Kapitel 1

25.9K 459 63
                                    

„Elena das ist das 3. Mal, dass du hier innerhalb 2 Wochen bist." Ich nickte.
Der Polizei Beamte hatte recht. Und die drei Male sind nur die, bei denen ich erwischt wurde. Was ich getan habe? Dieses Mal habe ich nur einen Diebstahl begangen, das letzte Mal allerdings sogar mit Körperverletzung. Ich hatte Glück das der Mann dafür keine Anzeige erstatten wollte.

Vor einem Monat war noch alles anders. Ich habe gemütlich mit meiner Familie gefrühstückt, mein Freund hat mich abgeholt und wir sind gemeinsam in die Schule gefahren, und am Nachmittag habe ich mich mit meinen Freunden oder meinem Freund getroffen. Da war die Welt noch heile. Aber jetzt ist gar nichts mehr gut.

Jetzt habe ich nichts mehr zu verlieren. Nichts von meinem nur zu schönen Leben ist noch vorhanden. Vor ungefähr drei Wochen hatten meine Eltern einen Autounfall, als sie auf dem Rückweg von einem Konzert waren. Sie haben nicht überlebt. Tanten, Omas oder Opas hatte ich nicht oder auch einfach nicht mehr. Ich bin seit dem Unfall die einzige Dyson und das mit 17 Jahren. Naja daraufhin habe ich alle meine Freunde von mir weggestoßen. Sie wollten mir zwar helfen, aber ich wollte deren Hilfe nicht.

Zwei Tage später kam ich zu einer Pflegefamilie, die sowieso 150 km von meiner eigentlichen Heimatstadt entfernt war. Mein Freund hat mich noch einmal besucht, aber seit dem haben wir auch kein mal mehr mit einander gesprochen. Es war auch eigentlich einfach nur merkwürdig. Ich wollte ihn eigentlich wieder nach Hause schicken, doch meine Pflegemutter hat es ja für eine so tolle Idee gehalten. Ich glaube ohne, dass jemand richtig Schluss gemacht hat, war dennoch seitdem Schluss.

Das störte mich aber nicht, ich wollte eigentlich niemanden mehr sehen. Morgen soll ich wohl zu einer anderen Pflegefamilie kommen, weil die Jetzige nicht mit mir zurecht kommt...

Denn seit 2 Wochen bin ich sieben mal irgendwo eingebrochen oder habe in einer Tankstelle oder sowas gestohlen. Ganz im Ernst ich verstehe, dass meine Gesellschaft keine Lust auf mich hat, aber ich lenke mich so ab und fühle mich einfach frei dadurch.

~

„Elena, du solltest aufhören! Du zerstörst so deine Zukunft! Noch einmal und wir können dich wahrscheinlich nicht mehr so schnell gehen lassen. Mit deiner Pflegemutter ist es auch abgesprochen. Du wirst die restliche Nacht hier verbringen."

Ich starrte den Polizisten an. Er hieß Erik Johnson und ich hatte das zweite Mal mit ihm zu tun. Eigentlich ist er ganz freundlich, aber ob das jetzt so freundlich ist, das war ich mir nicht sicher.

„Okay, dann möchte ich jetzt bitte in die Zelle.!"

Gesagt getan. Es war vom Ding her kein Problem für mich hier drin zu sitzen, vor allem war es auch schon halb vier mitten in der Nacht, daher wird die Nacht wohl nicht zu lange andauern. Das einzige Problem war, dass ich starke Platzangst hatte. Je länger ich in kleinen Räumen war desto schlimmer wurde es.
Noch ging es daher, aber ich fing leicht an zu schwitzen. Ich versuchte es zu verdrängen indem ich versuchte zu schlafen. Dies funktionierte erst nicht, aber ich schaffte es rechtzeitig noch einzuschlafen.

Am nächsten Tag weckte mich das öffnen der Tür. Ich sprang schnell auf und lief aus der Minizelle raus. Ohne noch viel zu sagen verließ ich anschließend auch das Polizeipräsidium.

Meine Pflegemutter wartete nicht auf mich, was ich gut fand, denn jetzt zu der Familie wollte ich ganz sicher nicht... Heute sollte es ja auch zu der Neuen gehen unmöglich.

Ich lief also nicht Richtung Pflegefamilie sondern in die Andere. Meine dunkel braunen Haare wehten mir ins Gesicht als ich den Highway entlang ging. Ich ging einige Hundert Meter bis zur nächsten Tankstelle. Ich ging rein und wollte eigentlich einfach ein paar Kippen mitgehen lassen. Ich schnappte mir die erste Packung und steckte sie in meinen Pulli, damit es nicht so auffiel nahm ich mir noch eine Packung Chips und bezahlte sie.

Ich wollte gerade verschwinden als etwas unvorstellbares passierte. Zwei maskierte Männer kamen mit Pistolen rein.

Creepy Pudding Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt