Kapitel 5

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Dean parkte den dunkelblauen Ford ein Stück entfernt von der Lagerhalle. Dann stieg er aus und sah sich auf dem Gelände um. Er sah fünf Leute vorne, drei an der linken Seite und acht an der rechten. Was genau das war, Dämonen oder ähnliches, konnte er nicht sagen. Wieso war diese Lagerhalle so stark gesichert, wenn sich nur Allyson und Jackson darin befanden? Oder waren da womöglich noch mehr Leute? Weitere Jäger und Gefangene?

Da entdeckte Dean eine Person die im Schatten auf dem Gehsteig saß und auf irgendetwas wartete. Er sah ständig auf sein Telefon. Da dämmerte es Dean.

"Sam!", flüsterte er.

Die Person drehte sich um und stand auf.

"Dean?"

"Du hast gewartet!", erleichtert drückte Dean seinen Bruder.

"War doch abgemacht. Ich sagte ja, ich halte mich an Versprechen."

Sam musterte Dean.

"Das gibt ein schönes blaues Auge.", sagte er und deutete auf Deans Gesicht.

Dieser runzelte die Stirn und sah in das Fenster des Fords. Sam hatte Recht, sein rechtes Auge würde morgen garantiert ein astreines Veilchen vorzuweisen haben.

"Egal. Sam, es gibt da ein kleines Problem. Wenn da wirklich nur zwei Personen drin wären-", begann er.

"Dann wäre es nicht so gut gesichert. Und wir haben keine Waffen.", ergänzte Sam.

Dean nickte.

"Doch, Waffen schon, nur nicht viele. Meine Pistole, das Dämonenmesser und eine Machete. Wo sind deine Waffen?"

"Keine Ahnung. Sie waren weg, als der Typ den anderen umgebracht hat.", Sam hob die Schultern.

"Ich weiß auch nicht wie wir da rein kommen sollen, wenn wir nicht wissen wer da was bewacht.", schilderte Dean das Problem.

Sam nickte.

"Verdammt!", er schlug heftig auf die Motorhaube des geklauten Fords.

"Hey, lass mein Auto heil! Warte, da fällt mir etwas ein."

"Der Impala sollte noch auf dem Parkplatz stehen, und wo der Impala ist, sind unsere Waffen.", brachte Sam Deans Gedanken zu Ende.

„Steig ein, wir mischen den Laden jetzt mal gehörig auf!“

*

Allyson erwachte auf Steinboden in der Dunkelheit. Sie fror und glaubte keinen Stelle zu besitzen, welche nicht malträtiert wurde. Sie versuchte sich aufzusetzen, da bemerkte sie, dass ihre Hände auf den Rücken mit einer schweren Eisenkette gefesselt waren. Wenigstens ihre Beine konnte sie frei bewegen. Die Panik drohte sie zu überwältigen.

Allyson holte tief Luft und versuchte sich zu beruhigen.

"Du bist wach!", flüsterte eine Stimme zu ihrer rechten.

"W-wer ist da?", fragte sie.

"Ich bin ein Jäger. Mein Name ist Francis. Wieso bist du hier?", fragte die Stimme sie.

"Mein Name ist A-Anna.", log Allyson, "Ich bin auch eine Jägerin."

"Eine Jägerin... Hab schon lange keine mehr gesehen. Meine Frau war die letzte. Sie ist hier drin gestorben, hat sich umgebracht.", erzählte Francis.

Allyson erschrak.

"Gestorben? Wie lange bist du schon hier? Was ist das hier überhaupt?"

"So etwas wie ein Museum. Und wir sind die Ausstellungsstücke und Spielzeuge. Ich bin jetzt fast 10 Jahre hier. Vielleicht sogar länger, ich weiß nicht, ich zähle nicht mehr."

"Hast du nie versucht zu fliehen?", fragte sie.

"Doch. Deswegen bin ich hier. Sie haben mir das rechte Bein abgetrennt. Jetzt bin ich fluchtungeeignet und man will mich nicht mehr ansehen. Wir werden hier im Dunkeln sozusagen "aufbewahrt". Dich werden sie wahrscheinlich bald holen, dann bringen sie dich in den hellen Trakt. Ich denke, du musst sehr hübsch sein. Deine Stimme ist es.", Francis verstummte.

Allyson hörte Schritte. Ehe sie es sich versah, wurde eine Tür aufgeschoben, Licht strömte in den dunklen Raum.

Ally schloss die Augen, das Licht blendete sie so stark, dass sie mindestens fünf Minuten lang nichts sehen würde können. Dann spürte sie etwas Metallisches, was in ihre Haut eindrang, bevor sie ins Dunkel zurückstürzte.

*

Der Impala stand unberührt auf dem Parkplatz vor der, nun beleuchteten, Diskothek. Erleichtert zog Dean seine Schlüssel aus der Tasche und schloss den Kofferraum auf. Er zog den Seesack hervor und klappte dann das Fach auf, in dem ihre Waffen verborgen waren.

"Wenn da noch mehr Monster sind, müssen wir uns gut vorbreiten. Besser als je zuvor. Wir können da nicht einfach rein, wir sollten uns ein Zimmer mieten und unsere Waffen zusammensuchen, alles was wir über Monster wissen noch einmal aufarbeiten.", Dean zog ein paar Messer und andere Waffen heraus, packte sie in die Tasche und schlug den Kofferraum zu. Er stieg ein.

"Sam?", fragte er dann.

Sam stand an den Kofferraum gelehnt da und fuhr sich durch die Haare. Dean stieg wieder aus.

"Was ist?", fragte er.

"Das alles braucht Zeit! Wir haben keine Zeit! Wer weiß was sie Allyson antun?" Dean legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter. "Du hast es gesehen, das Mädchen hat Feuer. Sie ist stark und wird nicht einfach aufgeben. Und ich gedenke nur einen Plan zu machen, aber heute schaffen wir das nicht mehr. Es wird schon dunkel, und in der Dunkelheit sind sie bestimmt im Vorteil. Also schlage ich vor, wir besuchen sie morgen um drei, halb vier. Da werden sie vielleicht auch nicht unbedingt mit rechnen. Und wir nutzen die Nacht dafür uns vorzubereiten.", erklärte Dean.

Sam sah halbwegs überzeugt aus. Er folgte Dean zum Wagen.

"Okay. Ja. Du hast wahrscheinlich Recht."

Dean lächelte.

"Klar hab ich Recht. Die machen wir sowas von fertig!"

„Ja. Wenn sie uns nicht fertigmachen. Oder wir nicht bereits zu spät sind.“, sagte Sam nur. Die ganze Fahrt über, sagte er kein Wort mehr.

*

"Weihwasser, Salz, Silber, Silbermesser, normale Messer, Waffen, mit und ohne Silberkugeln, das Dämonenmesser, Flammenwerfer und Streichhölzer, Blut eines Toten, Grabesstaub... Hab ich was vergessen, Sam?"

Wortlos reichte Sam seinem Bruder mehrere Flaschen Reinigungsmittel.

"Ach ja. Wer weiß ob da noch Leviathane herumlungern."

Vor Dean lagen zwei identische Taschen in die er die Waffen gleichmäßig verteilte.

"Nur zur Sicherheit.", hatte er gesagt.

Sam hatte schweigend dagesessen und das Tagebuch ihres Vaters durchgeblättert und von Zeit zu Zeit Deans Liste ergänzt.

Supernatural FF - Allyson Singer - Jägerin [completed]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt