Ein Gespräch von Frau zu Frau!

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Kapitel17


Das... mit offenem Mund starrte ich ihm nach. Lag das etwa in den Genender Kenways? Einfach einen schnippischen Satz sagen, sich umdrehenund einen einfach so stehen zulassen? Was war falsch mit diesenMännern?


Ichstand da und schaute dem Jungen nach, wie er nach oben Richtungseines Zimmers marschierte mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. Indiesem Moment kam mir der Gedanke, dass Haytham wirklich nichts fürsein Verhalten konnte. Denn niemand klärte ihn über das vergangeneLeben seines Vaters auf, niemand erklärte ihm, wozu er ausgebildetwurde und welche Zukunft man für ihn plante! Und ich ertappte michdabei, wie mir die Tränen kamen und ich ging zügig weiter nachdraußen.


ImGarten setzte ich mich auf die Bank, die unter den Bäumen stand.Dort ließ ich meinen Tränen freien Lauf, denn jetzt war ich aneinem Punkt, an dem ich nichts mehr ausrichten konnte.


Edwardließ sich nicht überzeugen, dass er mehr als diese Pappnasenanheuern müsste. Haytham würde ich definitiv nichts mehr beibringendürfen, weil sein Vater Handgreiflichkeiten meinerseits befürchtete.Und Jenny konnte ich jetzt nur noch ein paar Tage zur Seite stehen.


Plötzlichtrat Tessa aus der Tür und blieb neben mir stehen, sie ließ eineHand auf meine bebenden Schultern sinken. "Es tut mir leid, wennHaytham sich so ungehörig benommen hat, dann werde ichselbstverständlich mit ihm darüber reden! Aber... was Edwardangeht, er läßt sich nicht beirren. Ihr müsstet das doch am bestenwissen?"


Ichsah erstaunt zu ihr hoch, wie war denn das jetzt gemeint? "Mrs.Kenway, ich kann euch nicht ganz folgen? Warum sollte ich es wissen?"


Tessasetzte sich neben mich und erzählte mir davon, dass Edward ihr sehrwohl von unserer Nacht hier erzählt hatte. Auch hatte er ihr vonunserer gemeinsamen Zeit erzählt, die wir auf See verbrachten. Abernatürlich kein Wort über Assassinen und Templer. Sie ging davonaus, dass wir Freundewaren!


Erhatte sie nicht angelogen, dass fand ich sehr löblich. Dennochfühlte ich mich auf einmal etwas befangen und rutschte nervös hinund her. "Mrs. Frederickson, ich mache euch keine Vorwürfe oderspiele jetzt die betrogene Ehefrau. Ich weiß sehr wohl, WIE meinMann gelebt hat und auch jetzt noch ... " sie räusperte sichleicht und geziert "... seine Abende ab und an verbringt!"Für so durchtrieben hätte ich ihn jetzt doch nicht gehalten.


"Mrs.Kenway, ich ... ich weiß nicht was ich sagen soll!" Und dasmeinte ich völlig ernst!


"Ihrbraucht auch nichts zu sagen, ich hoffe nur, dass ihr meinem Mann alsgute Freundin weiterhin beisteht. Denn..." sie schluckte schwerund ich sah, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten "... erhat nicht viele Vertraute. Es sind immer nur Geschäftspartner oderKunden, die wir hier im Hause haben. Und oft sehe ich in seinen Augeneine gewisse Sehnsucht, die ihn wie ich vermute, wieder auf Seezieht!"


Auslauter Verzweiflung und weil ich nicht wußte, was ich sonst tunsollte, nahm ich ihre feingliedrige Hand und drückte sie.Gleichzeitig versuchte ich ein Lächeln hinzu bekommen. Aber esgelang mir nicht, denn ich heulte wie ein Schlosshund.


"Ichwerde versuchen, ein Auge auf Edward zu haben. Aber versprechen kannich leider nichts."


"Esreicht schon, wenn ihr ab und an zu Besuch kommt. Auch wenn es nichtden Anschein hat, aber er ist ein anderer wenn ihr anwesend seid. Undich sehe, ihr kommt auch mit Jenny sehr gut zurecht. Es ist eineFreude zu sehen, dass auch sie aufblüht, wenn ihr in der Näheseid." Sie lächelte mich an und es war ein unglaublich warmesund herzliches Lächeln.


Wirsaßen noch eine Weile so dort im Garten und hingen einfach unserenGedanken nach!


Eine Zeitreise die sich gewaschen hat - Part 3 - Ein endgültiger AbschiedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt