren an meinem linken Arm festgehalten. Also wäre es logisch, dass es zwei Männer waren, die mich aktuell festhielten. Für eine weibliche Person war der Griff, der Beiden, zu eisern. Über die Jahre hatte ich trainiert, wie man ohnmächtig spielte, deswegen hatten sie noch keine Ahnung, dass ich bei Bewusstsein war. Ich kniete auf dem Boden. Jedenfalls glaubte ich das. Mit geschlossen Augen konnte ich nur erahnen in welcher Situation ich mich befand. Ich hörte auf meine Umgebung. Von weitem hörte ich immer noch leise Stimmen. Außerdem vernahm ich das Rascheln von Laub. "Diese verdammte Kälte." beschwerte sich plötzlich eine der Personen, die mich festhielten. "Ein Wunder das dem warm ist." sagte der selbe Mann. Scheinbar meinte er mich, da mein Körper immer eine konstante Temperatur behielt. Deswegen konnte mir auch nicht kalt werden. "Park scheint den ja gut erwischt zu haben. Den hat's  ja ziemlich ausgeknockt." sagte der zweite, der Männer. Es hatte sich bestätigt, dass es Männer waren, da ich ihr Geschlecht an der Stimmhöhe erkannte. Man merkte ihnen an, dass sie nicht gerade die Hellsten waren. Ich entschied mich noch ein wenig zu warten, bis ich offiziell zu Bewusstsein kam. Wäre ich jetzt erwacht, dann wäre das für die Männer doch schon ziemlich ungewöhnlich gewesen, obwohl ich bezweifelte, dass sie überhaupt darüber nachdenken würden.
Um das, was ich wusste zusammenzufassen : Ich wurde von zwei nicht gerade schlauen Männern festgehalten. Laut den Blättern befand ich mich an der Oberfläche. Wahrscheinlich in irgendeinem Wald.

Etwas Zeit verstrich und schließlich atmete ich kurz durch, um zu zeigen, dass ich langsam zu Bewusstsein kam. Dann öffnete ich die Augen. Die Vermutung, in einem Wald zu sein, bestätigte sich. Die beiden Männer schienen überfordert zu sein. Für's erste versuchte ich nicht mich zu befreien. "Er ist wach!" rief der eine. Als ich mich genauer umschaute, stellte ich fest, dass ich mich in einer Art Lager befand. In etwas Entfernung war ein kleines Lagerfeuer. Darum waren einige Zelte postiert. Neben den Zelten war eine Ruine. Es sah so aus, wie ein zerstörter Tempel. Tatsächlich kniete ich auf dem Boden. Ich sagte nichts, was die Männer umso mehr verwirrte. "Bist du stumm oder was?" fragte der eine protzig. Weiterhin verließ kein Wort meinen Mund. Ich wusste, dass es sie verwirrte und das war auch der einzige Zweck des Schweigens. Jeder normale Gefangene hätte Fragen über Fragen gestellt, jedoch analysierte ich lieber still. Einer der Beiden löste eine Hand von meinem Arm. Mit diesem Schlug er mir leicht gegen den Kopf. "Sag etwas!" sagte er wütend.
Das gab mir einen weiteren Grund bei meinem Schweigen zu bleiben. Ich würde nicht der Forderung nachgeben.
Mir fiel auf, dass ich keinerlei Schmerzen empfand. Ich hätte erwartet, dass ich nach dem kleinen Duell mit diesem 'Park' Schmerzen hätte, da er mich doch ziemlich fertig gemacht hatte.
Mit einem Mal trat eine Person aus einem der Zelte. Es war ein Mann von etwas 1,95 Höhe. Er hatte dunkelblonde Haare und leuchtend gelbe Augen. Irgendwas an ihm beunruhigte mich zutiefst. Er ging langsam auf mich zu. "Unser Gast ist wach. Welch Freude." sagte er höflich. Mir war sofort klar, dass er diese Höflichkeit nur vortäuschte. Vielleicht sollte ich den unwissenden und hilflosen Knaben spielen. Das wäre eine gute Idee. "Wo bin ich? Wer sind sie?" fragte ich gespielt verzweifelt. Ich versuchte mich zu wehren, jedoch nur ganz leicht. "Alles nacheinander." sagte der Mann. Er schien die Maskerade zu glauben. "Folgt mir." wies er die beiden Männer an, die mich immer noch beständig festhielten. Die nickten und brachten mich zum aufstehen. Die Männer zerrten mich hinter dem dritten hinterher. Wir gingen in das Zelt, aus dem der Mann vorher gekommen war. "Lasst ihn los und geht." befahl der Mann, der offensichtlich höher gestellt war, als die anderen Beiden. Sie ließen mich unverzüglich los und gingen aus dem Zelt. Jedoch hörte ich, dass sie nicht weit weg gingen sondern schätzungsweise vor dem Eingang stehenblieben. Ich fasste die Kraft, die ich hatte zusammen und verbrannte den Strick meiner Fesseln. Es tat gut meine Hände wieder bewegen zu können. Ich tat jedoch so, als ob ich mich gefesselt wäre.
"Ich bin sicher du möchtest wissen, wo du hier bist. Und ganz sicher bist du unfreiwillig hier." fing der Mann an zu erzählen. Ich nickte kurz. "Mein Name ist Benedict Baker. Sagst du mir auch deinen?" fragte er. "Kein Interesse." antwortete ich knapp. Die Tour mit dem hilflosen Knaben zog ich nicht länger ab. Irgendwann wäre er sowieso darauf gekommen. Benedict nickte. "Du kannst aufhören deine Hände hinter dem Rücken zu verstecken. Ich bin nicht dumm und weiß sehr wohl, dass du die Fesseln bei erster Gelegenheit verbrennen würdest." sagte Baker dann. Damit hatte ich nun nicht gerechnet, jedoch konnte ich auch damit leben, dass er es wusste. Also stützte ich meine Hände an die Hüfte. "Ich nehme an, dass ihr irgendwas von mir wollt. Sonst wäre ich nicht hier." sagte ich gelassen. Selbst in so einer Situation schaffte ich es ruhig zu bleiben. Ich würde mich nicht einschüchtern lassen. Dennoch war es nicht gerade gut, dass ich meinen einzigen Trumpf nicht mehr hatte. Die meisten meiner vorherigen Gegner wussten nichts von meinen Kräften. Das war mein Vorteil gewesen, jedoch war ich nun ausgeliefert. Da ich ohnehin geschwächt war, könnte ich meine Kräfte nicht mal im vollen Maß einsetzten. "Du hast Recht. Ohne Grund wärest du nicht hier. Wahrscheinlich ist es dir schon bewusst, dass es um deine Kräfte geht." sagte Baker. Mir war es sehr wohl bewusst. Sonst hätte ich nämlich auch keine lebenden Feinde. Außer Manuel, Maudado und Rose, jedoch wäre sie nicht zu so etwas, wie einer Entführung, fähig. "Durchaus." antwortete ich. Er schien nicht im Geringsten besorgt, dass ich ihn angreifen könnte. Vielleicht wusste er auch, dass ich im Moment nicht viel Kraft hatte. "Leider kann ich dich noch nicht über das volle Maß meines Planes informieren. Ich kann dir aber versichern, dass es kein schönes Ende für Leute wie dich geben wird." Baker wurde ernst. Leute, wie ich? Menschen mit besonderen Gaben. Was hatte es damit auf sich?
Hätte ich die Möglichkeit zur Flucht gehabt, dann hätte ich sie ergriffen. Es war kein gutes Zeichen, dass er nach Leuten mit Kräften suchte. Besonders, da ich fünf von diesen Leuten kannte. "Sag mir, ob du noch andere wie dich kennst." sagte er ernst. Natürlich könnte ich ihm nicht sagen, wer die fünf anderen waren. Was auch immer Benedict Baker geplant hatte, es war nichts Gutes.
"Nein, ich kenne niemanden." log ich gekonnt. Schon so oft hatte ich gelogen und betrogen, dass es mittlerweile ziemlich glaubwürdig klang, wenn ich dergleichen tat. "Dann kannst du dich ja darauf freuen zwei neue Gesichter kennen zu lernen." sagte Baker. Dann klatschte er in die Hände und sogleich kamen die beiden Männer wieder herein. Sie ergriffen erneut meine Arme. Dieses Mal versuchte ich mich richtig zu wehren. "Bringt ihn zu den Anderen." befahl Benedict Baker. Die Männer nickten. Ich versuchte genug Kraft zu sammeln, um die Beiden zu verbrennen, jedoch schaffte ich es nicht. Die Männer zerrten mich zu der Ruine, welche einen Weg unter die Erde besaß. Wir schlugen genau diesen Weg ein.
Nach kurzer Zeit befanden wir uns in einer Art Verließ. Ich versuchte mich immer noch zu befreien, was sich als erfolglos herausstellte.
Schließlich betraten die Beiden einen Raum. Es war definitiv eine Zelle.
In dieser Zelle waren bereits zwei Personen an die Wand gekettet. Die eine kam mir ziemlich bekannt vor. Als ich die zweite Person erblickte, sank meine Laune augenblicklich.
Die Männer ketteten mich ebenfalls an und verließen danach die Zelle.
"Lange nicht gesehen." sagte die Person, die meine Laune zum sinken brachte. Ich hasste ihn wirklich.

Das Dunkle in mir.../Freedom FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt