Kapitel. 10

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Ich war vollkommen außer Atem, als ich endlich anhielt. Mein Kopf dröhnte. Ich wusste nicht, ob es von dem beschissenen Boxkampf kam, oder der Panik, die mich noch immer festhielt. Oder von etwas ganz anderem. Ich wollte es auch gar nicht mehr wissen. Ich war fertig. Fertig mit dem heutigen Tag. Mit dem Kampf. Mit der Welt. Mit mir selbst. 

Ich wollte mehr Alkohol. Mehr Gras. Mehr als Gras. Ich brauchte etwas Härteres, auch wenn ich dafür kein Geld dabei hatte. Aber ohne war es schwer mich zu beruhigen. 

Ich seufzte und fuhr mir durchs Haar.  

Scheiße.

Ich hatte es gewusste. Ich hatte gewusst, dass ich nicht mit diesem Kerl mitgehen sollte. Dass ich ihm nicht trauen konnte. Er war ein Psychopath. Genau wie jeder andere, der mir begegnet war. Sie wollten nie helfen. Sie kümmerten sich nicht wirklich um uns Straßenkinder. Sie wollten unsere Körper. Sich wollten sich mit uns vergnügen. Mehr nicht.

Ich übergab mich. Fluchte. Wischte mir über den Mund.

Ich war sauer.

Die Erinnerungen tanzten vor meinen Augen. Wollten mich provozieren. Und lösten Gefühle aus, die ich nicht haben wollte. Die ich einfach nicht ertragen konnte.

Okay. Tief durchatmen.

Ich schloss für einen Moment die Augen. Und atmete tief ein und aus. Sammelte mich. So wie ich das hätte vor dem Boxkampf tun sollen. Und nicht danach. Nicht jetzt, wo alles wehtat und ich wahrscheinlich einen Artzt gebraucht hätte. Aber es würde auch so gehen. Es musste so gehen. Ich starb schon nicht von ein paar Kratzern und einer Gehirnerschütterung.

Ich wischte die Hände an der Hose ab. Dann machte ich mich auf den Weg zu Pablo. Pablo hatte Alkohol, Gras und war gut im Bett.

Mehr brauchte ich gerade nicht, um den heutigen Tag zu vergessen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 05, 2019 ⏰

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