Kapitel 16

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Luna

Geschockt starrte ich meine zitternden Hände an. Was hatte Moon nur angerichtet? Ich hatte wieder die Kontrolle über meinen Körper, aber lange nicht über mein Leben. Nun musste ich mich meinen Problemen stellen, die Moon angerichtet hatte. Wie hatte das nur passieren können? Meine Eltern wussten, dass ich eine innere Wölfin besaß und bald würden es alle wissen. Allen voran Arman, da eben er der Beta von unserem Rudel war. 

"Scheiße", hauchte ich. 

Ich klammerte mich am Waschbecken fest und versuchte die Fassung zu behalten. Das gelang mir mehr schlecht als recht. Ich wollte mich einfach auf den Boden setzten und an nichts mehr denken müssen. 

Es tut mir so leid Luna, sagte Moon in meinem Kopf. 

Schon gut, du kannst nicht mehr ändern, was du getan hast, antwortete ich kühl. 

Moon murmelte etwas, doch ich ignorierte sie. Dann war sie auf einmal wieder da und tat so etwas. Na super. Meine Angst wandelte sich in Frust und Wut, doch bevor ich irgendetwas unüberlegtes tun konnte, klopfte es an der Tür. 

"Luna?", fragte Mikas Stimme. "Ist alles okay bei dir? Du sahst vorhin schon schrecklich aus, aber ich fand es unhöflich das zu sagen. Luna ich mache mir Sorgen. ." 

"Ja, mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen um mich", antwortete ich. 

"Kommst du raus?", fragte er sanft. 

"Ja..." Ich schloss die Tür auf und sah ihn an. Mika starrte mich mit einem unergründbaren Gesichtsausdruck an. Dann zog er mich an sich und flüsterte, dass alles gut werden würde. 

"Woher weißt du, dass es mir nicht gut geht?", fragte ich verwirrt.

"Ich sehe doch deine Gestik und Mimik", antwortete Mika. 

Dann schwiegen wir. Ich war einfach froh, dass Mika mir keine Fragen stellte und mich einfach nur fest hielt. Ich genoss seine Umarmung und fragte mich, warum es sich zwischen Mika und mir so vertraut anfühlte. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich schmiegte mich an seine muskulöse Brust. Er streichelte meinen Rücken  und summte eine beruhigende Melodie. Irgendwann musste jedoch der Moment kommen, in dem er mir die alles entscheidende Frage stellte und dieser Moment kam schneller, als erhofft. 

"Möchtest du mir erzählen, was los ist?", fragte er sanft. 

Ich nickte, da Mika sowieso schon wusste, dass ich eine innere Wölfin besaß. Er lächelte mich an und fragte, wo wir hingehen könnten. 

"Ich glaube, wir müssen erst mit deinen Freunden und meinen Eltern essen", antwortete ich bedrückt. 

Mika nickte und legte seinen Arm um meine Schulter. Er führte mich ins Wohnzimmer, wo die Jungen und meine Mutter schon am Tisch saßen. Meine Mutter musterte uns und zog eine Augenbraue hoch, was ich mit einem Lächeln quittierte. Mein Vater war noch nicht da. Er schmollte bestimmt in seinem Büro und dachte über Moons Worte nach. Na super, jetzt dachte ich schon wieder an das, was Moon getan hatte... Als Mika bemerkte, dass irgendetwas mit mir nicht stimmte, streichelte er meinen Rücken, während er mich zu zwei freien Plätzen führte. Ich setzte mich neben ihn und sah meine Mutter  an, die mir gegenüber saß. Sie musterte mich von oben bis unten und schien zu überlegen, ob ich wieder meinen Körper kontrollierte. Ich bekam eine Gänsehaut und wandte den Blick von meiner Mutter ab. Stattdessen betrachtete ich den Tisch.

"Hey. Es ist alles gut", flüsterte Mika. 

Ich nickte nur und sah ihn an. Mika schien zu verstehen, wie es mir ging, auch wenn er nicht wusste, was vorgefallen war. Dann betrat mein Vater das Zimmer, ihm folgte eine große, schrankähnliche Person. 

Arman.  

Die Bilder von dem, was er mir angetan hatten erschienen in meinem Kopf und ich fing unwillkürlich an zu zittern. Mika zog mich an sich und legte beschützend die Arme um meinen Oberkörper. Es schien als wüsste er genau, was mir bei Armans Anblick durch den Kopf ging. Wieso schien er mich blind zu verstehen? 

Arman grinste fies und sagte: "Luna, schön dass es dir besser geht." 

Seine Stimme triefte nur so vor Ironie, doch niemand schien es zu merken. Ein knurren wich aus meiner Kehle, woraufhin meine Mutter geschockt meinen Namen rief. Arman kam auf mich zu und fragte: "Willst du dich gar nicht bei mir bedanken?" 

"Wofür sollte ich mich bei dir bedanken?", fragte ich rhetorisch

Arman knurrte mich an und niemand wagte es, etwas zu sagen, bis Arman das Wort erhob. "Für meine Hilfe, Luna. Ich habe dich gefunden, als du bewusstlos am Boden lagst. Weißt du das nicht mehr?", antwortete er meiner Frage. Alles in Armans Stimme klang falsch. Lion knurrte ihn an, er wusste, was für ein Mensch Arman war. Der Beta meines Rudels funkelte Lion an und knurrte erneut. Er wagte es tatsächlich unsere Gäste anzuknurren! 

Wut raste durch meinen Körper. "Du widerliches Schwein", knurrte ich. "Du hast mir all das angetan und zwar nur, weil du Angst hast, dass ich deinen Plänen im Weg stehen könnte!" 

Ich wusste, dass es ein Fehler war, Arman zu beleidigen und indirekt seine Pläne zu verraten, doch irgendjemand musste doch verstehen, wie falsch Arman war. Er wollte alles zerstören. Armans Aufmerksamkeit galt wieder mir. 

"Sag deiner Tochter, dass sie nicht so unhöflich sein soll", sagte Arman, mit kalter Stimme, zu meinem Vater. 

Dieser sah mich an und schüttelte den Kopf. "Luna, Arman hat dir nichts getan. Würdest du dich bitte beruhigen, bevor die Situation eskaliert?" Mein Vater klang streng und sprach mit seiner Alphastimme. Es war naiv, ihm zu widersprechen, doch ich tat es. 

"Es ist nicht meine Schuld, sondern Armans. Verstehe das doch", erwiderte ich wütend. 

Mein Vater schüttelte den Kopf und sah danach Mika an und lächelte kühl. "Magst du meine Tochter bitte los lassen? Ich möchte, dass sie in ihr Zimmer geht. Sie stört uns nur bei unserem Abendessen", sagte er streng. 

"NEIN!", riefen alle Jungen und ich wie aus einem Mund. 

Aaron stand auf und verkündete: "Ihre Tochter hat nichts falsch gemacht. Sie wissen doch, das Luna denkt, Arman hätte ihr das angetan und dann laden sie IHN zum Abendessen ein. Das ist ihrer Tochter gegenüber nicht fair." 

Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Aaron setzte seine Macht als Alpha für mich ein. Mein Vater schien zu überlegen, denn auf der einen Seite wollte er Arman nicht verärgern und auf der anderen Seite wollte er, dass Aaron und sein Rudel sich wohl fühlten. 

"Also gut. Arman, vielleicht solltest du besser gehen", meinte mein Vater. 

Sein Beta nickte nur und drehte sich um. Ich konnte nicht glauben, dass er doch noch auf meinen Vater hörte, doch anscheinend und zu meinem Glück, war es so, dachte ich zumindest...

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Heyho :) 

Neues Kapitel, neues Glück. Und endlich einmal pünktlich:) 

Wie fandet ihr das Kapitel? 

Was haltet ihr von Mika? 

Was glaubt ihr, passiert in nächsten Kapitel? 

Ich freue mich auf eure Theorien. Eure Johanna:)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 16, 2020 ⏰

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