Kapitel 33

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Die Kunden sahen ängstlich aus und starrten mich an. Es ließ mich nervös werden und ich spürte die Anspannung, die sich in diesem Raum breit machte.
Es war alles geregelt, alles geplant. Sie hatten es von Sekunden eins geplant. Das Problem welches ihnen in Weg kam war vielleicht meine Blutvergiftung, durch die ich meinen Geburtstag verschlafen habe. Ich mein dadurch mussten sie ja drei- vier Tage länger warten. Ich weiß nicht welchen Tag wir genau haben aber so ungefähr muss das stimmen.
Immer noch müde wie sonst was stand ich neben Steve und blickte mitleidig in die Runde.
Ja ich konnte mich erinnern, daran, wie ich mit meinem Dad hier war und wir mein Gesicht in das Schloss einscannten, aber es war nicht nur Gesichtserkennung, sondern auch Fingerabdruck und Passwortgeschützt.
Aber habe ich das alles Steve erzählt gehabt? Wie ich da war? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern. Bei der Müdigkeit auch kein Wunder. Ich schlafe gleich im stehen ein.

Jede weitere Sekunde füllte sich an, als müsse ich gegen einen Sturm ankämpfen stehen zu bleiben. Eigentlich habe ich das Gefühl, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass ich eine Blutvergiftung hatte und in der Zeit sehr viel geschlafen habe. Sollte ich dann nicht ausgiebig ausgeschlafen sein? Anscheinend nicht. Außerdem ist das Mittlerweile auch über 36 Stunden her. Traurig.

Wir begaben uns in den Keller, in dem man Schließfächer und Tresore mieten konnte. Der Anzugträger plauderte mit dem Sicherheitschef. Es war dem Chef allerdings sehr gut anzumerken, dass er das ganz und gar nicht gut fand. Er fühlte sich mehr als Unwohl.

Steve hielt mich fest, sonst wäre ich wahrscheinlich die Treppe runtergefallen. Ein Wunder, dass ich noch nicht zusammengeklappt bin.

Alec starrte mich an und lachte mich auch.
„Elena! Versuch doch wenigstens vernünftig die Treppe runterzugehen! Streng dich mal ein bisschen an!" ich wollte einen dummen Spruch dazu geben, oder zumindest wollte ich meine Augen verdrehen, aber stattdessen schloss ich meine Augen für mehr als nur ein zwinkern. Und da spürte ich auch das Gefühl, nachdem ich mich ersehnte. Nach Wärme, Geborgenheit und Schlaf. Ja ich träumte von mehr als nur einem Bett.

Aber ich wurde schnell aus meinem Tagtraum gerissen. Es war gemein, mehr als gemein. Ich wollte nicht mehr. Ich wollte mich hier auf der Stelle hinlegen und ein Power Nap machen.

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis wir endlich vor dem Schließfach standen. Hier unten war ich bisher noch nicht aber man sah genau, in welchen dieser kleinen Tresore viel Wert drin ist und in welchen wenig. Man erkennt es an den Sicherheitsstufen. Bei manchen gab es einfach einen Zahlencode. Bei manchen ein Schlüssel. Und bei anderen wiederum Fingerabdruck und Gesichtserkennung. Es hatte etwas, etwas spektakuläres.

Ich hielt mein Gesicht die Gesichtserkennung und meine rechte Hand auf den Fingerabdrucksensor. Als letztes sagte ich Steve das Passwort.

Dann öffneten sie das Fach. Vorsichtig ging die Tür auf. Kurzes Erstarren. Ich musste grinsen. Ich wusste genau was passiert ist. Dann knallte der Anzugträger die Tür zu. Es wumpste laut. „Wie konnte das passieren!"
Auf einen Schlag war ich wieder hellwach fürs erste. Ich spürte die Schadenfreude, sowie ein Glücksgefühl und Erleichterung. Es geht ihm gut. Es geht Noah gut.

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