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Killian Veyron

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Seit dreieinhalb Wochen sind Percy und diese Jesminda jetzt schon irgendwie zusammen. Ständig geht sie hier ein und aus, hat Sex mit meinem Master und nimmt ihn mir förmlich weg. Jedes mal wenn er mir nah kommt, reißt sie ihn wieder zu sich oder wirft irgendwelche Worte in den Raum. Ich selbst traue mich gar nicht in seine Nähe, aus Angst vor ihren Drohungen. Sie muss mir ständig unter die Nase reiben, wie sehr sie sich lieben und wie viel Spaß sie doch immer haben, dass ich seit nun gut zwei Wochen nur noch unter Tränen einschlafen kann. Ich mag Percy mehr als ich sollte und ich könnte schwören,  dass seine Augen sich mehr nach mir sehnen als nach diesem Weib! Aber ich kann das nicht mehr... und ich will es auch nicht.

Leider weiß John auch, was da zwischen den Beiden läuft und so bekomme ich ständig neue Angebote dafür, doch endlich zu ihm zu kommen. Ich habe schon seit einer Woche mit dem Gedanken gespielt, seine Worte wahr werden zu lassen, bis jetzt war ich mir aber immer unsicher. Bis jetzt.

Heute ist Mittwoch. Percy und Jesminda werden wieder mal ausgehen und bis tief in die Nacht unfassbar lauten Sex haben. John wird bis zehn Uhr im Büro sein, also habe ich die Chance, ihn zu erwischen und von hier wegzukommen. Ich mag diese Frau nicht mehr sehen. Und solange sie in der Nähe von Percy ist, will ich ihn auch nicht sehen.

Ohne dass jemand etwas zu mir sagt, werde ich alleine gelassen. Bemerken tue ich das nur daran, dass die Tür mit dem Zugang zur Garage gerade ins Schloss fällt, als ich in den Flur laufe, um mir etwas zu trinken zu holen. Seufzend lehne ich mich an das Geländer und beiße fest auf meine Lippe. Ich sollte wirklich gehen, wenn ich Percy so egal bin! Ich mache also auf dem Absatz kehrt und laufe schnurstracks in Percy's Ankleidezimmer. Ich brauche eine große Tasche, wenn ich nicht morgen wieder vor der Tür stehen will.

Binnen einer halben Stunde habe ich meinen halben Kleiderschrank, einiges aus dem Badezimmer und ein paar andere Sachen eingepackt. Auf meinem Handy informiere ich mich darüber, welcher Bus in die Richtung des Büros fährt. Da das relativ schnell geschafft ist, dauert es gerade mal eine halbe Stunde, bis ich vor den riesigen Gebäude stehe und mitsamt meiner Tasche langsam in dieses gehe. Die Dame an der Rezeption kennt mich bereits, weshalb es für mich kein Problem ist, zu John's Büro zu kommen. Das Licht von seinem Büro kann man durch die gläsernen Ausschnitte der Tür erkennen und so weiß ich auch endlich mit Sicherheit, dass er noch da ist. Vorsichtig klopfe ich an die Tür und betrete den Raum, noch bevor irgendwie darauf reagiert wird. Das verzerrte Gesicht des Anzugträgers verändert sich sofort zum positiven, als er mich erblickt. ,,Hey, Kleiner.", begrüßt er mich und steht auf, während er seine Krawatte ein wenig lockert. ,,H-Hey...", gebe ich leise zurück und setze die Tasche ab, die bereits schwer an meinem Körper zerrt. ,,Ich hoffe du willst nicht ohne mich verreisen.", grinst er und zieht mich zu sich. ,,Na ja... ich w-wollte eigentlich zu dir und- und weg von Percy.", erkläre ich und sehe mein Gegenüber unsicher an. Der Mann vor mir fängt noch breiter an zu Grinsen als eh schon, ehe er seine Hände um meine Hüfte legt und mich zu sich zieht. ,,Ich mache für dich ein wenig eher Schluss und dann sehen wir weiter. Lass mich das nur noch zu Ende machen, Baby.", murmelt er in mein Ohr, ehe er mich entgültig an sich zieht und ein paar Küsse an meinem Hals verteilt. Auch wenn ich seine Gefühle nicht genieße oder schön finde, lasse ich mich auf all das ein und lehne mich ihm entgegen, als er mir noch näher kommt und einen Kuss auf meine Wange drückt. ,,Setz dich, bitte. Ich beeile mich auch.", lächelt er mich an und führt mich zu dem Stuhl, der vor seinem Schreibtisch steht. ,,S-Soll ich gleich was für uns kochen?", frage ich leise, als ich sitze und sehe mit fragendem Ausdruck zu meinem Gegenüber. ,,Wir bestellen einfach was, mach dir keinen Stress. Ich denke du solltest dich entspannen, wenn du schon von Percy fliehen musst.", erwidert mein Gegenüber und kritzelt mit seinem Kugelschreiber einige Unterschriften auf verschiedenste Papiere, ehe er diese einsortiert und dann noch etwas an seinem Laptop herumhantiert.

Eine gute halbe Stunde später sitzen wir auch schon in John's Auto und fahren zu ihm. Dass er dabei extra Musik für mich angemacht hat und durchgehend über meinen Oberschenkel streicht, um mich zu beruhigen, lässt mich gerade tatsächlich ein wenig optimistisch werden. Ich will nicht an Percy und Jesminda denken und das was gerade passiert, hilft mir ziemlich gut dabei. Selbst an roten Ampeln wirft er mir immer wieder einen lieben Blick zu oder streicht durch meine Haare. Dass er die Person war, die mich vergewaltigt hat, kann ich mir selbst kaum noch vorstellen. Da das aber sowieso niemand weiß, versuche ich die vergangenen Geschehnisse selbst zu ignorieren und konzentriere mich auf das hier und jetzt.

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bad deal✾Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt