Sicht Micha
“Maurice, da bist du ja und deine Freunde hast du auch dabei!“, schrie Maurice' Mutter uns schon entgegen. Absolut genervt schob Maurice uns an ihr vorbei. “Geht schon mal hoch, ich komm gleich nach“, meinte er noch, dann blickte er wütend zu seiner Mutter. “Komm!“, bestimmte Manu und zog mich hinter sich her in Maurice' Zimmer. Das letzte, was ich hörte war: “Ich hab keine Zeit und keine Lust, mit dir zu reden. Ich muss jetzt an einem Projekt für die Schule arbeiten.“ Kurz darauf öffnete sich auch schon die Tür und Maurice kam rein. Seufzend setzte er sich zu uns und zog das zusammen gefaltete Plakat, das wir im Sekretariat holten, bevor wir in den Streit mit Nico gerieten, aus seiner Tasche. Danach besprachen wir, welches Thema wir nehmen sollten. Letztendlich entschieden wir uns für die Boston Tea Party. Also Informationen zusammenkratzten und alles ins Englische übersetzen. Wir waren gerade dabei, den Aufbau des Plakats zu besprechen, als sich Maurice' Zimmer Tür öffnete. Überrascht blickten wir auf. “Ihr arbeitet ja wirklich!“, sagte Maurice' Mutter erstaunt. “Was hast du denn gedacht, huh? Das wir gerade zu dritt Spaß im Bett haben, oder was?“, zischte Maurice ihr entgegen. “Gott bewahre, Nein! Ich dachte einfach, es wäre nur eine Ausrede, damit du nicht mit mir reden musst. Naja, verübeln könnte ich es dir nicht“, sagte sie, ihre Trauer war ihr deutlich raus zu hören und ich bekam Mitleid mit ihr. “Dann kannst du ja wieder gehen, wir arbeiten“, sagte Maurice und sah zurück auf's Plakat. “Hast du nicht vielleicht doch ein wenig Zeit? Nur kurz?“, fragte sie leise. “Nein!“, knurrte Maurice. “Ja! Hat er!“, warf ich ein. Maurice warf mir einen wütenden Blick zu. “Nein, hab' ich nicht. Wir arbeiten“, meckerte er mich an. “Ich und Manu kommen aber auch kurz ohne dich klar“, beschwichtigte ich ihn. “Nein, ich hab keine Zeit und keine Lust!“, wiederholte er sich. Langsam platzte mir der Kragen. Wie konnte der seine verzweifelte Mutter einfach so da stehen lassen, egal was vorher war? Zumal es ihr ja wirklich leid zu tun schien. “Verdammte scheiße Maurice! Du bewegst jetzt deinen Arsch zusammen mit deiner Mutter aus der Tür und dann hörst du ihr zu, ist das klar?“, schrie ich ihn an. Ein verärgerter Blick von ihm, ein verwirrter Blick von ihr. Wahrscheinlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass ich ihr half. “Was wenn nicht, huh? Das ist immer noch meine Entscheidung!“, keifte er mich an. “Okay, genug!“, meinte ich und stand auf. Ich lief zu Maurice und drückte ihn einfach aus seinem Zimmer. “Ey, du Bastard!“, schrie er und wollte sich an mir vorbei drücken, allerdings ließ ich das jetzt nicht zu. “Benimm dich jetzt nicht wie ein Kleinkind, Maurice!“, meinte ich und verdrehte die Augen. Seufzend hörte er auf, sich zu wehren und ließ sich von mir aus der Tür schieben. “Ich hasse dich, Alter“, meinte er noch. “Jaja, hab dich auch lieb“, antwortete ich ihm. “So. Fertig“, sagte ich an Maurice' Mutter gewandt. “Danke“, entgegnete sie mir, warf mir einen dankbaren Blick zu und verließ dann ebenfalls das Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich wieder zu Manu. “Alter, war das anstrengend. Ich wusste nicht, dass der so nachtragend sein kann“, sagte ich seufzend, nachdem Manu mich einfach nur anstarrte. “Ich würde auch nicht mit ihr reden wollen“, nuschelte Manu. “Irgendwie geb' ich dir da ja auch recht, aber es ist trotzdem noch seine Mutter“, warf ich ein. “Stimmt schon. Trotzdem, du hättest ihn nicht zwingen sollen“, merkte Manu an. “Sie tat mir leid. Und wenn Maurice deswegen jetzt wirklich sauer ist, dann isses halt so. Lass uns jetzt wirklich mal weiter arbeiten“, sagte ich und beendete das Thema so.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kehrte Maurice zurück, allerdings sagte er nichts. Er warf nur einen Blick über die kleine Vorzeichnung fürs Plakat. “Das ist absolut scheiße“, war seine einzige Bemerkung. “Hm?“, ich blickte von meiner Übersetzungsarbeit auf. “Hat Manu das alleine gemacht?“, fragte Maurice. “Ja. Wieso?“, antwortete ich. “Tja. Da ist das Problem. Du hast wahrscheinlich dafür die Übersetzen alleine gemacht, oder?“, hakte er nach. “Jap“, entgegnete ich. “Äh? Hallo? Ich kann euch hören? Warum ist das scheiße?“, beschwerte er sich bei Maurice. “Okay, es ist nicht scheiße, aber die beiden Texte hättest du anders anordnen sollen. Den hier da und diesen hier dort“, erklärte er und deutete mehrfach auf dem Plakat rum. “Woaaaaaah, können wir 'ne Pause machen?“, meckerte Manu. Das war Manus Problem. Er war nicht dumm, sondern einfach nur extrem faul. “Ich hatte gerade gezwungenermaßen eine Pause“, meinte Maurice und warf mir einen wütenden Blick zu, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er diesen nicht ernst meinte. Schlussendlich ließen wir uns aber alle zurück sinken. “Und? Wie lief's?“, fragte Manu dann in die Stille. “Ist alles wieder gut“, antwortete Maurice knapp. “Worüber habt ihr geredet?“, hakte ich nach. “Unwichtig. Auf jeden Fall wird sie euch gegenüber keine Vorwürfe mehr machen. Und...“ Maurice wurde von einem Klopfen unterbrochen. “Manu? Magst du vielleicht kurz mal rauskommen?“, fragte Maurice Mutter nervös. “Äh, ja natürlich“, meinte er überrascht und lief dann raus. Kurz blickten wir uns verwirrt an. “Was wird das?“, fragte Maurice eher an sich selbst gewandt. “Vielleicht eine Entschuldigung?“, schlug ich vor. Maurice sah mich entgeistert an. “Du kleiner Arsch! Was sollte das eben?“, zischte er, ohne auf meine Idee einzugehen. “Deine Mutter tat mir leid. Außerdem schien's ja die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Worüber habt ihr jetzt eigentlich so lange geredet? Das Gespräch war echt lang“, wollte ich neugierig wissen. “Mann. Unwichtig“, antwortete er knapp. “Deswegen ging's auch so lang?“, warf ich ein. “Ist ja gut. Es ging um ihre Kindheit. Was ihr als Kind beigebracht wurde, dass Homosexualität schlecht wäre und so. Sie weiß, dass das keine Entschuldigung ist, aber sie versucht sich zu ändern. Bis jetzt hat's ja eigentlich auch geklappt, sie kommt mit gleichgeschlechtlichen Paaren klar, aber als sie gemerkt hat, dass ihr Sohn selbst schwul ist, ist wohl einfach alles wieder hoch gekommen. Außerdem hab ich mich wegen Alexander entschuldigt und dann... Ja, ging's um was Privates, nichts, was dich was angehen würde“, erklärte er mir. “Was Privates?“, wollte ich wissen. “Alter. Geht dich nichts an, okay?“, meckerte er. “Ist ja gut“, beschwichtigte ich ihn. “Ah. Und du... Äh... Hast eben, bestätigt dass du schwul bist?“ fragte ich unsicher und starrte auf den Boden. “Ja“, meinte er nur. “Klopf, klopf. Kann ich reinkommen oder fallt ihr grade übereinander her?“, fragte Manu lachend und hielt sich, aus Spaß, die Hand vor Augen. “Ah!“, stieß er hervor, als er von zwei Kissen getroffen wurde. “Ihr beide macht das echt gerne, oder?“, fragte er gespielt beleidigt und schmollte. “Keine Ahnung, wovon du redest“, meinte Maurice unschuldig. “Äh, also Michael? Könnten wir auch kurz reden?“, fragte Maurice Mutter, die plötzlich in der Tür stand. Erwachsene brauchen Glocken um den Hals verdammt! “Ja, klar“, antwortete ich aber nur und lief ihr nach.Hallo ^^ ich habe mal wieder nicht viel zu sagen, ich möchte mich nur für die 1k bedanken ^^ Als ich angefangen habe, Fanfictions zu schreiben, habe ich nicht mal mit 100 reads gerechnet und plötzlich hat schon meine zweite Story 1k! Für manche ist das nicht besonderes, aber mir bedeutet das wirklich viel! Ich bin für jeden read, jeden Kommentar und jeden Vote dankbar. Also: Danke, dass ihr meine Story lest :3 Und sorry, dass es heute etwas später kommt. Hier, als Entschuldigung gibt's Kekse 🍪 Mehr hab ich nicht zu sagen, BYE^^
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I hate you
FanfictionEs ist eine Zomdado Story. Maurice und Micha sind beliebte Jungs an ihrer Schule. Da gibt es nur ein Problem : jeder will der beste sein. Vom ersten Schultag an hassen die beiden sich und machen auch kein Geheimnis daraus.Wie wird das wohl ausgehen...