2 | alles leer?

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Seit Tagen war die unbekannte nun schon wach, sprach weder ein Wort noch wollte sie essen. Sehr dankbar. Jesus war der einzige der an sie ran kam, den anderen vertraute sie noch weniger  und widmete ihnen keinen Blick.

„langsam musst du mal etwas essen kleines.. sonst stehst du das nicht durch. Verstehst du?" versuchte Paul ihr weis zu machen, vergeblich.
Das Mädchen starrte ihn nur mit einem leerem Blick an, doch sagte nichts. Kurz darauf drehte sie sich wieder von ihm weg und zog sich die Decke ins Gesicht.

Jesus verließ zweifelnd das Krankenzimmer, draußen stampfe er dann aufgebracht im Kreis.
„immer noch nicht?" fragte Maggie, welche gerade auf ihn zu kam vorsichtig. Sie legte ihre Hand sanft auf seine Schulter und legte den Kopf schief. Er verneinte dies und senkte den Kopf. Seid ihrer Ankunft zerbrach sich der Mann den Kopf über das noch unbekannte Mädchen und ihre Lage.

„hey das wird schon" versuchte Maggie ihm aufmunternd beizubringen.

„früher oder später wird sie was essen" mischte ein Junge mit schulterlangen Haaren und Sheriff Hut sich nun ein.

„Carl, Versuch du doch es mal" schlug Maggie vor. Der Junge wusste ja gar nicht was er da sagte, fast schon hoffnungslos brachte Maggie ein Lächeln auf die Lippen.

Jesus kniff ein Auge zu und wechselte den Blick zwischen den beiden.
„warum sollte sie auf Carl anders reagieren?" fragte Jesus mit einer klaren Verwunderung im Gesicht.
„die beiden müssten etwa im selben Alter sein, vielleicht ist es so einfacher für sie sich uns zu öffnen" versuchte Maggie zu erklären.
„ein Versuch ist es wert" entgegnete Carl als er Jesus leicht zugrinste.

Die Tür des Krankenzimmers öffnete sich und eine dunkle aber auch ruhige Stimme fing an zu sprechen.
»hey ich bin Carl..« er schluckte tief und näherte sich dem Bett.
Keine Reaktion ihrerseits.
»die.. die anderen machen sich Sorgen um dich.. du bist noch sehr schwach und wenn du nicht langsam was isst, dann naja wirst du nicht mehr lange... unter uns bleiben.. so fies das auch klingt.« versuchte Carl die Wahrheit schön zu verpacken, auch wenn das nicht unbedingt gut geklappt hatte.

Sie drehte sich vorsichtig um, als Carl ihr helfend die Hand hinhielt, sie zögerte zuerst, packte dann aber schwach zu.
Ein blondes Mädchen mit blauem Fleck ums Auge, kaputten trockenen Lippen, rotem geschwollenem Auge und zerzausten Haaren schaute dem Jungen nun ins Gesicht.
Carl kniff die Augen kurz zu und lächelte sie dann herzlich an. Geht doch.

„ich bin Carl. Und du bist?" erkundigte sich der Teenager, nachdem er sich erneut mit seinem Vornamen vorgestellt hatte. Sie antwortete nicht, jedoch fuhr sie sich über den Arm, welcher mit gewaltigen Kratzern und Gänsehaut überseht war.
„na dann okey.. aber iss wenigstens was. Für mich.. oder für Jesus?" bat er sie in einem eher zweifelnden Ton. Er dachte er hätte es geschafft, doch als sie keine Antwort rausbrachte war die Hoffnung wie weggeflogen.

Sie griff zittrig nach dem Teller, welcher ihr fast aus der Hand gefallen war. Carl fing diesen aber unversehrt auf. Kurz musste er grinsen, stellte dies aber schnell wieder ein.
„na wenn das nicht ein Grund ist was zu essen?" schmunzelte er.
Sie schluckte kurz und griff nach der Gabel.

„geht doch" grinste er erleichtert.
„ich geb ihm gleich Bescheid" er deutete auf die Infusion, welche fast durchgelaufen war.

„ich komme später wieder" mit den Worten verabschiedete sich Carl als er dem Mädchen zurück in Liegeposition geholfen hatte.

Der langhaarige Junge kam mit leerem Teller und breitem Grinsen zurück aus dem Zimmer.

„wow.. alles leer?" erkundigte sich Jesus erstaunt und man konnte sofort sehen wie sich ein erleichtertes Lächeln auf seinen Lippen abzeichnete.

„Ja! Aber reden will sie trotzdem nicht"
Carls Mundwinkel sanken wieder.
„schau dein Vater kommt zurück! Sieh nach ob du helfen kannst, Grimes" beauftragte ihn Maggie und lenkte den Jungen somit von seiner Enttäuschung ab.

Einige Tage vergingen. Ihr körperlicher Zustand hatte sich schon verbessert. Ob es an einem Trauma lag, dass sie nicht sprach wusste niemand, doch Jesus vermutete sowas in der Art. Er hatte sich selbst die Vaterrolle gegeben. Großes Mitgefühl fühlte er für die immer noch schweigende junge Dame.

„hey kleines" begrüßte Jesus sie, als er mit Maggie den Raum betrat.
„wir haben beschlossen das du bei Maggie und mir im Haus schlafen sollst. Naja um nicht allein zu sein." fuhr er fort
„Aber komm erstmal mit, wir zeigen dir dann alles"
Maggie die zuvor still daneben stand mischte sich nun auch ein.
„du siehst doch, dass sie das noch nicht alleine bewältigen kann, Jesus!" fauchte sie ihn an.

Mit zittrigen Bewegungen versuchte die unbekannte sich aufzuraffen, doch Jesus kam ihr  zuvor. Er stellte sich seitlich neben sie und hob das Mädchen mühelos hoch.

Jeder der auf dem Hof anwesenden Leute starrte in ihre Richtung.
„ist schon gut" beruhigte er das Mädchen in seinen Armen, sie vergrub darauf hin ihr Gesicht in Paul's T-shirt. Im Haus angekommen, geschützt vor all den durchlöchernden Blicken, sah sie durch den großen Eingangsbereich.
„einfach die Treppen rauf" ordnete Maggie freundlich an.

In dem besagten Zimmer angekommen, setzte er sie auf dem großem Bett ab.
Maggie gesellte sich zu ihr und legte ihre Hand auf die Schulter des Mädchens, zunächst wollte das Mädchen zurückzucken, doch Maggies Hand kam ihr zuvor.
„ich hoffe es gefällt dir hier." sagte die schwangere Frau mit warmem Worten.

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