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10.03 Uhr

"Yoooongii! Wach auf!", genervt drehte ich mich auf die andere Seite. Das konnte nur einer sein. Seit ich meinen Zusammenbruch hatte, wollte Jimin jede freie Minute mit mir verbringen. An sich war das ja wirklich süß, aber er wusste nicht, wie sehr er mein Herz damit quälte. Wie gerne ich ihn doch küssen würde und ihm sagen wollte, wie sehr ich ihn liebte. Wäre Jisoo nicht in meinem Kopf, hätte ich mich vielleicht schon längst getraut. (Ja, ich hatte meine Stimme im Kopf Jisoo getauft. Sie stand total auf Blackpink und hatte darauf bestanden!) Doch Jisoo meinte, ich sollte zuerst abnehmen, damit mich so eine perfekte Person lieben konnte. Und vermutlich hatte sie recht.

10.05 Uhr

Die Tür wurde aufgerissen und ein fröhlicher Mochi kommt herein spaziert. "Hyung steh auf! Wir wollten doch heute in die Spielhalle", rief er und nahm Anlauf. Mit einem gezielten Sprung landete er auf meinem Bett... und riss geschockt die Augen auf. "Park Jimin! Raus aus meinem Bett!", schrie ich. Doch es war zu spät. Natürlich. "Bett? BETT?! Das ist ein Stein und kein Bett! Warum schläfst du auf sowas?" Ich antwortete nicht und starrte an die Wand. Erneut setzte er zum Reden an: "Bei deinem Körperbau muss doch schon eine weiche Matratze schmerzhaft sein." "Willst du damit behaupten, dass nein Fett sich durch die Matratze drückt?" "N-Nein! I-Ich..." "Sei einfach still Park Jimin! Und zu deiner Frage... Weil ich es nicht anders verdient habe. Und jetzt raus aus meinem Zimmer! Ich komme heute nicht mit." "Aber Hyung..." "Raus!" Ich war wütend und wusste selbst nicht warum. Ja vielleicht hatte ich etwas überreagiert, aber es war schon zu spät. Mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf verließ Jimin den Raum und nahm alles mit sich. Leere erfüllte nuhn wieder mein Herz.

18.50 Uhr

Inzwischen war es abends. Die Anderen sind tatsächlich in die Halle gegangen, nicht ohne den Versuch mich noch einmal umzustimmen. Schließlich hatten sie aufgegeben. Kurz darauf bin ich ins Bad gelaufen und habe mir die Klinge geschnappt. Doch anstatt in dem Raum zu bleiben, lief ich in den kleinen Trainingsraum. Zunächst ließ ich mich auf den Boden fallen und starrte leer auf einen Punkt an der Wand. Ich überlegte, was ich jetzt zu tun hatte. Nach einer Stunde hatte ich, mit Hilfe von Jisoo die Erleuchtung. Ich stand auf, schaltete die Musik an und begann, mich zu der Musik zu bewegen. Jisoo und ich hatten ein neues Konzept.
Ein falscher Schritt, ein Schnitt.
Eine richtige Reihenfolge von Schritten, ein Schluck Wasser.
Es waren zu viele falsche Schritte.
Ich hatte den ganzen Tag trainiert, nichts seit langer Zeit gegessen und zu viel Blut verloren. Der Boden war rot. Man konnte das Linoleum nicht mehr erkennen, so verschmiert war alles.
Doch spätestens, als mein Sehvermögen aussetzt und ich nach vorne kippte, wusste ich:
Ich bin zu weit gegangen.
Mir war es egal.

Pink! Warum zum Hades Pink?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt