Kapitel 16

155 9 6
                                    

Endlich kamen wir zuhause an und ich lief direkt in mein Zimmer. Vielleicht war alles nur ein Traum. Genau - alles nur ein böser Albtraum und gleich würde ich aufwachen und alles ist gut. Bitte sag dass das nur ein böser Traum ist! Ich fing an zu weinen und schluchzte. Wieder. Das konnte doch nicht wahr sein. Warum? Warum er? Warum ich? Warum wir? Warum jetzt?

Tausende Fragen schwirrten durch meinen Kopf wie ein Wespenschwarm. Es fühlte sich an als würde jemand mit einem Hammer immer wieder auf mein Herz schlagen - bis es irgendwann zerbrechen wird. Aber ich will doch stark sein, für ihn. Es tut ja nur so weh. Ich lag ganze Nacht wach und weinte. Vielleicht half es nicht rumzuheulen, aber angeblich hat ja jeder seine eigene Art Schmerz zu verarbeiten. Ich war gerade noch am schluchzen, als plötzlich die Tür aufging. Maddy's warme Stimme erschien im Dunkeln.

"Du weinst schon die ganze Nacht", sagte sie und schlich langsam zu meinem Bett. Sie setzte sich auf sie Bettkante und man sah ihre Augen leuchten. Ich konnte es ihr einfach nicht sagen. Ich hatte zu viel Angst das sie es nicht verstehen würde. Das sie daran kaputt gehen würde. Es soll nicht noch eine Person diesen schrecklichen Schmerz erleben.

"Maddy. Hör zu", sagte ich behutsam und nahm ihre Hand.

"Es ist etwas passiert - aber mach dir keine Sorgen um mich. Ich kann es dir nicht sagen. Aber ich will dich auch nicht anlügen."

"Sag es mir bitte! Ich bin kein kleines Kind mehr. Wenn du so lange weinst muss schon wirklich was Ernstes sein."

Das war klar. Jetzt kommt wieder die 'ich-bin-kein-kleines-Kind-mehr Sache'. Natürlich ist sie kein kleines Kind mehr, aber auch noch nicht erwachsen. Sie muss doch verstehen dass ich mir einfach nur Sorgen mache.

"Es geht hier nicht darum, das du kein kleines Kind mehr bist. Ich weiß das du keins mehr bist, aber ich mache mir einfach Sorgen. Als deine großer Schwester muss ich dich beschützen."

"Du kannst mich aber nicht ewig beschützten. Ja - die Welt ist grausam. Aber das ist kein Grund alles versuchen vor mir zu verstecken. Das bringt nämlich nichts, ich finde es eh raus. Sag es mir lieber selber.", sagte sie streng, aber ruhig.

Irgendwie hatte sie Recht. Aber irgendwie auch nicht. ich war so geteilter Meinung, das ich selber nicht mehr wusste was ich sagen sollte. Ich schluckte schwer und dann kam es einfach aus mir heraus während ich an meine weiße Tapete starrte.

"Sami ist tot"

Ich sah aus dem Augenwinkel wie sie mich ungläubig anstarrte. Dann füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie versuchte sie krampfhaft wegzuzwinkern, aber es ging nicht. Sie liefen ihr hemmungslos über die Wangen. Sie ließ ihren Kopf auf die Bettdecke fallen und schluchzte hinein. Ich legte ihr zögernd einen Hand auf den Rücken. Ich hatte es ihr doch nicht sagen sollen. Jetzt muss ich mit ansehen wie sie leidet. Ich hasse es Menschen, die mir wichtig sind weinen zu sehen. Das ist einfach zu viel mich. Doch auch mir selber strömten die Tränen übers Gesicht. Wenn ich auch nur daran dachte...

Ich ging wieder an zu schluchzten. Manche würden mich vielleicht als Memme bezeichnen.

Also heulten wir beide in meinem Bett und ließen die Nacht an uns vorbei ziehen.

________________________________

Hey meine Sweethearts <3

Ich weiß das letzte Kapitel ist schon wieder zu lange her :/

Ich hoffe euch gefällt dieses letzte Kapitel trotzdem gut :)

Ich bin eigentlich ziemlich zufrieden mit dem Ende :D Ich könnte natürlich eine Fortsetzung schreiben...aber das kommt darauf an ob ihr das wollt. Also wenn ihr für eine Fortsetzung seit votet fleißig :*

Ansonsten wünsche ich euch noch einen schönen Tag :)

Und bald hat Niedersachen (Ich) auch Herbstferien *-* Endlich :D

Naja ich will euch nicht zu lange mit meiner Wenigkeit belästigen :D

Lots of love

May xx

Right Place & Right Time - Sami SlimaniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt