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Hyunjin POV

„I-ich, Chan i-ich...".
Ich musste erst tief Luft holen bevor ich durch die ganzen Heulkrämpfe reden konnte.
„Chan bitte du kannst sie mir nicht wegnehmen. Sie ist alles was ich habe neben euch. Sie ist das wichtigste in meinem Leben und ich würde alles für sie tun." Währenddessen hatte ich mich an ihre Hand geklammert und redete weiter auf Chan ein.
„Ich habe versprochen bei ihr zu bleiben, egal was passiert. Ich habe es versprochen, wir haben es versprochen und du hast es versprochen. DU als ihr eigener Bruder hast es ihr versprochen und willst sie jetzt im Stich lassen."

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Jeongin stand hinter mir und nahm mich in den Arm. „Hyunjin-ah beruhig dich bitte. Du bist schon ganz rot und kannst nur schwer atmen vom ganzen Weinen."
Mir liegen immer mehr Tränen das Gesicht runter während ich auf dem Boden hockte und mich an Jeongin klammerte. Der kleine gab mir genau die Geborgenheit und Fürsorge die ich gerade benötigte. Es war als würde er genau wissen wie es mir geht. Wie sehr ich an Chinsoo klammerte. Sie war für ihn wie eine kleine große Schwester. Bei ihr konnte er sich austoben und immer mit ihr reden. Genau das was er als das jüngste Mitglied in Stray Kids brauchte. Und jetzt wurde im diese Stütze wegnommen. Sie wurde uns allen genommen. Chinsoo war für jeden etwas besonderes.

„Jeongin.. Jeongin ich kann sie doch nicht einfach gehen lassen. I-ich hatte jeden Tag Hoffnungen das sie aufsteht und wir glücklich werden. Das sie einfach wieder ein Teil von uns wird."

So saßen wir noch weiter weinend bis ich aufstand und zur Tür rannte. Ich konnte nicht dabei sein wenn sie die Geräte ausschalten würden. So sehr ich ihr auch versprochen hatte bis zum Schluss bei ihr zu bleiben. Ich konnte es nicht. Ich lief die Gänge weiter bis ich irgendwann eine Etage weiter unten eine Sitzbank fand und mich dort niederließ. Nun saß ich hier. Weinend und fertig mit meinem Leben. Ich wollte nicht mehr. Ich konnte nicht mehr. Die Kraft ist in den letzten 7 Monaten einfach aus meinem Körper gewichen.

Mindestens 20 Minuten saß ich so auf dieser Bank bis mein Telefon klingelte. Verwirrt sah ich auf mein Handy. 5 verpasste Anrufe von Chan, Jisung und Jeongin und ein weiterer Anruf ging gerade rein. Ich ging ran und hörte Jisungs Stimme. Irgendwas war los.

„Hyunjin? Hyunjin wo bist du?" fragte er aufgeregt.
Ich zog meine Nase hoch und antwortete leise: „Ich bin irgendwo in Etage 3 auf einer Sitzbank. Wieso was ist los?"
„Warte dort. Der Arzt muss mit dir reden."

Der Arzt muss mit mir reden? Wieso muss ausgerechnet jetzt der Arzt mit mir reden? Ging es um ihre Leiche? Oder was war los?

Ich wartete und wartete bis die ganze Truppe nach 6 Minuten um die Ecke gerannt kam. Niemand sagte etwas sondern sie schlossen mich einfach in eine Gruppenumarmung. Als wir uns wieder lösten sah ich mich um und konnte Chan nirgends entdecken.

„Wo ist Chan?" fragte ich und blickte mich nochmal um. Jeongin grinste mich mit seinem bezauberndem Lächeln an und antwortete:
„Er ist noch bei Chinsoo."
„Und was ist so toll daran? Seine Schwester ist tot und du lachst weil er bei ihr ist?" wurde ich leicht sauer.
Jisung neben mir schüttelte den Kopf. „Du verstehst das Falsch Hyunjin. Er ist noch bei Chinsoo. Er wird gleich hier sein."
Er drehte sich mit mir um und zeigte den langen Gang entlang.

Genau in dem Moment bogen drei Leute um die Ecke in unseren Gang. Ich konnte die Personen erst verschwommen sehen doch dann klärte sich meine Sicht und ich konnte meinen Augen kaum glauben. Ich blinzelte doch es lag nicht an meiner Sicht. Ich hörte die Jungs hinter mir jubeln und schreien. Sie hatten Recht. Chan würde gleich hier sein. Aber nicht alleine. Langsam ging ich Schritt für Schritt auf die drei zu und verschnellerte mich bei jeder Bewegung. Mein ganzer Körper war angespannt und die Tränen flossen in Massen meine Wangen herunter. Wir waren noch so weit voneinander entfernt aber sie hatte mich nun auch gesehen.

„HYUNJIN?" rief sie durch den ganzen Flur und fing dann an zu lächeln als sie mich erkannte.
„HYUNJIN!"
Sie löste sich aus den haltenden Griffen von Chan und dem Doktor und ging selber auf mich zu. Die Entfernung wurde immer kleiner und die Jungs hinter mir immer lauter.
„CHINSOO!". Noch ein paar Schritte und ich würde bei ihr sein. Und nun war es so weit. Wir beide fielen uns in die Arme. Ich hielt sie so fest ich auch nur konnte und alle Geräusche um mich herum wurden ausgeblendet. Ich weinte nur und hielt das Mädchen, das ich seit 7 Monaten nicht einmal im Arm gehalten hatte, fest an meine Brust.

„H-hyunjin... Ich konnte dich hören." fing sie weinend an doch ich hielt sie zurück.
„Pssht alles gut mein Schatz. Es ist alles gut. Du bist wieder bei mir. Es ist alles wieder gut." lachte ich laut und küsste sie endlich nach all der langen Zeit. Sie löste sich nach dem Kuss und sah mir mit ihren wunderschönen Augen in meine.
„Ich habe dich so vermisst. Ich lass dich nie wieder alleine."
„Du glaubst nicht was ich durchgemacht habe mein Engel. Ich war jeden Tag an deinem Bett und habe gebetet. Jeden einzelnen Tag. Und vor 7 Monaten, als du den ersten Tag im Koma lagst, habe ich mir selber ein Versprechen gegeben."

Verwundert sah sie mich an. „Was für ein Versprechen."
„Ich würde dich heiraten wenn du aufwachst."
Ihr Blick blieb noch immer verwirrt doch dann verstand sie und fiel mir um den Hals. All die Jungs jubelten und klatschten um uns herum. Selbst ein paar Ärzte und Patienten standen dabei.

„Ja Hyunjin,ich will. Ich will dich heiraten."

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