⊱ thirty five ⊰

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Eine halbe Stunde später sitze ich mit Percy im Garten und nehme die erste Mahlzeit des Tages zu mir, obwohl es dafür eigentlich schon zu spät ist. Es schmeckt, aber richtig genießen kann ich es nicht. Mein Kopf qualmt vom vielen Denken. Ich weiß gar nicht was ich denken soll. Das was vorhin passiert ist war schön und ungewohnt ehrlich, so voller Gefühle. Vielleicht mag er mich ja doch und er versucht sich für mich zu ändern.

,,Killian?" ,,Mh?", frage ich leise und hebe meinen Kopf an. ,,Ich bin gerade auf eine Gala eingeladen worden. Du bist heute Abend alleine, ich will nicht dass du etwas kaputt machst." Verwirrt stocke ich kurz in meiner Bewegung und lasse den Löffel dann zurück in dir Schüssel voll Porridge gleiten. ,,Wie?", gebe ich leise von mir, da ich absolut nicht verstehe worauf er hinaus will. ,,Ich erlaube dir, dich frei zu bewegen. Nur mein Schlaf- und Arbeitszimmer ist angeschlossen.", sagt er gleichgültig, während er auf seinem Handy herumtippt. Ich dachte ehrlich gesagt es sei klar, dass ich mich in diesem Haus bewegen darf, aber da habe ich mich wohl getäuscht.

,,Wenn etwas kaputt geht, ist nicht nur dein Wunsch geplatzt sondern auch jegliche Rechte weg, die du bei mir hast, sind weg.", erklärt er dann in einem angsteinflößenden Ton und funkelt mich kurz böse an. Ich bekomme eine unangenehme Gäsehaut ehe ich einen dicken Klos in meinem Hals versuche herunter zu bekommen. ,,V-Verstanden, Master.", krächze ich leise und stecke mir flüchtig einen gefüllten Löffel in den Mund. ,,Gut." Und schon ist er wieder auf sein Handy fokussiert. Eine Viertel Stunde lang ist alles still. Bloß sein Handy vibriert zwischendurch. Das ich selbst eins besitze habe ich gekonnt vergessen und daran erinnern, wo ich es zuletzt gelassen habe, kann ich mich auch nicht. Eher schlechte Voraussetzungen wenn man daran denkt, dass ich alleine sein werde. Ich muss mich ja irgendwie beschäftigen...

Ich hoffe bloß, dass er mich nicht so leiden lässt wie gestern. Ich hatte einen halben Nervenzusammenbruch und dachte ich sterbe innerlich. Ich hatte das Gefühl von innen gefressen oder zerrissen zu werden. Mir tat einfach alles weh, ich hatte sogar das Bedürfnis, mir wieder anderweitig wehzutun, um dieses Verlangen und den seelischen Schmerz zu stillen. Ich will es mir vielleicht nicht eingestehen, aber ich denke ich bin süchtiger als selbst gedacht...

Auf Anweisung von Percy räume ich wenig später den Tisch ab und muss ihm dann helfen, ein passendes Outfit für den Abend zu finden. Tatsächlich sieht er unfassbar gut aus, als er schlussendlich in einem dunkelblauen Anzug vor mir steht und seine Haare stylt. ,,W-Wann gehst du?", frage ich leise und sehe ihn unsicher durch den riesigen Spiegel an. ,,Ich haue ab so schnell ich kann.", murrt er leise aber diesmal ziemlich monoton und schlüpft kurz darauf in seine Schuhe. ,,Ich will einfach mal wieder Spaß haben, ohne von jemandem gebremst zu werden, der mir wie eine Klette am Bein hängt."
Meint er mich damit?

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bad deal✾Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt