Provokationen

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Sicht Micha

Maurice kam etwas näher zu mir. Was sollte das jetzt wieder werden? “Michaaaaa. Ich hab dich was gefragt“, flüsterte er, als er schon ziemlich nah an mir war. “Ich hab recht, oder? Du denkst an die Sache, die letztes Mal hier passiert ist!“, stellte er fest. Ich konnte schon seinen Atem auf meinen Lippen spüren; er stoppte. “Warum so nervös, hm?“, fragte er und anstatt mich zu küssen zog er sich abrupt kichernd zurück. “Wer hätte das gedacht? Der ach so coole Micha ist mal sprachlos!“, kicherte er weiter. Dieser verdammte...!

Sicht Maurice

Lachend zog ich mich zurück. Ich hatte nicht vor, ihn zu küssen, denn ob man's nun glaubt oder nicht: Er stand mir einfach im Weg und ich hasste ihn dafür. Das einzige was ich wollte, war ihn zu provozieren. Es machte echt Spaß. Man konnte ihn aber auch so leicht verarschen. “Wer hätte das gedacht? Der ach so coole Micha ist mal sprachlos!“, meinte ich und lachte dabei. Irgendwie muss ich ja zugeben, dass ich es genoss, ihn so verwirrt zu sehen. Ich drehte mich um und wollte gehen. “Wo denkst du gehst du jetzt hin?“, fragte Micha und packte mein Handgelenk. “Ach? Du hast ja deine Sprache wiedergefunden“, meinte ich nur. “Pah, als ob ich wegen dir nervös werden würde“, erwiderte er. “Sah aber eben ganz anders aus. Hatte der kleine Micha etwa gehofft, ich würde ihn einfach so küssen?“, versuchte ich ihn zu provozieren. “Wäre nicht das erste Mal, dass du das tust“, sagte er aber nur. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was ich darauf antworten sollte. “Ach, ist Maurice jetzt etwa sprachlos?“, sprach er so wie ich vorher. “Weiß er etwa nicht, was er dazu sagen soll?“, redete er weiter. “Oh, armer kleiner Mauri!“, meinte er und wuschelte durch meine Haare, als wäre ich ein kleines Kind. “Mauri?“, fragte ich nach. “Ja. Abkürzungen von Maurice. Süß oder?“, erklärte er und gab mir damit unfreiwillig die Kontrolle über das Gespräch zurück. “Aha? Süß?“, meinte ich grinsend. “Mauri. Nicht du!“, sagte er schnell. “Aber ich BIN doch mit Mauri gemeint, also meinst du schon mich“, stellte ich grinsend fest. “Ne, also...so war das jetzt nicht gemeint!“, redete er sich raus. “Jaja Micha, versuche nur, dich rauszureden. Ich weiß, dass ich geil bin!“, sagte ich. “Geil und süß ist nicht dasselbe“, meinte er. “Aha? Du hast gerade nicht abgestritten, dass ich süß bin!“, stellte ich erneut fest. “Junge hörst du dich eigentlich auch mal selbst reden? Ist ja nicht auszuhalten!“, meckerte er. “Ich verpiss mich jetzt wieder raus. Hab kein Bock mehr hier meine Zeit mit dir zu verschwenden“, nuschelte er und ging an mir vorbei. “Ha, spätestens beim Strafdienst wirst du das wohl müssen!“, meinte ich triumphierend. “Wer sagt, dass ich da hingehe?“, fragte er und drehte sich noch mal kurz zu mir um. “Hast doch gehört, was er gesagt hat: Je öfter du den Mist schwänzt, desto länger musst du's machen!“, meinte ich. Mir war bewusst, das Micha auf jeden Fall dahin gehen würde. “Pah!“, stieß er aber nur hervor und ging aus dem Raum. Lachend verließ ich ebenfalls den Raum.
Nach der letzten Stunde, Mathe mit Frau Knauf, ging ich leicht genervt zum Treffpunkt des Strafdienstes. Micha folgte mir gelangweilt. Kurz überlegte ich, auf ihn zu warten und den Rest des Weges zusammen zu gehen, allerdings hatte ich gerade nicht so viel Lust auf ihn. Klar, die Streitereien mit ihm machten mir schon Spaß, aber gerade hatte ich einfach nur extrem schlechte Laune. Frau Knauf war mir heute gehörig auf den Sack gegangen. “Maurice und auch Micha! Dachte ich mir doch, dass ihr kommen würdet. Also, ihr räumt jetzt den Klassenraum der 10b auf. Er ist so verschmutzt, dass die Reinigungskräfte sich weigern, das zu tun. Würde ich aber auch, so wie es da drin aussieht!“, meinte er und ging mit uns zu besagten Raum. Wow.... was war bitte mit dieser Klasse falsch? Ist ja ekelhaft. Okay, Papier lag bei uns auch oft auf dem Boden rum, aber hier konnte man kaum einen Schritt machen, ohne in irgendwas reinzutreten. “Das ist ein Witz oder?“, fragte Micha neben mir. “Nein. Ihr habt Strafdienst, ihr macht sauber!“, forderte er uns auf. “Warum können die das nicht selber machen?!“, wollte ich wissen. “Wir haben keine Ahnung, wer das war. Und jetzt macht's einfach. Hättet ihr euch heute beherrscht, wärt ihr jetzt nicht hier. Wenn ich morgen in diese Klasse gehe und sehe, dass ihr nichts gemacht hat, bekommt ihr noch mehr Ärger, klar?“ Genervt seufzten wir und nickten. Herr Meißner ging und wir begannen aufzuräumen, natürlich nicht, ohne uns gegenseitig die Schuld dafür zu geben. “Hättest du mich nicht gegen den Baum gedrückt, wären wir jetzt nicht hier!“, meckerte er rum. “Von wegen! Hättest du mich nicht geschubst, hätte er das bestimmt nicht mitbekommen!“, beschuldigte ich ihn ebenfalls. “Maurice, du kleiner...!“, knurrte er und kam auf mich zu. Hatte ich Angst? Nein. Nicht vor ihm. Ich blickte ihm provozierend entgegen.






Hallo ^^ Ich hoffe, es geht euch allen gut? Ich hab mal wieder keine Ideen für ein Nachwort, aber da ich versuche, immer eins zu schreiben, habt ihr jetzt das hier. Naja, ich verabschiede mich mal, BYE^^

I hate youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt