Kapitel 8.

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Tobias

Jason war ziemlich gut erzogen.
Er hatte nicht einmal angefangen zu essen. Er war vorlaut und frech. Und wahrscheinlich unglaublich wütend und verletzt. Aber ich beschloss trotzdem ihn zu fragen. Ich wollte ihn behalten. Ich hatte das Gefühl, das konnte tatsächlich funktionieren.
Aber noch nicht. Später.
Ich füllte die Gläser mit Whiskey auf. „Möchtest du noch etwas essen? Ich hätte noch-" Ich warf einen Blick in den Kühlschrank. „Ein wenig Tomatensalat und Götterspeise."
Jasons Augen wurden größer. „Götterspeise?" Seine Hand spannte sich an. Der Taco brach. Er fluchte.
Und ich musste mich zusammenreißen, um ihn nicht zurecht zu weisen. Alles, was ich sagte, war: „Ausdrucksweise."
Sofort zog er den Kopf ein wenig ein. Und holte tief Luft. Als würde er sich einreden, er müsste keine Angst vor mir haben.
Ob er oft geschlagen wurde? Oft und brutal?
Dann nickte er. „Götterspeise klingt gut."
Ich reichte Jason den Becher mit dem Wackelpudding und einen Löffel. Sofort stürzte er sich drauf. Ich setzte mich und trank einen Schluck Whiskey.
Ja. Ich wollte Jason behalten.
Das Leben auf der Straße hatte er nicht verdient.
Aber er brauchte eine strenge und konsequente Hand. Sonst würde er niemals drüber hinwegkommen, was passiert war und abschließen können.
Und ich konnte ihm diese Hand bieten. Und ein Dach über den Kopf und drei Mahlzeiten am Tag.
Ich lächelte ihn an und fragte schließlich: „Jason, was hältst du davon hier zu bleiben?"

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