# 14 Are you lonesome tonight ?

49 3 0
                                    


14. Are you lonesome tonight ?

Durch das Licht, das vom Festplatz in Strandnähe fiel, war es ihm nur möglich, die Person als Umriss zu erkennen.
Doch auch wenn das Meer hinter ihm rauschte und lediglich eine Silhouette zu sehen war, er musste sich keine Mühe geben zu erkennen WER ihn daran hindern wollte, diesen Teil seiner Vergangenheit im Ozean ein für allemal zu versenken.
Die Stimme würde er unter tausenden erkennen.
"Was willst DU denn hier?", fragte er schroff und seine Faust fuhr in seine Hosentasche.
Erst dort öffnete er sie wieder und gab somit das kleine Stück Metall frei, das sich einen Platz ganz unten neben dem geknickten Zettel mit seinen Rede - Notizen suchte.
"Ich habe gesehen, wie du mit deinem Weinglas verschwunden bist..."
Claires Stimme klang süß.
Verdammt süß, in einem anderen Universum hätte dieser Klang dazu beigetragen, dass er er zu ihr gegangen wäre um sie zu küssen.
Aber in diesem verdammten anderen Universum, wären sie verheiratet und es wäre nur zu romantisch gewesen seine Frau am Meer, auf einer Hochzeit von Freunden, zu küssen.
Stattdessen sah er nur die Silhouette, ihrer wunderbaren Figur, welche sich scharf gegen das Licht, das über ihrem Rücken auf den Strandabschnitt fiel abhob, und ließ sich von ihr Offensichtlichkeiten erklären.
"Das hast du gesehen ja?", schnaufte er und er löste sich nun aus seiner angespannten Starre, um ein paar Schritte auf sie zuzugehen.
Der Lichteinfall veränderte sich und schemenhaft ließ sich nun ihr Gesicht erahnen.
Der Duft ihres Parfüms hing träge in der schwülen Luft die sie umgab.
"... erstaunlich, wo du doch mit tanzen beschäftigt warst...", setzte er harsch fort.
Claire bediente sich derselben Floskel, die sie genau dorthin gebracht hatte: " Das ist eine Hochzeit, da tanzt man... oder nicht?"
Jetzt war er auf gleicher Höhe und er konnte ihr Gesicht endlich deutlicher sehen.
"So wie andere Leute auch." Ihre Stimme war leise.
Zaghaft steckte sie dann einen Finger hervor, um über seinen Arm zu streichen.
Sie berührte ihn nur einen kurzen Moment, bevor er ihr auswich und dennoch fühlte es sich für Owen an, als hätte sie einen Stromschlag ausgesendet.
Er fühlte sich ertappt und schwach in diesem Augenblick, und er hasste es!
"Wie du schon sagtest ... es ist eine Hochzeit..." rollte es bedächtig über seine Lippen. Als habe er sich sorgfältig überlegt, ob diese Antwort eine Gute sein würde.
"Bitte wirf ihn nicht weg...", sagte Claire nun nochmal und er konnte wahrnehmen, dass sie zu seiner Hosentasche nickte, "Ich weiß, dass es mein Ring war..."

*Der Verlauf dieser Unterhaltung trägt nicht gerade dazu bei, dass du dich weniger schwach fühlst Grady*
"...was du nicht sagst..." gab er lahm zurück.
"Ich habe ihn in deinem Handschuhfach gesehen, zwischen den Strafzetteln...", erklärte sie und auf ihrem Gesicht breitete sich ein wissendes Lächeln aus.

*Scheiße!*
"Ahmm..." machte Owen und presste die Lippen aufeinander, in der Hoffnung, es würde verhindern das weitere dumme Worte seinen Mund verließen, "... okay..." setzte er zusammenhanglos hinzu und grub die Hände nun so fest in die Taschen der Hose, dass seine linke Hand unweigerlich auf das Metall stieß.
Er kehrte ihr den Rücken und entfernte sich eine paar Schritte zu seinen Schuhen, die nach wie vor im Sand parkten.

*Okay???? Mehr hast du nicht auf Lager als: OKAY?!*
Der Sand unter seinen nackten Füßen war kühl und weich.
Erneut schloss sich seine Faust um den Ring, den er in der Tasche zu fassen bekommen hatte.
Dann fasste Owen blitzschnell einen Entschluss: Seine Hand schnellte hervor und erneut spannte sich sein Körper zu einem Wurf. Er war sich sicher, dass er diesmal loslassen würde, egal um was sie ihn bat!

Doch fast im selben Moment fand er sich im kühlen Sand wieder.
Zu Boden gerissen von der Schwere ihres formvollendeten Körpers, der nun auf ihm lag und seine Wurfhand in den Sand drückte.
"Ich kann mir vorstellen,dass meine Bitte nicht das größte Gewicht für dich hat..." begann sie betont lässig, so als würde sie jeden Tag einen fast 1,90 m großen Kerl unter vollem Körpereinsatz zu Fall bringen. Bloß um zu verhindern, dass er etwas tat, mit dem sie nicht einverstanden war, " dennoch... wirf ihn nicht ins Meer..."
Resigniert ertönte ein Seufzen aus dem Körper unter ihr.
"Du hast mich umgeworfen!" stelle er so sachlich wie möglich fest.
Clarie musste lachen und ihr wurde erst jetzt bewusst, dass sie das tatsächlich getan hatte.
"Entschuldige! Du bist schließlich ein Dickschädel und ich möchte nicht dass du..." begann sie doch ihre Mine wurde rasch wieder ernst, während sie sich versuchte von ihm herunter zu kämpfen.
Bevor sie sich aufrichten konnte, spürte sie seine große Hand in ihrem Rücken die sie festhielt wie einen Schraubstock.
"... nenn mir doch nur einen Grund warum ich das NICHT tun sollte!" unterbrach er sie und dabei klang seine Stimme klang rauh und verheißungsvoll.
Sein Atem roch nach süßem Rotwein und sein fester Körper unter ihr fühlte ebenso aufregend wie vertraut an, so dass Claire für einen Augenblick nicht in der Lage war einen Satz zu kreieren, der Sinn gemacht hätte.
Also senkte sie ihren Mund auf seinen herab und gab ihm einen langen, festen Kuss.
"Ich bin mir nicht sicher ob das reicht...", murmelte der dann an ihren Lippen und sie lächelten beide für einen kurzen Augenblick.
"Ich.. ich..." stammelte sie anschließend und wand sich nun endgültig von ihm herunter um neben ihm im Sand zum sitzen zu können.
"Owen... ich habe den Anlass geliebt aus dem du ihn mir gegeben hast... "
"Du hast ihn mir vor die Füße geworfen..." erklärte er ihr, als müsste er ihr Gedächtnis auffrischen und er stützte seinen Unterarm auf sein inzwischen angewinkeltes Knie.
Der Ring blitze im Lichteinfall der Party kurz auf, als er in bedächtig zwischen seinen Fingern drehte.
Er vermied es sie anzusehen.
"Es... ich.... ich hab...."
Jetzt blickte er sie an: " Sag es!" forderte er sie auf, ".. sag das Claire Dearing einen Fehler gemacht hat, als sie DAS getan hat!" forderte er sie heraus. "
"Ich ...bin nicht.. ich war nicht... ich..." Owen versetzte es einen Stich zu sehen, wie sehr sie nach den Worten rang, zu denen er sie praktisch gezwungen hatte.
"... lass gut sein!" meinte er dann resigniert und erneut verschwand das Schmuckstück in seiner Hosentasche, " du hast Recht, vielleicht kann ich ihn irgendwann versetzten!"
"Owen..." murmelte sie kleinlaut und ihr Atem striff sein Ohr.
"Hmmm?"
"Ich habe ihn weggeworfen und das war nicht richtig. Es wird nicht besser, wenn du dasselbe damit machst." ihre Stimme klang versöhnlich, " ich möchte, dass du ihn für mich aufhebst."
Ihr Kinn ruhte auf seiner Schulter, während er ein weiteres resigniertes " Hmmm.. " brummte.
Eine Weile sprach niemand ein Wort und beide betrachteten das vor und zurück der Wellen die auf den Strand rollten.

Probably - We need more than thousand 2nd Dates Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt