Kapitel10
Ichging auf mein Zimmer, ich musste mich erst einmal wieder beruhigen.Auf halbem Wege kam Jennifer auf mich zu. "Alexandra, ist allesin Ordnung? Du siehst aus, als würdest du am liebsten jemandem denKopf abreißen. Jemand bestimmtes im Sinn?"
"Ja,deinen Vater!" Bei diesen Worten musste ich grinsen und sieebenfalls. "Er ist ein sturer Esel. Aber wem ich erzähle ichdas?"
Jennymusste lachen: "Stur und dickköpfig und unbelehrbar. Und er hateinen unglaublich schlechten Geschmack, was Männer angeht!"Verständnislos sah ich sie an. "Naja, im Bezug auf Männer, diemir den Hof machen sollten und die mir ja angeblich gefallen. DieserBirch zum Beispiel... Wie kann er da nur annehmen, dass ich DAZU ja sage?"
Ohnatürlich, der springende Punkt, weswegen ich ja mit dem Mädchennoch reden wollte. Also konnte ich ja jetzt das Ganze auch schonanschneiden: "Ja, davon hat mir Edward auch schon berichtet. Aber erzähl mir doch einfach mal etwas von diesem Birch. Wie ist erso, was macht er. Magst du ihn überhaupt?"
IhrBlick wurde genervt und traurig zugleich. "Er ist... er ....nett ist er, höflich, zuvorkommend. Alles wäre ja auch schön, aber... er ist mir einfach unsympathisch. Und... Alex, ich weiß nochetwas. Aber Vater will davon nichts hören!" Mit diesen Wortenzog sie mich in den Eingang zur Küche. Zu dieser Zeit war hierniemand.
Verschwörerischflüsterte sie mir ins Ohr: "Alex, Reginald gehört demTemplerorden an. Ich habe es über einen guten Freund herausgefunden!Und ich habe, wenn er glaubte, ich hörte nicht zu, die Gespräche,die er mit anderen Leuten führt, belauscht. Irgend etwas stimmt mitihm nicht. Oh Alex, was soll ich denn machen? Vater glaubt mir nicht.Kannst du ihm das nicht sagen? Dir glaubt er bestimmt eher als mir."
"Jenny,das wird nicht so einfach. Edward ist so stur, dass er sich nicht indeine Erziehung und seine Pläne mit dir und Birch reinreden lässt.Ich hatte es schon damals versucht. Und wie du dich vielleicht nocherinnerst, endete das Ganze in meiner plötzlichen Abreise!"
"Aberwenn wir gemeinsam zu ihm gingen? Oder wir versuchen einen Beweis zufinden, der Reginald bloßstellt? Irgend etwas müssen wir doch tunkönnen!" Verzweiflung klang jetzt in ihrer Stimme mit, nebender unglaublichen Wut.
"Alsogut, ich werde mit deinem Vater noch einmal sprechen und versuchen,ihn von Reginalds Machenschaften zu überzeugen! Aber versprechenkann ich dir nichts. Zumal ich ja dann wohl ab heute auch deinenkleinen Bruder trainieren darf!"
"Achja,Haytham... schön für ihn! Versteh mich nicht falsch, ich mag ihnja, aber es ist einfach nicht fair von Vater!" Tränen standenin ihren Augen und es tat mir so weh, sie so zusehen. Ich legte ihrmeine Hand um die Schulter und drückte sie an mich.
Unddann war es an mir, mit einer Verschwörermiene ihr ins Ohr zuflüstern: "Weißt du was wir machen? Immer wenn Edward aus demHaus ist, werde ich mit DIR ein bisschen üben. Was meinst du? Mirwürde es Spaß machen, dir ein paar Kniffe beizubringen! Und so habeich auch Bewegung und muss nicht die ganze Zeit still sitzen!"
Ihredunklen Augen weiteten sich und strahlten mich wieder an: "OhAlex, natürlich würde ich mich freuen! Wann können wir dennanfangen? Am besten sollten wir nicht im Freizeitraum trainieren. Aufmeinem Zimmer wäre genug Platz, oder vielleicht doch lieber derGarten? Ach nein, da könnte Vater uns beim Heimkommen überraschen."Sie schmiedete mit einer Leidenschaft Pläne, die unglaublich ansteckend war, leider musste ich Jennifer aber bremsen.
"Immerlangsam, wir finden schon einen geeignete Platz und vor allem einegute Zeit!" Lachte ich und wir gingen in den Salon, wo sie wieso oft saß und grübelte. Heute jedoch nicht, sie war beflügelt vondem Gedanken, eine Verbündete zu haben. Es brach mir mal wieder dasHerz, dass ich ihr nur von kurzer Dauer ein wenig Freude bereitenkonnte.
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat - Part 3 - Ein endgültiger Abschied
أدب الهواةEin allerletztes Mal reist Alex Frederickson in die Vergangenheit zu Edward Kenway. Dieser Mensch hätte die Wahrheit verdient, hätte beschützt werden müssen. Aber Alex darf und kann nicht..