Die Route des grünen Herzens. 💚 (Pietsmiet FF)

Kapitel 17. Ängste

Die Fahrt zurück zu den anderen, zurück zudem gefürchteten Gespräch, ließen auch meine negativen Gedanken zurück in meinem Kopf kommen.
Der Gedanke daran das sie mich so nicht mehr akzeptieren könnten war fast schlimmer als damals die Trennung von meiner Ex. Diese Menschen sind meine Familie und verstanden mich immer so wie ich war, was ist wenn ich plötzlich alleine auf weiter Flur stehe?
Gedankenverdrossen kam unser Unterschlupf immer näher und nicht einmal das wunderschöne Wetter oder gar Sebastian konnten mir das mulmige Gefühl nehmen. Mein Gott, mir war so übel das man meinen könnte das etwas ganz anderes in mir heranwächst als die steigende Angst vor diesen Gespräch.
Die tiefroten Lichter der Bremse des Autos vor mir, holte mich zurück in die beängstigende Realität. Oft hörte ich das ich mit allem klar komme, ein Mensch bin der nur voller Diskussionslust ist und jegliche Emotionen an mit abprallen lasse und Gott wie sehr wünschte ich mir gerade das dies wahr wäre. Damals hab ich mir immer nur eine Maske aufgezogen, die ich dank meiner Vergangenheit bekam. Doch das ausgerechnet die, vor denen ich mich gerade an meisten fürchtete, die waren die mich diese Maske ablegen ließen, jedenfalls Privat, war schon reine Ironie, oder?

Die Tür von meinem Wagen wurde geöffnet ohne das ich überhaupt davon etwas mitbekam. "Komm, es wird schon alles gut werden. Außerdem bin ich ja bei dir.", sprach wieder diese verdammt beruhigende Stimme zu mir. Ich atmete einmal tief durch und redete mir ein das ich ohnehin nicht um dieses Gespräch herum kommen würde, also warum verstecken? Ja gut, manchmal war ich vielleicht etwaaas negativ aber niemals war ich Feige.
Ich blickte auf, sie saßen alle in der Runde vor den aufgespannten Zelten, direkt vor dem kristallklaren See.
Fuß um Fuß ging ich meinen Weg zum vermeintlichen Todesurteil und mit jedem Schritt wurde mir bewusster wie viel mir diese 4 Idioten eigentlich bedeuteten. Sie waren mehr als nur Freunde, mehr als nur Arbeitskollegen. Sie waren mein Zuhause.
Ein kalter Schauer lief meinen Rücken hinab, vorbei an jedem empfindlichen Nerv. Der Grund war Sebastians stärkende und Mut zusprechende Hand, verborgen an meinem Rücken die sich mit jedem Schritt verstärkte. Diese ganze Situation, diese ganzen Gefühle waren einfach gerade zu viel und am liebsten wäre ich wieder an dem ruhigen kleinen Bach von vorhin. Alleine mit mir und den negativen Gedanken, hauptsache nur alleine.

Ich muss wohl ausgesehen haben wie ein vollkommener Idiot, denn als ich auf Chris, Peter und Brammen zugeschritten kam, konnten sie nichts anderes als leise Lachen. Ja Ja, man macht sich halt gern über mich lustig.
Ich wollte gerade auf den Absatz kehrt machen als Sebastian mich ermahnend ansah und mich zurück in die Richtung der lustigen Runde schickte. Mit dem Kopf nach unten ging ich nun also wirklich dort hin, dort wo sprichwörtlich gleich über mein Leben und Tod entschieden wird.
Doch noch bevor ich aufsehen konnte, spürte ich eine wohlige Wärme und starke Arme die meinen zitternden Körper festhielten. "Manchmal bist du wirklich ein Idiot.", kicherte Christian in seinen Bart, während er seinen Griff um mich nochmal verstärkte.
"Bist du ernsthaft abgehauen, weil du denkst das wir nicht akzeptieren würden das du einen Mann liebst?","Du Volltrottel!", hörte man nun plötzlich die Stimmen hinter Christian ertönen. Sie klangen so voller Sanftmütigkeit, Humor und Liebe das ich nicht anders konnte als, in der Sekunde wo ich realisierte das sie es nicht nur akzeptierten sondern auch so taten als wenn es das normalste der Welt wäre, in Tränen in Christians starken Arme zusammen zu brechen. Es war alles so viel, das Fass schon mehr als voll und das war wohl der bekannte Tropfen zu viel. Was für ein Weichei ich gerade war, ich weinte. ICH?! Aber gerade war mir das ziemlich egal, ich war einfach nur überglücklich das es so gekommen ist wie es nun ist. Sebastian will es mit mir probieren, die Jungs akzeptierten mich, ich war glücklicher als jemals in meinem Leben zuvor und wir waren auf einer tollen Reise mit tollem Wetter und eigentlich hätte es besser nicht sein können.

Eigentlich..