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Die Elbin tapste durch das hohe Gras,welches sachte ihre Beine streifte und sie ab und zu kitzelte. Lächelnd schaute sich hinauf zu den Baumkronen und dann in den sternenklaren Himmel. Das Mondlicht erhellte ihre Gestalt. Ein Hase hoppelte zurück in sein Loch,als er sie kommen hörte. Eine Eule schuhute in der Nacht und drehte ihren Kopf zu dem Eindringling,doch als sie das Mädchen wiedererkannte,welches öfters durch den Wald spazierte,nahm sie sie nicht als Feindin wahr und wendete sich wichtigeren Dingen zu. Und zwar Suche nach Beute. Ihre bernsteinfarbenden Augen erfassten jeden und alles,selbst die Feldmaus entging ihr nicht,die gerade in ein Gebüsch sprang,um zu fliehen. Doch es war schon zu spät,der prachtvolle Vogel schwang sich schon in die Lüfte und viesierte ihre Beute. Der Wind flüsterte ihr in die spitz zugehenden Ohren und umspielte ihre Haare. Diese fielen in langen Locken auf ihren Rücken und streiften den Stoff,der ihr Gesäß umhüllte,dort endete ihre Haarpracht,denn zuvor wurde ihr Haar noch nie geschnitten. Ihre Mutter verbat es ihr und auch ihrem Großvater musste sie den Eid ablegen,sie nie zu kürzen. Denn zu stolz war er darauf das ihre goldebraunen Haare einen roten Stich am Haaransatz hatten. Verbissen fauchte er jede Person an,die es abstritt,denn leider hatte keiner seiner vier Söhne prachtvolles,rotes Haar wie er sie besaß. Töchter selber hatte er keine,ausgenommen von seinen Schwiegertöchtern natürlich,und da wollte er diesen Funken Hoffnung an rotes Haar in seiner Familie auch nicht ersticken lassen. Sie blieb stehen,schloss die Augen,presste ihre Zehen in die angefeuchtete Erde,da es noch gestern aus den Wolken getröpfelt hatte. Ihr Bruder hatte ihr gesagt,dass die Wolken dann pinkelten,wenn es regnet,doch das hatte sie ihm nicht abgekauft und dazu hatte sie noch Großvaters Rat eingeholt,der ihr bestätigte das die Wolken sie nicht anpinkelten. Sie versank in die Schönheit des Waldes. Trotz das ihr Vater ihr nicht gewehrte ohne Begleitung in den Wald zu gehen,stand sie hier und genoss es,auch wenn Gewissensbisse an ihr nagten,aber sie ignorierte sie. Was sollte schon passieren? Kleine Steine drückten sich in die Haut ihrer nackten Füße,doch davon ließ sie sich nicht stören. Ein intensiver Geruch von Regen drang in ihre Nase und aus weiter Ferne hörte sie,die Vögel ihre Lieder anstimmen, um sie aus voller Inbrunst heraus zu posaunen. Das Rotkehlchen,welches auf einem Ast über ihr eine Pause machen wollte,sprang auf und ließ süße Klänge seiner Kehle entfliehen. Ein Lächeln lag auf ihren vollen Lippen. Leise summte sie mit den Vögeln mit,verlor sich in die dunkle Nacht,in die Vögel die ein Gute Nacht Lied angestimmt hatten,bis ihre Ohren ein Geräusch wahrnahmen,welches ihr Gesicht erblassen ließ und auch ein Schweißfilm legte sich auf ihre Stirn ab. Ihr Herz blieb vor Schreck und Angst stehen;das Pochen dieses schüttelte ihren zarten Körper.
Gekreische. Es kam aus dem Dorf. Was war passiert? Die Vögel verstummten sofort und auch das prächtige Rotkehlchen nahm die Gefahr wahr und erhob sich schwerfällig und verschwand in der Dunkelheit der Sommernacht. Schnell drehte sie sich um,ihre noch kurzen Beine wurden umspielt von dem Rock ihres Nachtgewandes,welches ihr bis zu den Knien reichte,der raschelnd um ihre Beine flog. Schreie ertönten in der Ferne und sie konnte nichts anderes,als sich als dumm zu betiteln,so weit in den Wald gelaufen zu seien. Ein Mensch hätte die Geräusche nicht wahrnehmen können,doch sie als Elb tat es. Sie war noch geschlagene 4 Sommer jung,denn sie war vor kurzem erst geboren,doch altete von Tag zu Tag,auch wenn die Alterung in den jungen Jahren eines Elfen,dem eines Menschen glich. Als sie bestürzt in die Ansiedlung ihres Wohnortes stolperte,erstarrte sie als ihr die Massen der Orks in die Auge stachen. Was war hier los? Wo war Mutter? Und Adar? Und ihre Brüder? Und ihr Pony? Sie suchte in dem Schlachtfeld nach ihnen,doch von Erfolg wurde sie nicht gekrönt. Stattdessen wurde einer dieser Monster auf eine alte Frau aufmerksam,die kein Elb war. Sie war eine Heilerin und besaß hohes Ansehen im Dorf. Doch war sie schon 69 Jahre jung,was für ein Elb als Alter nur ein Wimperschlag wäre,und war nicht mehr die Schnellste noch stark genug,um sich zu verteidigen. Mehrere Menschen lebten zusammen mit den Elben hier,auch wenn viele Menschen sich vor den Elben fürchteten,da viele erlogene Gerüchte sich unter ihnen ausgebreitet hatten,taten diese es nicht. Doch zu den Vourteilen gegenüber den Elben kommen wir zu einem anderen Zeitpunkt. Gröllend lief er auf diese zu,war kurz davor sie in seine Hand zu nehmen und zu zerquetschen,denn die Frau war nicht viel größer als die Keule,die er in seiner anderen Hand schwang,selber und sie hätte wohl als Zwerg bezeichnet werden können,was keine Beleidung war,doch der Ork wurde zuvor von einem Pfeil mitten in der Brust durchbohrt und somit aufgehalten und tot fiel er vor die Füße der Frau. Eine der Söhne des Wirtes der Tränke ,,Das bockende Pferd" hatte den Bogen gespannt und einen Pfeil auf das Ungetüm zusausen lassen. Er war auch ein Mensch,dennoch ein begnadeter Schütze,der auch so manch Elb mit seinen Fähigkeiten nahe kommen konnte. Dieser drehte sich jedoch um und suchte sein nächsten Opfer,um diesem ein Pfeil durch das Herz zu bohren oder sein Schwert,welches sich noch in seiner Scheide befand,sprechen lassen können,doch auch wenn die Elben und Menschen des Dorfes stark waren und kämpfen würden,waren sie in der Unterzahl. Der Kampf stand für viele schon fest,also machten sich diese mit Frau und Kinder auf und ließen alles zurück. Das Dorf war kein feiges Volk und wusste sich auch zu verteidigen,dennoch waren sich auch alles andere als dumm und sahen ein,dieser Kampf war schon besiegelt,nur noch ihr eigenes Schicksal konnten sie in die Hand nehmen und so machten sich die Alten,die Kranken,die Frauen und die Kinder in die Tiefen der Wälder auf.Auch die ersten Männer rannten im Schutz der Nacht in den Wald,um von dort aus weiter zu kämpfen oder auch zu fliehen. Der einstige Marktplatz war unübersichtlich durch Orks mit schwingenden Keulen,Nahkämpfer und Fliehenden. Doch anstatt zu den nach ihr rufenden Frauen zu rennen,unter denen sich ihre Mutter nicht befand,rannte sie in das Getümmel. Drauf acht gebend weder von Schwertern noch Keulen getroffen zu werden,sprintete sie zu ihrem Haus,welches auch schon mal bessere Tagen gesehen hatte. Es war beschädigt und das einstige Beet war von Füßen platt getrampelt worden. Eventuell war ihre Familie noch im Haus,auch wenn es ziemlich unwahrscheinlich war,suchte sie sie. Zuletzt öffnete sie die Tür der Stallungen,doch auch diese waren leer. Man hatte die Pferde rausgebracht,ob es ihre Familie war oder Orks,die diese verspeisen wollte,wusste sie nicht. Ihr flossen unzählige Tränen über die reinen Wangen. Wo waren sie nur alle? Mit verquollenen Augen tastete sie sich zu der Box ihres geliebten Ponys und öffnete die Tür. Schluchzend ließ sie sich auf das Stroh fallen und lehnte sich an das knarzende Holz. Ein Schrei des Verlustes entfloh ihr und sofort schlug sie sich die Hand vor den Mund. Hatte jemand sie gehört? Erstarrt blickte sie zu der Wand und kauerte sich zusammen. Ihre Arme schlang sie um ihre Knie und auf denen betete sie ihren Kopf. Stumm liefen die Tränen ihr herunter,wagen tat sie es nicht mehr ein Geräusch zu verlieren. Doch niemand hörte das verzweifelte Mädchen,nicht ein Ork oder ein Mensch kam zu ihr. Doch das Kampfgeschrei,das Aufknallen von Klingen aufeinander,die ersticken Schreie der Menschen die in dieser Nacht fallen würden,verstummten nicht. Sie hallten in ihren Ohren wieder und verankerten sich in ihrem Gedächtnis. Die Schlacht war entschieden und dennoch saß das Mädchen in dem Stall,von Schluchzern geschüttelt und von der Stille und Dunkelheit umarmt. Sie schlief ein,schrie in ihren Träumen,erwachte aus diesen wieder und mit neuen Tränen glitt sie wieder in die Traumwelt. Dabei weckte sie wohl jedes Wesen in ihrer Nähe auf und machte sie auf sich aufmerksam.

Doch wir werden wohl erst im nächsten Kapitel erfahren,welche Wendung das jetzige triste Leben des Kindes machen würde,doch das eine Wendung das Leben Nairas um 180 Grad drehen würde war gewiss.

Naira-Flammenherz |Legolas FanFiction|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt